In der DFG-Forschungsgruppe "Recht – Geschlecht – Kollektivität. Prozesse der Normierung, Kategorisierung und Solidarisierung" ist im Teilprojekt »Die Homosexuellenbewegung und die Rechtsordnung in der Bundesrepublik 1949-2002« die Stelle einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin / eines wissenschaftlichen Mitarbeiters (PostDoc, vorerst 3 Jahre, 100%) zu besetzen.
Die interdisziplinäre Forschungsgruppe fragt nach dem Zusammenhang von Recht, Geschlecht und Kollektivität. In den Vordergrund gerückt werden dabei die Austauschprozesse, Wechselwirkungen, Widersprüche und Ambiguitäten, die dort entstehen, wo alltagsweltliche, institutionelle und rechtliche Praktiken aufeinandertreffen. In sechs Teilprojekten werden Kollektive, Vorstellungen von Kollektivität und Prozesse der Kollektivierung in ihrer gesellschaftspolitischen Bedeutung analysiert und dabei unterschiedliche Dimensionen von Recht, Geschlecht und Kollektivität in den Blick genommen. Die Forschungsgruppe zielt auf einen theoretischen Mehrwert für die empirische Rechtsforschung und die Geschlechterforschung und will einen eigenständigen Beitrag zum Verständnis der Bedeutung von Kollektivität in spätmodernen Gesellschaften im transnationalen Zusammenhang leisten.
Das Teilprojekt "Die Homosexuellenbewegung und die Rechtsordnung der Bundesrepublik" untersucht dabei die homosexuelle Emanzipationsbewegung der Bundesrepublik in ihrer Auseinandersetzung mit der deutschen Rechtsordnung im Zeitraum von der Gründung der Bundesrepublik 1949 bis zur Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts über die Verfassungskonformität des Lebenspartnerschaftsgesetzes im Jahr 2002. Das Teilprojekt fragt nach den Zusammenhängen zwischen Prozessen der Entkriminalisierung und Entdiskriminierung und der Formierung politischer Kollektive und Subkulturen. Untersucht werden sollen die Kriminalisierung mann-männlicher Sexualität durch § 175, Berufsverbote und schwul-lesbisches gewerkschaftliches Engagement sowie Debatten über die sog. "Homo-Ehe". Dabei geraten die Rechtsgebiete Strafrecht, Sozialrecht, Zivilrecht, Gesundheitsrecht und Arbeitsrecht in den Blick.
Aufgabengebiet:
• Wissenschaftliche Mitarbeit in der Forschungsgruppe und im Teilprojekt
• Selbständige Arbeit an der Forschungsfrage des Teilprojektes zur Rechtsgeschichte der Homosexuellenbewegung seit 1949, bevorzugt durch die Arbeit an einer Monografie
Einstellungsvoraussetzungen:
Erfolgreich abgeschlossene, mindestens sehr gute Promotion im Fach Geschichtswissenschaft oder in den historisch arbeitenden Rechts- und Kulturwissenschaften
Berufserfahrung:
Erfahrung in der Mitarbeit in Forschungsprojekten/Projektverbünden
Erwünscht:
• Sehr gute Kenntnis von und Interesse an Geschlechter- und Sexualitätsgeschichte.
• Kenntnis von und Interesse an Rechtsgeschichte und Fragestellungen der zeithistorischen Rechtsforschung.
• Interesse an interdisziplinärerer Denkweise.
• Publikationserfahrungen und Erfahrungen in der Konzeption und Organisation von Tagungen, Workshops und Konferenzen.
Bitte legen Sie Ihrer Bewerbung (mit den ansonsten üblichen Unterlagen) den Verweis auf ein Kapitel Ihrer veröffentlichten Dissertation bei mit einer kurzen Darstellung des methodischen und theoretischen Innovationsgehaltes dieses Kapitels. Die Einstellungsgespräche sind für den 24.10.2017 geplant.
Weitere Informationen erteilt Herr Prof. Dr. Martin Lücke (martin.luecke@fu-berlin.de/ +49 30 838-56768).
Bewerbungsschluss: 18.09.2017
Bewerbungsadressat:
Bewerbungen sind mit aussagekräftigen Unterlagen bis zum unter Angabe der Kennung FMI-FOR2265-PostDoc im Format PDF elektronisch per E-Mail zu richten an Herrn Prof. Dr. Martin Lücke: martin.luecke@fu-berlin.de oder per Post an die
Freie Universität Berlin
Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften
Friedrich-Meinecke-Institut, Arbeitsbereich Didaktik der Geschichte
Herrn Prof. Dr. Martin Lücke
Koserstr. 20
14195 Berlin (Dahlem)
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