sinn-haft (2004), 17

Titel der Ausgabe 
sinn-haft (2004), 17
Zeitschriftentitel 
Weiterer Titel 
Inmitten der Dinge. Über Mediologie

Erschienen
Erscheint 
vier ausgaben pro jahr
ISBN
3-85409-403-5
Anzahl Seiten
144
Preis
10€

 

Kontakt

Institution
sinn-haft
Land
Austria
c/o
per e-mail: sinn-haft@action.at per snail mail: hyper[realitaeten]buero c/o michael dosser zollergasse 16/16 a-1070 wien tel ++43/(0) 676/ 623 30 06
Von
Karin Harrasser

Der Begriff der Medien hat in den letzten Jahren einen beeindruckenden Aufstieg erfahren. Nicht nur in der Publizistik oder Medienwissenschaft im engeren Sinn, auch in der Philosophie, der Linguistik, und nicht zuletzt den vielgestaltigen Kulturwissenschaften firmiert das „Medium“ und das „Mediale“ als neuer Grundbegriff in Begründung. So sprechen manche, in Anlehnung an den linguistic turn, bereits von einer medienwissenschaftlichen Wende.

Das vorliegende Buch macht es sich zur Aufgabe, diese Entwicklung zu reflektieren. Der Begriff „Mediologie“, bereits in den 80er Jahren von dem prominenten französischen Theoretiker Régis Debray geprägt, dient uns hierbei als Aufhänger und als Leitmetapher: Ausgehend von Debray, aber in generalisierter Weise, verstehen wir unter „Mediologie“ Versuche, das reziproke Verhältnis von kulturellen Repräsentationen auf der einen, ihren materiell-technischen sowie sozial-institutionellen Bedingungen oder „Milieus“ auf der anderen Seite zu erfassen.

Nach gewohnter Sinn-haft Manier haben wir dieses theoretische Anliegen anhand eines Ausschnitts zeitgenössischer Alltagskultur fokussiert: dem Verhältnis der Menschen zu den/ihren „Dingen“. Keine Großtheorie also, in der das Medium zum neuen transzendentalen Subjekt würde, keine zeitdiagnostische Spekulation, kein neuer Schlüssel zur medialen Konstitution der Lebenswelt: Sinn-haft bleibt bei der kleinen Form. Wir wollen uns den vielen Dingen zuwenden, mit denen wir vernetzt leben, unseren Alltag verbringen, mit denen wir wohnen, die wir einkaufen, verbrauchen und gebrauchen. Das folgt wohl einer „mediologischen“ Inspiration: nicht primär nach der symbolischen Ordnung fragen, nach den feinen Unterschieden, den Identitäten oder der Macht, sondern nach dem, was Dinge tun, und wie wir uns mit ihnen verbinden.

Inhaltsverzeichnis

Redaktion
Über Mediologie: Ein Gespräch

Régis Debray
Der doppelte Körper des Mediums

Birgit Lang
Die Katze, der Cyborg:
Betrachtungen am Ende einer langen Reise

Agnieszka Dzierzbicka
Von einäugigen Teddybären, abgeschmuddelten Polstern
und Schmusedecken: Im Zweifelsfall für eine Bindung an Objekte

Marie Glaser
Nachdenken über eine Obsession oder:
wenn ich schlafe liegt mein Handy neben mir

Thomas Ballhausen
Gemeinsame Güter: Ein Bescheid aus der Parallelwelt

Oliver Uschmann
Assoziative Hyperlinks: Vom Umgang mit den Dingen in der
jüngsten deutschen Literatur

Jürgen Engel
Kunst und Honig

Elke Krasny
KünstlerInnen-Alltagsdinge

Jutta Franzen
Die Einkaufstasche

Saskia Haag
Stifters "Dichtung des Plunders"

Christian Haug
Playmobil: Technik, Projektionsfläche, Gesellschaftsattrappe

Anette Hülsenbeck / Ellen Harlizius-Klück
Hahnentritte, oder: Über die Liebe im Stoffmuster
und den Satz des Pythagoras

Sergius Kodera
Passions, unlimited & bonds, diversified:
the transformation of magic in the philosophy
of Giordano Bruno

Tobias Nanz
Zur Sichtbarkeit der Dinge

Kerstin Andermann
Dinge und Körper: Zwei Korrelate der lebendigen Wahrnehmung

Holger Schulze
Das pedantische Leben

Jens Kastner
"Gegen die Abstraktion des globalen Kapitals":
Das Foto als Transporter: Allan Sekula und postmoderne
Fotografie ohne Postmoderne

Lawrence Grossberg
Neoliberalismus - eine ökonomische Verschwörung?

Marcus Hammerschmitt
Chance

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