Blätter für deutsche und internationale Politik 63 (2018), 4

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 63 (2018), 4
Weiterer Titel 

Erschienen
Berlin 2018: Blätter Verlag
Erscheint 
monatlich
Anzahl Seiten
128 S.
Preis
Jahresabo 84,60 Euro, ermäßigt 67,20 Euro, Auslandszuschläge auf Anfrage, Einzelheft 10 Euro.

 

Kontakt

Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
c/o
Blätter-Redaktion Berlin Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Dr. Albert Scharenberg Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Arps, Anne Britt

Liebe Leserinnen und Leser,

die April-Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ erscheint am 30. März 2018.

Darin ergründet Pankaj Mishra die Ursprünge des imperialen Rassismus und plädiert, angesichts einer wiedererstarkenden Rechten, für dessen schonungslose Aufarbeitung. Marcel Serr seziert die komplexe Dynamik des syrischen Bürgerkriegs, die eine Deeskalation erheblich erschwert. Alfred W. McCoy lenkt den Blick auf einen zentralen Treiber des Kriegs in Afghanistan: den Schlafmohnanbau. Und Inken Behrmann beleuchtet die Geschichte des schwarzen Widerstands in den USA – von Martin Luther King bis zur Bewegung Black Lives Matter.

Weitere Themen im April: GroKo oder: Die große Verschleppung, Die SPD vor der Erneuerung?, Macron en marche: Tauziehen um Europa, Städte ohne Stickstoff, Wladimir Putin zum Vierten oder: Der neue Kalte Krieg, Kuba nach Castro, 1968 und der heimatlose Antikapitalismus u.v.m.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihre „Blätter“-Redaktion

www.blaetter.de/aktuelle-ausgabe

Inhaltsverzeichnis

Kurzgefasst

Marcel Serr: Krieg um Syrien: Das neue Great Game, S. 37–43
Sieben Jahre nach Beginn des syrischen Bürgerkriegs ist noch immer kein Frieden in Sicht. Im Gegenteil: Aus einem vormals regionalen Konflikt ist ein zunehmend globaler Stellvertreterkrieg geworden, in dem sich eine Vielzahl von Akteuren gegenübersteht. Der Politikwissenschaftler und Historiker Marcel Serr analysiert die komplexe Konfliktdynamik. Sein Fazit: Ohne eine Strategie der Deeskalation droht eine Zerreißprobe für die ohnehin schon prekäre multilaterale Weltordnung.

August Pradetto: Mit aller Macht: Wladimir Putin zum Vierten, S. 44–52
Bis 2024 wird der neue und alte russische Präsident Wladimir Putin heißen. Dessen Wiederwahl zeugt allerdings nicht nur von einer unangefochtenen Machtstellung im Innern. Vor allem außenpolitisch hat Putin Russland zu neuer Stärke verholfen. Der Politikwissenschaftler August Pradetto analysiert, wie sehr Putin dabei das Vorbild des westlichen Unilateralismus kopiert – und stellt fest, dass ihm dieser „Realismus“ immer mehr selbst zum Nachteil gereicht.

Craig Murray: Russland unter Anklage: Das Nowitschok-Mysterium, S. 53–57
Der Giftanschlag auf den britisch-russischen Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter in Salisbury hat massive Anklagen westlicher Regierungen gegen Russland provoziert. Dabei ist die Beweislage bislang ausgesprochen dünn. Der ehemalige britische Botschafter Craig Murray beleuchtet die Geschichte des umstrittenen Nervengiftes Nowitschok wie auch die möglichen Verbreitungswege nach dem Untergang der Sowjetunion. In diesem Lichte warnt er vor vorschnellen Schuldzuweisungen.

Alfred W. McCoy: Die Opiumfront. Afghanistan als schwarzes Loch der Geopolitik, S. 59–69
Seit fast vier Jahrzehnten befindet sich Afghanistan im Krieg. Doch ein Ende der Kämpfe ist auch nach über 16 Jahren westlicher Militärintervention nicht in Sicht. Alfred McCoy, Professor für südostasiatische Geschichte, zeigt, wie Sieg und Niederlage in Afghanistan an einer einzelnen Pflanze hängen: dem Schlafmohn. Der Handel mit ihr bestimmt das Konfliktgeschehen und macht das Land zum weltweit führenden Narkostaat. Alle Optionen einer militärischen Befriedung sind daher chancenlos.

