Der Körper bzw. der Leib ist eine so gut wie alle expressionistischen Kunstrichtungen dominierende Konstante. In der Literatur sowie in den theoretischen Schriften expressionistischer Schriftsteller/innen und Künstler/innen wird eine radikale Körpermetaphorik genutzt.
Bildende Kunst und Film zerlegen Körper und loten die dahinterstehenden Seelenzustände aus. Aktmalerei, Groteske, geöffnete Wunden, der Topos des strömenden Bluts, Sexualität und Rassentheorie: Die zehnte Ausgabe von Expressionismus bringt die verschiedenen Diskurse aus interdisziplinärer Sicht zusammen und eruiert die Funktionalisierung des Körpers in expressionistischer Kunst.
Inhalt
Editorial
Körperkonzepte
Henrike HansZwischen Fortschrittsglauben und Zukunftsangst Die Konzepte des „neuen Menschen“ im italienischen Futurismus
Benjamin VoßDas Bauhaus und die Bauhaus-Bühne Entwicklungen und Wandlungen von Körperbildern
Marijke Box„Das Rätsel des Lebens“. Zur Lebens- und Blutmetaphorik in Mela Hartwigs Das Verbrechen (1928)
Körperästhetik
Jonas NesselhaufDer gestürzte Körper bei Wilhelm Lehmbruck Skulptur, Grafik, Lyrik
Martin BartelmusSchlagen, Beißen, Würgen Der Körper als Waffe in Georg Heyms Der Irre
Bernhard RübenthalDas Ich zwischen Körper und Geist in Alfred Wolfensteins Die Gottlosen Jahre
Fremde Körper
Ralf Georg CzaplaNeger und Blondine. Ein sexistisch-rassistisches Klischee in Literatur und Kunst der Moderne
Catharina RüßWilde ‚Girls‘, Hipster und ‚White Negroes‘ in Romanen der 1920er Jahre. Coole Modekörper im Spannungsfeld zwischen Expressionismus und Neuer Sachlichkeit
Rezensionen Abbildungsverzeichnis Call for Papers: Tod