Das Archiv. Zeitung für Wolfsburger Stadtgeschichte 5 (2020), 17

Titel der Ausgabe 
Das Archiv. Zeitung für Wolfsburger Stadtgeschichte 5 (2020), 17
Weiterer Titel 
Offenes Heft

Erschienen
Wolfsburg 2020: Selbstverlag
Erscheint 
einmal im Quartal (Mai, August, November, Februar)
ISBN
ISSN 2367-4431
Anzahl Seiten
18 S.
Preis
kostenlos

 

Kontakt

Institution
Das Archiv. Zeitung für Wolfsburger Stadtgeschichte
Land
Deutschland
c/o
Stadt Wolfsburg, Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation, Goethestraße 10a, 38440 Wolfsburg, E-Mail: <izs-stadtarchiv@stadt.wolfsburg.de> / <alexander.kraus@stadt.wolfsburg.de>
Von
Kraus, Alexander

Mit Bernhard Gericke rückt endlich eine der schillerndsten Figuren der frühen Wolfsburger Stadtgeschichte in den Fokus einer laufenden Forschungsarbeit. Der erste hiesige Stadtarchivar war aufgrund seiner politischen Aktivitäten, darunter zahlreiche Parteigründungen, die am äußeren rechten Rand des Spektrums angesiedelt werden müssen, schon zu Lebzeiten nicht unumstritten. Maik Ullmann stellt sein Forschungsprojekt zu Gerickes ganz spezieller Form der Oral History im Interview vor. Darüber hinaus präsentiert er bereits ein Ergebnis seiner Forschungen, das sich wie nebenbei ergeben hat. Doch ist die Lebensgeschichte der ukrainischen Zwangsarbeiterin Lydia Stowbun inzwischen so verworren, dass sie an dieser Stelle nicht erzählt werden kann. Lesen Sie selbst! Auch unser Aufmacher über „Die politisierte Jugend der späten I960er Jahre in Wolfsburg im lnterview“ ist das Ergebnis eines studentischen Forschungsseminars, das ich im Wintersemester 2018/19 an der TU Braunschweig angeboten habe.

Johanna Speikamp stellt in ihrer Analyse der dem Landerwerb für das Volkswagenwerk vorausgehenden Aushandlungsprozesse einen außerordentlichen Quellenfund ins Zentrum ihrer Arbeit: Aufzeichnungen des Bauern Hermann Schapers, die dieser zu einem späteren Zeitpunkt über die schwierigen und kräftezehrenden Verhandlungen mit der Gesellschaft zur Vorbereitung des Deutschen Volkswagens mbH hat führen müssen, an deren Ende ein Umzug von Heßlingen nach Hattorf stand. Streng genommen sind Schapers Erinnerungen jedoch kein Fundstück, wurden sie uns doch von Elisabeth Elzner, seiner Enkelin, zur Verfügung gestellt. Sie erweitern und konkretisieren das Bild, das wir von den frühesten Kapiteln der Stadtgeschichte der „Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben“ zeichnen können.

Auch der Foto-Essay zu einer ganz speziellen Variante des Roulette-Spiels, wie es in Wolfsburg 1953 gespielt wurde, wäre nicht möglich gewesen, wenn uns nicht Beate Schneider Fotografien – um im Bild zu bleiben – zugespielt hätte, die ihren Vater, einen gelernten Werkzeugmacher, der seit 1942 im Volkswagenwerk arbeitete, als glücklichen Gewinner eines eben vom Band gelaufenen VW Käfers zeigen. Jenes Exportmodell war eines von fünf Automobilen, die anlässlich der Festivitäten zum 500.000. Volkswagen über ein alle bekannten Dimensionen sprengendes Roulette verlost wurden. Ein kommunales Archiv lebt auch und in besonderem Maße von der Interaktion mit Bürgerinnen wie Beate Schneider und Elisabeth Elzner. Wir sagen herzlichen Dank.

Inhaltsverzeichnis

INHALTSVERZEICHNIS

Ilayda Kaynarcalidan / Jana Lücke / Larissa Ornat / Lena Windhövel
"Es war nicht anders als bei den Studenten auch"
Die politisierte Jugend der späten 1960er Jahre in Wolfsburg im Interview
S. 1–6

Alexander Kraus
Wolfsburger Roulette. Fotografische Erinnerungen an die Jubiläumsfeier zum 500.000. Volkswagen
S. 7–10

Maik Ullmann
Lydia Stowbun. Oder: Das leere Grab auf dem "Wehrmachtsfeld" des Wolfsburger Waldfriedhofes?
S. 11–12

Die „Erlebnisberichte“ des ersten Wolfsburger Stadtarchivars Bernhard Gericke als Zeugnisse seiner Demokratiefeindlichkeit
Maik Ullmann im Interview
S. 12–13

Johanna Speikamp
Von Heßlingen nach Hattorf. Aushandlungsprozesse mit der Gesellschaft zur Vorbereitung des Deutschen Volkswagens mbH (Gezuvor) im Zuge des Landerwerbs für das Volkswagenwerk
S. 14–15

Alexander Kraus
"Wir gehören zusammen". Oder: Die Wiedervereinigung malen (AdM 4/2020)
S. 16

Werner Strauß
Die Eröffnung des Badelandes 1977 (AdM 3/2020)
S. 17

Marcel Glaser
Görings Selbstinszenierung auf dem Mittellandkanal (AdM 2/2020)
S. 18

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