GroKo oder: Die große Verschleppung. Mit Beiträgen von Ulrich Schneider, Grit Genster und Susanne Götze, S. 71–86
170 Tage nach der Wahl kam es schließlich doch zu einer, wenn auch kleinen „großen“ Koalition. Doch schon heute steht diese vor gewaltigen Herausforderungen. Die zunehmende soziale Spaltung der Gesellschaft (Ulrich Schneider), der dramatische Pflegenotstand (Grit Genster) und eine halbherzig im Koalitionsvertrag abgehandelte Klimapolitik (Susanne Götze) erfordern grundlegend neue Lösungsansätze. Deren Umsetzung scheint jedoch in weite Ferne zu rücken.

Pankaj Mishra: Imperialer Rassismus. Vom Ersten Weltkrieg bis zu Donald Trump, S. 87–100
Das Gedenken an den Ersten Weltkrieg betont vor allem die damalige Selbstzerstörung Europas. Dabei kämpften auf beiden Seiten hunderttausende nichtweiße Soldaten aus Afrika oder Asien. Sie aber, so der Essayist Pankaj Mishra, erlebten diesen Krieg nicht als Zivilisationsbruch, sondern als Rückkehr der Kolonialgewalt an ihren Ursprung – der ihr zugrunde liegende imperiale Rassismus besteht bis heute.

Inken Behrmann: »Wir werden frei sein!«. Schwarzer Widerstand von Martin Luther King bis Black Lives Matter, S. 101–109
Nach der Wahl Barack Obamas zum US-Präsidenten hofften viele auf die Überwindung des Rassismus. Doch spätestens seit dem Amtsantritt Donald Trumps und der zunehmenden Polizeigewalt gegen Afroamerikaner kann davon keine Rede mehr sein. Die Politikwissenschaftlerin Inken Behrmann erinnert vor diesem Hintergrund an die Aktualität des vor 50 Jahren ermordeten Martin Luther Kings und zeichnet eine Linie bis zur Bewegung Black Lives Matter.

Claus Leggewie: Kein Sozialismus ist auch keine Lösung. 1968 und der heimatlose Antikapitalismus, S. 110–118
Als im April 1968 der charismatische Anführer des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes, Rudi Dutschke, angeschossen wurde, war noch nicht absehbar, dass die 68er-Bewegung ihren Höhepunkt bereits überschritten hatte. Ein halbes Jahrhundert später fragt der Politikwissenschaftler und „Blätter“-Mitherausgeber Claus Leggewie, was von ’68 geblieben und was unter die Räder gekommen ist – und inwiefern ein Zusammenhang mit dem Erstarken der Neuen Rechten besteht.

Inhaltsverzeichnis

KOMMENTARE UND BERICHTE

Macron en marche: Tauziehen um Europa, von Ulrike Guérot, S. 5

Nahles‘ Momentum: Die SPD vor der Erneuerung?, von Wolfgang Michal, S. 9

Städte ohne Stickstoff: Verbannt die Blechpanzer!, von Rainer Fischbach und Stefan Kissinger, S. 13

AfD: Im Parlament gegen das Parlament, von Gideon Botsch, S. 17

Österreich: Hartz IV mit Heimatliebe, von Raphaela Tiefenbacher, S. 21

Slowakei: Land mit zwei Gesichtern?, von Peter Lange, S. 25

Kuba nach Castro: Aufbruch in Zeitlupe, von Andreas Knobloch, S. 29

KOLUMNE

Ungarn: Wahl ohne Aussicht, von Péter Urfi, S. 33

ANALYSEN UND ALTERNATIVEN

Krieg um Syrien: Das neue Great Game, von Marcel Serr, S. 37

Mit aller Macht: Wladimir Putin zum Vierten, von August Pradetto, S. 44

Russland unter Anklage: Das Nowitschok-Mysterium, von Craig Murray, S. 53

Die Opiumfront Afghanistan als schwarzes Loch der Geopolitik, von Alfred W. McCoy, 59

GroKo oder: Die große Verschleppung

Die vergessenen Armen, von Ulrich Schneider, S. 71

Ein Neustart für die Pflege, von Grit Genster, S. 77

Klimapolitik ohne Biss, von Susanne Götze, S. 82

Imperialer Rassismus. Vom Ersten Weltkrieg bis zu Donald Trump, von Pankaj Mishra, S. 87

»Wir werden frei sein!« Schwarzer Widerstand von Martin Luther King bis Black Lives Matter, von Inken Behrmann, S. 101

Kein Sozialismus ist auch keine Lösung. 1968 und der heimatlose Antikapitalismus, von Claus Leggewie, S. 110

BUCH DES MONATS

Norman Birnbaum: Der rastlose Pilger, von James K. Galbraith, S. 119

EXTRAS

Kurzgefasst, S. 35

Dokumente, S. 124

Chronik des Monats Februar 2018, S. 125

Zurückgeblättert, S. 128

Impressum und Autoren, S. 128

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