Deutschland Archiv Online (2011), 8

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Deutschland Archiv Online (2011), 8
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Wissenschaft

Erschienen
Bielefeld 2011: W. Bertelsmann Verlag
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Monatlich
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Institution
Deutschland Archiv Online
Land
Deutschland
c/o
]init[ Redaktion Köpenicker Straße 9 10997 Berlin
Von
Dr. Marc-Dietrich Ohse

Gewährte das Grundgesetz der Wissenschaft Freiheit, so konstatierte die DDR-Verfassung „die Vereinigung der wissenschaftlich-technischen Revolution mit den Vorzügen des Sozialismus.“ Dies zeigt grundlegend verschiedene Auffassungen von Wissenschaft, die sich in der Entwicklung der Wissenschaftskulturen im Westen und im Osten Deutschlands seit 1945 und erneut seit 1989/90 widerspiegelte. Über den Diktaturenvergleich und über die Auseinandersetzung mit der Rolle der Justiz in der DDR und deren Aufarbeitung werden zudem zwei spezielle Aspekte von Wissenschaft und ihren Bezügen zur Geschichte aufgegriffen.

Inhaltsverzeichnis

DA AKTUELL

Karin Thomas: Aufstand der Bilder,
http://www.bpb.de/themen/CK6HFB,0,Aufstand_der_Bilder.html
Die Ausstellungen „Neo Rauch“ in Baden-Baden und „Entdeckt! Rebellische Künstlerinnen in der DDR“ in Mannheim legen Verschüttetes und Verborgenes in den Bildern von Neo Rauch und in den feministischen Rebellionen subversiver Künstlerinnen der späten DDR frei.

DA 8/2011: WISSENSCHAFT

ZEITGESCHICHTE/ZEITGESCHEHEN

Daniel Hechler/Peer Pasternack: Zwischen Selbsterforschung und Imagepflege. Die ostdeutschen Hochschulen und die Aufarbeitung ihrer Zeitgeschichte,
http://www.bpb.de/themen/36IPU1,0,Zwischen_Selbsterforschung_und_Imagepflege.html
Den ostdeutschen Hochschulen wird häufig attestiert, sich nur unzureichend mit ihrer eigenen DDR-Vergangenheit auseinanderzusetzen. Eine empirische Prüfung dieses Vorwurfs ergibt ein differenzierteres Bild. In diesem dominiert nicht zeitgeschichtliche Inaktivität, wohl aber Schwierigkeiten, die DDR-bezogene Selbstbefragung sowohl kontinuierlich als auch konsistent zu entfalten.

Christoph Lorke: „Bindekräfte“ des Systems? Das Beispiel der Medizinischen Akademie Magdeburg,
http://www.bpb.de/themen/UHS212,0,Bindekr%E4fte_des_Systems.html
In den 1960er-Jahren versuchte die SED gezielt, ihren Einfluss bei der Umgestaltung des Bildungssystems geltend zu machen. Den Hochschullehrern kam dabei eine wichtige Rolle zu, waren sie doch in hohem Maße für die Ausbildung der „hochqualifizierten sozialistischen Persönlichkeit“ ihrer Studierenden verantwortlich.

Richard E. Schneider: Ein (Wieder-)Aufbau unter ungewissen Vorzeichen. Die Gründungsgeschichte der Max-Planck-Gesellschaft,
http://www.bpb.de/themen/ZYKVDG,0,Ein_%28Wieder%29Aufbau_unter_ungewissen_Vorzeichen.html
Im Rahmen ihrer Reeducation-Politik setzten die Alliierten auf einen kompletten Um- bzw. Neuaufbau der deutschen Wissenschaft. Betroffen davon war auch die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, aus der 1946 unter der Ägide von Otto Hahn die Max-Planck-Gesellschaft hervorging.

Juliane Schütterle: Gesundheit im Dienste der Produktion? Das betriebliche Gesundheitswesen und der Arbeitsschutz im Uranbergbau der DDR,
http://www.bpb.de/themen/LCOXVY,0,Gesundheit_im_Dienste_der_Produktion.html
Beim Aufbau des Gesundheitssystems der Wismut AG hatten die Funktionsträger des Uranbetriebs nicht nur das Wohl ihrer Beschäftigten im Blick. Bemühungen um Unfall- und Krankheitsreduzierung oder die Einrichtung von Schonarbeitsplätzen standen gleichzeitig im Dienste des sozialistischen Wettbewerbs. Doch Leistungsdruck und Arbeitssicherheit ließen sich nicht immer vereinbaren.

FORUM

Manuel Becker: Die Bedeutung des deutschen Diktaturenvergleichs für die politische Kultur der „Berliner Republik“,
http://www.bpb.de/themen/QLQWMA,0,Die_Bedeutung_des_deutschen_Diktaturenvergleichs_f%FCr_die_politische_Kultur_der_Berliner_Republik.html
Deutschland ist im weltweiten Maßstab ein einzigartiger Fall für den Diktaturenvergleich – dies fordert Wissenschaft und Geschichtspolitik der „Berliner Republik“ in gleicher Weise heraus. Wie lassen sich die beiden deutschen Diktaturen in der bundesdeutschen Erinnerungskultur in ein angemessenes Verhältnis zueinander setzen?

LITERATURJOURNAL

Thomas Widera: Justiz und politische Haft in der DDR,
http://www.bpb.de/themen/ZI8OM3,0,Justiz_und_politische_Haft_in_der_DDR.html
Sammelrezension zu:
Rudi Beckert: Glücklicher Sklave. Eine Justizkarriere in der DDR, Berlin: Metropol 2011, 183 S., € 16,–, ISBN: 9783863310042.
Peter Schnetz: Der Prozess um des Urteils Schatten. Meine Stasi-Akte, Bamberg: Schnetz 2010, 324 S., € 19,95 [ohne ISBN].
Lena Gürtler: Vergangenheit im Spiegel der Justiz. Eine exemplarische Dokumentation der strafrechtlichen Aufarbeitung von DDR-Unrecht in Mecklenburg-Vorpommern, Bremen: Edition Temmen 2010, 198 S., € 19,90, ISBN: 9783861089797.
Sybille Plogstedt: Knastmauke. Das Schicksal von politischen Häftlingen der DDR nach der deutschen Wiedervereinigung, Gießen: Psychosozial 2010, 472 S., € 32,90, ISBN: 9783837920949.
Kornelia Beer, Gregor Weißflog: Weiterleben nach politischer Haft in der DDR. Gesundheitliche und soziale Folgen (Medizin und Menschenrechte; 4), Göttingen: V&R unipress 2011, 302 S., € 43,90, ISBN: 9783899716641.
André Gursky: Rechtspositivismus und konspirative Justiz als politische Strafjustiz in der DDR (Treffpunkt Philosophie; 11), Frankfurt a. M u.a.: Lang 2011, 460 S., € 74,80, ISBN: 9783631613078.

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