Das Archiv. Zeitung für Wolfsburger Stadtgeschichte 6 (2021), 20

Titel der Ausgabe 
Das Archiv. Zeitung für Wolfsburger Stadtgeschichte 6 (2021), 20
Weiterer Titel 
Offenes Heft

Erschienen
Wolfsburg 2021: Selbstverlag
Erscheint 
einmal im Quartal (Mai, August, November, Februar)
ISBN
ISSN 2367-4431
Anzahl Seiten
24 S.
Preis
kostenlos

 

Kontakt

Institution
Das Archiv. Zeitung für Wolfsburger Stadtgeschichte
Land
Deutschland
c/o
Stadt Wolfsburg, Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation, Goethestraße 10a, 38440 Wolfsburg, E-Mail: <izs-stadtarchiv@stadt.wolfsburg.de> / <alexander.kraus@stadt.wolfsburg.de>
Von
Kraus, Alexander

Vier Jahre ist es nun her, dass im Zuge der Freilegung der Fundamentreste der Gefangenenbaracke 4 des einstigen KZ-Außenlagers Laagberg eine lokal wie überregional heftig geführte Debatte entbrannte, wie mit den Relikten der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft umgegangen werden sollte. Nicht wenige unserer Leserinnen und Leser erinnern mit Sicherheit, wie intensiv und leidenschaftlich während der durch das IZS veranstalteten Workshops auf der Suche nach einer angemessenen Form des Gedenkens gerungen, debattiert und reflektiert wurde. Ähnlich intensiv wurde auch bei Hoskins Architects Ltd., guba+sgard Landschaftsarchitekten und Ralph Appelbaum Associates diskutiert, ehe sie sich an den gemeinsamen Entwurf setzen, mit dem sie den europaweit ausgeschriebenen Realisierungswettbewerb für den angedachten Gedenk- und Lernort KZ-Außenlager Laagberg für sich entscheiden konnten. In unserem Interview gewähren sie tiefe Einblicke in den Entstehungsprozess und ihre Überlegungen.

Dass auch ein auf den ersten Blick als unpolitisch erscheinender Beruf wie der des Gartengestalters eng mit der Geschichte des Nationalsozialismus verbunden sein kann, zeigt die biografische Skizze, die Marcel Glaser über Wilhelm Heintz erarbeitet hat. Dieser war maßgeblich für die Grünplanungen in der „Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben“ verantwortlich und auch sonst rege in die nationalsozialistischen Großplanungen eingebunden. Mitten hinein in die Lebenswirklichkeit in der damaligen NS-Mustersiedlung führt die Münsteraner Studentin Lucinda Jäger – und dies anhand eines Konvoluts an Briefen, die Irmgard Busch an ihre Eltern über die Kriegsjahre hinweg versandte. Die Briefe gewähren tiefe Einblicke in die Alltags- und Kriegserfahrungen einer vergleichsweise privilegierten Hausfrau.

Felix Bauer und Marie Rauschenberger lenken mit ihren Reden, die sie zum Holocaust-Gedenktag 2021 gehalten haben, die Aufmerksamkeit zum einen auf jene Vernichtungslager, die meist im „Schatten“ von Auschwitz stehen: Belzec, Treblinka und Sobibor, zum anderen auf unseren Umgang mit einer zunehmenden Fremdenfeindlichkeit.

Mit Gina Fuhrich wagen wir schließlich den Sprung in die 1970er Jahre, als sich die Arbeitswelt im Zuge der Einführung von Industrierobotern signifikant veränderte. Anhand von 130 Interviews, die Ende des Jahrzehnts mit Arbeiterinnen und Arbeitern des Wolfsburger Volkswagenwerks geführt wurden, zeigt die Historikerin auf, wie die Betroffenen selbst die Robotereinführung wahrnahmen und was sich für sie konkret und gefühlt veränderte.

Inhaltsverzeichnis

Zur Gestalt des zukünftigen Gedenk- und Lernorts KZ-Außenlager Laagberg.
Interview mit Hoskins Architects Ltd., guba+sgard Landschaftsarchitekten und Ralph Appelbaum Associates
S. 1–4

Felix Bauer
Spätes Erinnern in Belzec, Treblinka und Sobibor. Rede zum Holocaustgedenktag am 27. Januar 2021
S. 4–5

Marie Rauschenberger
Meine Begegnung mit der Fremdenfeindlichkeit. Rede zum Holocaustgedenktag am 27. Januar 2021
S. 6

Aleksandar Nedelkovski
Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Nachtrag
S. 6

Marcel Glaser
Grünplanung zwischen NS-Staat und Bundesrepublik. Eine biografische Skizze des Gartengestalters Wilhelm Heintz (1888–1966)
S. 7–10

Hausfrau, Mutter und "Volksgenossin". Briefe Irmgard Buschs aus der "Stadt des KdF-Wagens"
Lucinda Jäger im Gespräch
S. 11–14

Gina Fuhrich
Anbruch einer neuen Produktionszeit? Industrieroboter als Symbol der sich verändernden Arbeitswelt in den 1970er Jahren
S. 15–17

Alexander Kraus
Armut in der "Wirtschaftswunderstadt". Eine Bürgerbefragung im städtischen Obdachlosenaysl (1968) (AdM 11/2020)
S. 18

Maik Ullmann
Brüssel, New York, Wolfsburg. Rudolf Maukes keramische Wandreliefs in Detmerode (AdM 12/2020)
S. 19–20

Alexander Kraus
Landschaften lesen. Der Laagberg zur Zeit seiner landwirtschaftlichen Nutzung (AdM 1/2021)
S. 20

Aleksandar Nedelkovski
Post nach England. Ein Schreiben des damaligen Stadtdirektors Johannes Dahme an den britischen Abgeordneten Victor Golancz (AdM 2/2021)
S. 21

Felix Bauer
Mechanisierte Welt ohne Tradition? Die Stadt Wolfsburgh in den Augen eines englischen Studenten (AdM 3/2021)
S. 22

Fabian Köster
Die Entdeckung der Identität. Wolfsburger Stadtwerbung im Tourismusführer Merian (AdM 4/2021)
S. 23–24

5. Ideenwettbewerb "Kunst im Stadtbild Wolfsburgs – KiS"
S. 24

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