Ausschreibung Forschungsvorhaben "Bürgerdialog Kernenergie (1974-1983)"

Ausschreibung Forschungsvorhaben "Bürgerdialog Kernenergie (1974-1983)"

Institution
Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit BfE
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.03.2020 - 28.02.2023
Bewerbungsschluss
30.01.2020
Von
Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit BfE

Bürgerdialog Kernenergie (1974-1983) – Staatliches Handeln in der Auseinandersetzung um die nukleare Entsorgung und seine Bedeutung für das heutige Standortauswahlverfahren

Gemäß § 4 (2) des Gesetzes zur Suche und Auswahl eines Standortes für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle (Standortauswahlgesetz – StandAG) vom 5. Mai 2017 ist das Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE) Träger der Öffentlichkeitsbeteiligung im Standortauswahlverfahren. Es schafft die Grundlagen und Randbedingungen dafür, wie Bürgerinnen und Bürger in die Standortsuche einbezogen werden können, um eine Lösung zu finden, die in einem breiten gesellschaftlichen Konsens getragen wird. Hierzu tragen das Wissen um die historische Dimension der Standortsuche und der wissenschaftlich fundierte, generationenübergreifende Diskurs über verbliebene Streitfragen bei.

Ein bisher nur sehr wenig erforschter Faktor in den Auseinandersetzungen um die Kernenergie in der Bundesrepublik Deutschland ist der „Bürgerdialog Kernenergie“, der 1975 vom damaligen Bundesforschungsminister Matthöfer als Reaktion der Bundesregierung auf den wachsenden Widerstand in der Bevölkerung gestartet wurde. Im Rahmen des Forschungsvorhabens sollen seine Entstehung, seine Durchführung und seine Wirkungen dargestellt und analysiert werden. Im Fokus des Vorhabens stehen Fragen der Entsorgung (Wiederaufarbeitung, Zwischenlagerung, Endlagerung). Im Kern sind eine Analyse der Wechselwirkungen zwischen den staatlichen Akteurinnen und Akteuren und der organisierten Zivilgesellschaft, ihrer Motive und gegenseitigen Wahrnehmung sowie die Übertragung auf das heutige Standortauswahlverfahren zu leisten. Ziel ist es, sich die Stärken, Schwächen und Grenzen der damaligen Aktivitäten vor Augen zu führen und hieraus für die Gegenwart zu lernen.