Das neue „Rosenland“ erinnert an zwei große Persönlichkeiten der lippischen Pressegeschichte. Felix Fechenbach, der am 7. August 1933 ermordete Chefredakteur des sozialdemokratischen Volksblatts, ist noch heute durch seinen „Nazi-Jüsken“ bekannt, Glossen, die in scharfer Sprache den Aufstieg der NSDAP kommentierten. Weniger bekannt sind die Texte der „Herr Schnurzel und Herr Putzke“-Reihe, die wie Vorübungen zum „Nazi-Jüsken“ wirken. Sie griffen tagesaktuelle Themen auf und sind deshalb heute nicht immer leicht zu verstehen, dennoch erschien es uns sinnvoll, sie als annotierte Quelle komplett zur Verfügung zu stellen. Max Staercke, der als Journalist, zuletzt Chefredakteur und Verleger der Lippischen Landeszeitung lippische Politik über mehr als zwei Jahrzehnte kommentierte und beeinflusste, ist dagegen fast völlig vergessen. Eine Würdigung dieses Mannes war überfällig. Hingewiesen wird außerdem auf einen wichtigen Bestand im Landesarchiv NRW Abt. Ostwestfalen-Lippe, die Unterlagen der lippischen Heilanstalt Lindenhaus bei Brake. Zuletzt werden die Anfänge und ersten Jahre der Tischlerfachschule beleuchtet, einer deutschlandweit anerkannten Bildungseinrichtung für Tischler und Innenarchitekten.
Beiträge:
Jürgen Hartmann:„Herr Schnurzel und Herr Putzke“ – Felix Fechenbachs frühe Glossenreihe im Volksblatt S. 2 – 34
Andreas Ruppert:Max Staercke (1880-1959) – Publizist und Politiker in Lippe S. 35 – 52
Wolfgang Bender:Aus der Versenkung geborgen – Die Patientenakten der Heil- und Pflegeanstalt Lindenhaus S. 53 – 56
Thomas Dann:„Aus eigener Kraft“ – Ludwig Reineking und die frühen Jahre der Detmolder Tischlerfachschule S. 57 – 68
Nachruf: Hanne Pohlmann (1939-2011) von Jürgen Scheffler