Die Revolutionswelle der Jahre 1848/49 rüttelte ganz Europa auf. Auch im deutschsprachigen Raum wankte die Macht der Fürsten. Die liberalen Kräfte erwirkten die freie Wahl eines Parlaments im Deutschen Bund. Die Abgeordneten dieser Nationalversammlung, die in der Frankfurter Paulskirche tagten, standen vor enormen Herausforderungen: Nicht nur mussten sie ohne Vorlage eine demokratische Verfassung erarbeiten, es war zudem noch unklar, wo die Grenzen eines künftigen „Deutschland“ liegen sollten. Entsprechend den politischen Prioritäten bildeten sich im Parlament Fraktionen – die Geburt der Linken und der Rechten. Die antirevolutionären Kräfte sahen alldem nicht untätig zu. Bereits im Herbst 1848 übernahmen die früheren Herrscher in einzelnen Staaten wieder die Kontrolle. Als im Frühjahr 1849 die Verfassung vorlag, war es zu spät: Die Reaktion hatte gesiegt.
Titelthema
Ganz Europa in Aufruhr - Beginn der Revolution Sabine Freitag S. 16
Porträts - Frauen in der Revolution Sabine Freitag S. 22
Zähes Ringen um eine Verfassung - Die Nationalversammlung in der Paulskirche Frank Engehausen S. 24
Porträts - Vier Abgeordnete des Parlaments Frank Engehausen S. 32
Der Taktierer auf dem Thron - Friedrich Wilhelm IV. von Preussen Dieter Hein S. 36
Was bleibt von 1848/49? - Reform und Reaktion Dieter Hein S. 40
Ferner:
Rubrik "Es geschah vor... 45 Jahren": Jahre des Bleis - Rote Brigaden entführen Aldo Moro Felix Melching S. 10
Rubrik "Gesellschaft": Gewohnheitsrecht, das bis heute nachwirkt - Der "Sachsenspiegel" Heiner Lück S. 56
Rubrik "Gesellschaft": Gleichberechtigung hinter der Mauer - Frauen in der DDR Anna Kaminsky S. 64
Rubrik "Museum": Trunkener Bacchus und sprechende Steine - Narbo Via, Narbonne (FR) Heike Talkenberger S. 70
Rubrik "Politik": Einflüsterer der Zarenfamilie - Aufstieg und Fall des Rasputin David Neuhäuser S. 72
Rubrik "Unter der Lupe": Frühe Wunderwaffen - Ein sogenanntes Ulfberht-Schwert aus Schwedt Rudolf Gruber S. 77