Jahrbuch für Geschichte des ländlichen Raumes 8 (2011)

Titel der Ausgabe 
Jahrbuch für Geschichte des ländlichen Raumes 8 (2011)
Weiterer Titel 
Aus der Mitte der Landschaft. Landschaftswahrnehmung in Selbstzeugnissen

Erschienen
Innsbruck 2011: StudienVerlag
Erscheint 
jährlich
ISBN
978-3-7065-5100-7
Anzahl Seiten
253 S.
Preis
EUR 29,90

 

Kontakt

Institution
Jahrbuch für Geschichte des ländlichen Raumes/Rural History Yearbook (RHY)
Land
Austria
c/o
Brigitte Semanek, Institut für Geschichte des ländlichen Raumes, Kulturbezirk 4, A-3109 St. Pölten, Tel. +43-(0)2742-9005-12987, brigitte.semanek@ruralhistory.at, https://www.ruralhistory.at
Von
Langthaler, Ernst

Landschaftswahrnehmung war als Forschungsthema bisher weitgehend einer Ästhetik des Blicks verpflichtet, wie etwa in der Malerei und Architektur, aber auch in der Tourismusforschung. Die Perspektive war dabei zumeist die von Außenstehenden – von Tourismusfachleuten, städtischen Gelehrten oder akademischen Landschaftsgestalterinnen und -gestaltern. Dieser Band verlagert den Beobachtungsstandpunkt in die Mitte der Landschaft. Die Beiträge thematisieren zum einen die alltägliche Wahrnehmung durch deren Bewohnerinnen und Bewohner anhand von autobiografischen Texten und Interviews, aber auch die Wahrnehmung einer vertrauten Landschaft unter außergewöhnlichen Umständen wie im Fall von Hochwasser. Zum anderen wird die Perspektive von Reisenden untersucht, die nicht nur über die bereisten Landschaften berichten, sondern in ihren Reiseberichten, Tagebüchern und Fotografien auch sich selbst in diesen Landschaften verorten und inszenieren. Die traditionelle Vorrangstellung des Sehsinnes in der Landschaftswahrnehmung steht damit zur Diskussion, denn eine Landschaft, die bereist, bewohnt, bearbeitet oder auch fotografiert wird, verfügt über ein wegsames oder unwegsames Relief, eine als angenehm oder unangenehm empfundene Witterung, bestimmte Klangkulissen sowie auch emotionale Aufladungen unterschiedlichster Art. Daher erfordert die Auseinandersetzung mit Landschaftswahrnehmung in Selbstzeugnissen einen erweiterten Landschaftsbegriff, wie er im aktuellen Wissenschaftsdiskurs zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Inhaltsverzeichnis

INHALT

Einleitung

Rita Garstenauer
Aus der Mitte der Landschaft. Landschaftswahrnehmung in Selbstzeugnissen (7)

Aufsätze

Edith Auer/Günter Müller
Aus nah und fern. Blickwinkel auf Landschaft als Teil der Lebenswelt (16)

Kristina Popova
Dorf – Berg – Heimat. Landschaftsbezüge in lebensgeschichtlichen Erzählungen muslimischer Frauen in Bulgarien (60)

Gerhard Strohmeier
„Müh’ und Plag’, Spaß und Freud’“ Zur Wahrnehmung von Schnee (75)

Manfred Seifert
Landschaft und Lebenswelt. Topografische Wahrnehmungsstrukturen und Diskursmuster von Handwerkern bis Anfang des 20. Jahrhunderts (92)

Katrin Brösicke
Kriegsteilnehmer als Vermittler von Landschaftsbildern (114)

Sönke Friedreich
Realsozialistische Binnenexotik. Die touristische Landschaftswahrnehmung in Selbstzeugnissen von DDR-Reisenden (129)

Tobias Schweiger
Zur Bedeutung von Landschaft in österreichischen Privatfotografien der Nachkriegszeit (143)

Jakob Calice
„Endlich haben wir nach drei Tagen wieder Grün gesehen.“ Die Landschaft der normalen, karnevalesken Hochwasserkatastrophe (153)

Petra Schneider
Fahrt durchs Nirgendwo. Expertenvernunft, Alltagsgefühle und die Krux der modernen Raumproduktion (171)

Forum

Britta Fuchs/Katharina Gugerell
Vorausschauend zurückblicken. Die Bedeutung von Geschichte in der Landschaftsplanung (193)

Ralph Andraschek-Holzer
Topografische Ansichten und ihr Wert für Fragen der Wahrnehmungsgeschichte (212)

Gerhard Siegl/Markus Schermer/Ulrike Tappeiner/Erich Tasser
Kultur.Land.(Wirt)schaft – Strategien für die Kulturlandschaft der Zukunft (235)

Margareth Lanzinger/Edith Saurer
Auf dem Weg zur Sichtbarkeit. Die „unsichtbare Grenze“ zwischen Tret und St. Felix (Trentino/Südtirol) (243)

Abstracts (249)

Autorinnen und Autoren (253)

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