Jalta 4 (2020), 7

Titel der Ausgabe 
Jalta 4 (2020), 7
Weiterer Titel 
Übersetzbarkeit

Erschienen
Berlin 2020: Neofelis Verlag
Erscheint 
halbjährlich im Frühjahr und im Herbst
ISBN
978-3-95808-259-5
Anzahl Seiten
140 S.
Preis
€ 16,00

 

Kontakt

Institution
Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart
Land
Deutschland
c/o
Neofelis Verlag, Kuglerstr. 59, 10439 Berlin Kontakt: jalta@neofelis-verlag.de <mailto:jalta@neofelis-verlag.de> Vertrieb / Abo: vertrieb@neofelis-verlag.de <mailto:vertrieb@neofelis-verlag.de>
Von
Naumann, Matthias

„Siehe, Ein Volk ist es und Eine Sprache haben Alle, und das ist der Anfang ihres Tuns, und nun möchte ihnen nichts unzugänglich sein, von allem was sie gesonnen sind zu tun. Wohlan, lasset uns hinabsteigen, und dort verwirren ihre Sprache, daß sie nicht verstehen Einer die Sprache des Andern.“ (Gen 11,6–7)

In Gen 11,1–9 wird erzählt, dass sich die Menschen der Gegend zusammenfanden, um einen Turm zu errichten, der bis zum Himmel reichen sollte. Damals hatte die ganze Erde „Eine Sprache und einerlei Worte“ (Gen 11,1). Als Gott das sah, verwirrte er ihre Sprache und brachte das Projekt des Turmbaus zu Babel damit zum Erliegen. Eine Interpretation der Erzählung könnte lauten, dass die einheitliche Sprache, von der in der Thora die Rede ist, die Fähigkeit der Menschen meint, kollektiv zu handeln. Die sprichwörtliche babylonische Sprachverwirrung beschriebe demnach den Verlust der Fähigkeit, die Differenz der Menschen zu verstehen und für ein gemeinsames gesellschaftliches Projekt einzusetzen.

Die siebte Ausgabe von Jalta versammelt Perspektiven auf Übersetzbarkeit als zentrale Frage einer radikal vielfältigen Gesellschaft. Was braucht es, um Sprachen zu übersetzen? Wo finden noch Übersetzungsprozesse statt? Auf welche Weise kann Übersetzung ein Akt der Aneignung sein, der die Besonderheit der Differenz nivelliert und ihr eine Funktion zuweist? Was bedeutet Unübersetzbarkeit? Wie können Störungen in Übersetzungsprozessen produktiv gemacht werden? Welche Potentiale haben neue kollektive Sprachschöpfungen?

Inhaltsverzeichnis

1 / א (NACH) JALTA

Sich verteidigen. Über Elsa Dorlins Buch Se défendre
Barbara Schäuble

Vom Ursprung der Welt. Zum Übersetzungsprozess von Liv Strömquists Comic Kunskapens Frukt in den Ursprung der Welt
Katharina Erben

2 / ב ÜBERSETZBARKEIT

Sergüzeşt. Das, was jemandem passiert.
Meltem Kulaçatan

gedicht gedicht gedicht ist mein körper
Natalie Neumaier

Dritte Orte. Warum Jüdische Museen umstritten und relevanter denn je sind
Mirjam Wenzel

Drei Gedichte
Mati Shemoelof

Vom Misrachipoet zum juden dichtar. Mati Shemoelof setzt über
Jan Kühne

Auch in Berlin sind wir nicht allein
Yossi Bartal

Zur Gegenwärtigkeit, Übersetzbarkeit und Literarizität des Überlebens im Werk von Aharon Appelfeld

Doreen Röseler
Besser spät als nie. Die Mühlen der staatsangehörigkeitsrechtlichen Wiedergutmachung seit 1949

Nicholas Courtman
On Stops and Continuants

Majla Zeneli
„Man muss miteinander reden, auch wenn die Sätze verletzen können“.
Interview mit Sawsan Chebli geführt von Marina Chernivsky

3 / ג JUDEN UND ...

Die Alibi-Juden der AfD
Gideon Botsch

ד / 4 VERGESSEN, ÜBERSEHEN, VERDRÄNGT, AUFGEFALLEN

Die „antisemitische Welle“ im Winter 1959/1960
Michael Becker

5 / ה STREITBARES

„Wir müssen innerhalb unserer jüdischen Strukturen Bedingungen schaffen, die es überhaupt erst möglich machen, über Missbrauchsfälle zu berichten.“
Interview mit Daniel Kempin geführt von Hannah Peaceman

Jüdisch-Muslimische Kulturtage Heidelberg – oder die Frage, wie wir Gesellschaft zusammen gestalten wollen
Susanne Mohn / Nasrin Farkhari / Yasemin Soylu / Caroline Thiemann / Danijel Cubelic

Opfer Erinnerungskultur
Johannes Spohr

Autor/innen
Abbildungsverzeichnis
Impressum

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