Kataloge der "Großen Deutschen Kunstausstellung" im "Haus der Deutschen Kunst", München, 1937-1944 digitalisiert

Kataloge der "Großen Deutschen Kunstausstellung" im "Haus der Deutschen Kunst", München, 1937-1944 digitalisiert

Projektträger
Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München, und Kunstbibliothek Berlin ()
Ausrichter
Ort des Projektträgers
München und Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
16.07.2009 -
Von
Christian Fuhrmeister

In einem Kooperationsprojekt des Zentralinstituts für Kunstgeschichte, München (ZI), und der Kunstbibliothek Berlin wurden jetzt die Kataloge der "Großen Deutschen Kunstausstellung" (GDK), die von 1937 bis 1944 jährlich im "Haus der Deutschen Kunst" in München stattfand, über arthistoricum.net online zugänglich gemacht.

http://www.arthistoricum.net/ressourcen/gdk/

Kein anderes Ausstellungsvorhaben der Jahre 1933 bis 1945 hatte eine ähnlich programmatische Bedeutung wie die GDK, die als "Leistungsschau" erklärtermaßen die Erfolge der NS-Kunstpolitik veranschaulichen sollte. In den Verkaufsausstellungen manifestierte sich das Selbstverständnis des "Dritten Reiches" als Kulturnation ebenso wie die Kunstauffassung des Nationalsozialismus. Viele Exponate wurden von der nationalsozialistischen Elite, aber auch von Privatleuten angekauft.

Die Kataloge dokumentieren alle ausgestellten Werke (Malerei, Plastik und Skulptur, Graphik und Kunstgewerbe). Neben den Hauptkatalogen sind auch die bisher kaum berücksichtigten Nachtragskataloge, die den Austausch der verkauften Werke und die Neuhängung dokumentieren, digitalisiert worden.

Die jetzige digitale Zurverfügungstellung der Kataloge für die Forschung erfolgt im Vorgriff auf ein größeres Projekt: Im Rahmen der geplanten Plattform GDK-ONLINE wird ein unikaler Bestand der Photothek des ZI - die Dokumentation der Ausstellungsleitung der GDK - digitalisiert, mit archivalischen Informationen und biographischen Daten angereichert sowie kunsthistorisch erschlossen werden. Partner des ZI bei diesem Projekt sind das Historische Archiv des Haus der Kunst in München und das Deutsche Historische Museum in Berlin. Das gemeinsame Vorhaben bietet die Chance, verstreute und vielfältige Materialien umfassend zu dokumentieren. Ziel dieser zukünftigen Forschungs- und Bilddatenbank ist ein effektives Arbeitsinstrument für Forschungen zur Kunst des Nationalsozialismus.

Die geplante virtuelle Rekonstruktion der GDK 1937-1944 bildet ein zentrales Element für die seit Jahren am ZI realisierten Forschungsprojekte zur Kunst, Architektur und Kunstgeschichte im NS sowie zur NS-Kunstpolitik (vgl. u.a. die Bände X, XI und XVIII der Schriftenreihe "Veröffentlichungen des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München" sowie den Band 'Zwischen Deutscher Kunst und internationaler Modernität. Formen der Künstlerausbildung 1918 bis 1968' / hrsg. von Wolfgang Ruppert und Christian Fuhrmeister. - Weimar, 2008).

E-Mail: redaktion@arthistoricum.net

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