Geschichtswissenschaftliches Schreiben lehren II. Das "Produkt" im Blick: Studierende zur Seminararbeit begleiten

Geschichtswissenschaftliches Schreiben lehren II. Das "Produkt" im Blick: Studierende zur Seminararbeit begleiten

Veranstalter
Dr. Heidrun Ochs / Dr. Andreas Frings, Historisches Seminar, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Veranstaltungsort
Mainz
Ort
Mainz
Land
Deutschland
Vom - Bis
23.05.2019 - 24.05.2019
Deadline
15.02.2019
Von
Andreas Frings

Die Seminararbeit gilt in den geschichtswissenschaftlichen Studiengängen weiterhin als Kernziel grundständiger Lehre. Alle methodisch-didaktischen Weiterentwicklungen der letzten Jahre in der geschichtswissenschaftlichen Lehre haben daran nichts Grundlegendes geändert. Das Schreiben dieser Arbeit gilt bis heute als „das A und O des Studiums“ (Birgit Emich). Seminararbeiten sind die „Königsdisziplin (…), die eine entsprechende Heranführung der Studierenden an dieses komplexe Format notwendig machen“ (Rainer Pöppinghege).

Der Workshop, der am 23.-24. Mai 2019 in Mainz stattfinden wird und die gemeinsamen Überlegungen des schreibdidaktischen Workshops in Bielefeld vom März 2018 fortsetzt, soll die Vermittlung der Fähigkeiten, die es zum erfolgreichen Abfassen einer Seminararbeit braucht, aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. Zu den möglichen Frageperspektiven gehören:

- Welche Defizite lassen sich empirisch an Seminararbeiten beobachten? Was kann man über „gefühlte Eindrücke“ hinweg tatsächlich über besondere Schwierigkeiten bei der Abfertigung von Seminararbeiten sagen? Welche Schwierigkeiten erweisen sich gegenwärtig als besonders virulent? Lassen sich Problemfelder clustern (z.B. Fragestellungen; Konzeption; Einbettung in den Forschungskontext, …)?
- Wie lassen sich geschichtliche Seminarveranstaltungen so gestalten, dass Studierende die vielfältigen Kompetenzen, derer es bedarf, um eine gute Seminararbeit zu schreiben, erwerben und trainieren können? Wie hängen geschichtswissenschaftliches Forschen und Schreiben zusammen?
- Mit welchen schreibdidaktischen Interventionen wird auf die Anfertigung von Seminararbeiten vorbereitet? Wie sind diese Interventionen in das Curriculum vor Ort, in typische Lehrveranstaltungen, in schreibdidaktische Begleitangebote eingebunden?
- Inwiefern wird über alternative Produkte historischen Arbeitens (Blogposts, Rezensionen, Essays, Filme, Tweets u.v.m.) die Sensibilität für die Besonderheit geschichtswissenschaftlicher Texte (insbesondere Seminararbeiten) geschärft?
- Wie kann ein erfolgreiches Gespräch unter Lehrenden mit dem gemeinsamen Ziel guter Seminararbeiten erfolgreich initiiert und gestaltet werden?
- Wie können wir unsere eigenen Schreibprozesse transparent machen, um Studierenden so Einblicke in die reale „Werkstatt des Historikers“ (Marc Bloch) zu erlauben und auf diese Weise forschendes Lernen zu ermöglichen?
- Mit welchen Denkanstößen können wir das mit dem Schreibprozess untrennbar verbundene geschichtswissenschaftliche Denken anregen, fördern, unterstützen, entwickeln?

Der Workshop bietet Historikerinnen und Schreibdidaktikerinnen Gelegenheit, sich über eine spezifisch geschichtswissenschaftliche Schreibdidaktik und/oder schreibdidaktische Elemente in geschichtswissenschaftlichen Lehrveranstaltungen auszutauschen. Im kollegialen Rahmen können Aufgabenstellungen und Lehrmethoden, curriculare Entscheidungen, schreibdidaktische Interventionen und Maßnahmen vorgestellt, erprobt und reflektiert werden. Mainzer Studierende werden aktiv in die Diskussionen eingebunden; gerne dürfen auch Teilnehmer*innen interessierte Studierende mitbringen.

Am Vorabend des Workshops, also am 23. Mai 2019, wird es eine geschichts- und hochschuldidaktische Podiumsdiskussion zum historisch informierten und reflektierten Schreiben geben.

Vorschläge für Beiträge von etwa 20 Minuten Länge werden bis zum 15.02.2019 erbeten. Hierfür genügt eine kurze Beschreibung der Vorstellung (Inhalt, Arbeits- und Präsentationsform, max. 3.000 Zeichen).

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Pöppinghege, Rainer: Geschichtswissenschaftliche Proseminare. Von der Lehrplanung zur Durchführung. Schwalbach/Ts. 2016.
Emich, Birgit: Geschichte der Frühen Neuzeit studieren. Konstanz 2006.

Programm

Kontakt

Andreas Frings

JGU Mainz, Historisches Seminar, Jakob-Welder-Weg 18, 55128 Mainz
+49 6131 39-26785

afrings@uni-mainz.de

http://www.geschichte.uni-mainz.de/172.php
Redaktion
Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung