Expressionismus 10 (2023), 17

Titel der Ausgabe 
Expressionismus 10 (2023), 17
Zeitschriftentitel 
Weiterer Titel 
Internationaler Expressionismus – gestern und heute

Erschienen
Berlin 2023: Neofelis Verlag
Erscheint 
zweimal jährlich im Mai und November
ISBN
978-3-95808-420-9
Anzahl Seiten
142 S.
Preis
Einzelheft: € 18,00, Jahresabo: € 30,00, Förderabonnement: € 50,00

 

Kontakt

Institution
Expressionismus
Land
Deutschland
c/o
Neofelis Verlag, Kuglerstr. 59, 10439 Berlin Kontakt: info@neofelis-verlag.de <mailto:info@neofelis-verlag.de> Vertrieb / Abo: vertrieb@neofelis-verlag.de <mailto:vertrieb@neofelis-verlag.de>
Von
Claudine Oppel, Neofelis Verlag

Importe und Exporte

Der Expressionismus scheint als Bewegung uneingeschränkt mit Deutschland verbunden zu sein, sowohl im Hinblick auf Topoi der Bildenden Kunst als auch hinsichtlich ästhetischer Konventionen literarischer Werke. Auch in Bezug auf traditionelle und neue Medien werden zur Definition des ‚expressionistischen‘ Stils im Wesentlichen Werke deutscher Herkunft herangezogen. Ebenso sind die zentralen Künstler:innengruppen mit deutschen Städten verbunden. Dennoch ist der Expressionismus kaum außerhalb seines internationalen Netzes zu denken.

Dies gilt aufgrund der wechselseitigen Beeinflussung verschiedener internationaler avantgardistischer Bewegungen, die prinzipiell die Frage nach der nationalen Profilierung aufwirft. Darüber hinaus wurde der (deutsche) Expressionismus am Übergang zwischen den 1920er und 1930er Jahren selbst zu einer Art ‚Exportschlager‘ – vor allem auch dadurch, dass viele seiner Vertreter:innen infolge der Ächtung ihrer Kunst im Nationalsozialismus das Land verlassen mussten.

Das Heft wirft die Frage auf, inwiefern der Expressionismus eine zeitlich gebundene und auf eine bestimmte geografische Region bezogene Strömung oder Epoche ist. Dafür stellen die Beiträge einerseits exemplarische Orte des internationalen Expressionismus wie den Oberrhein als Grenzregion zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz vor. Weiterhin eruieren sie die Vielfalt der internationalen Verflechtungen, etwa in der österreichischen Primitivismusdebatte, in der deutschen und niederländischen Kunst und Literatur, im Russland- und Europabild von Boris Pil′njak, in der lateinamerikanischen Diskussion um das Manifest, in der Rezeption des deutschen Expressionismus und der US-amerikanischen abstrakten Kunst im Kontext der documenta sowie im literarischen Werk des Netzwerkers und Aussteigers Bruno Goetz.

Mit Beiträgen von Julia Allerstorfer-Hertel, Nanne Buurman, Sylvia Claus, Uwe Czier, Carmen Gómez García, Christine Pappelau, Susanne Pocai und Katharina Wolf.

Inhaltsverzeichnis

Editorial

Exemplarische Orte des internationalen Expressionismus

Uwe Czier
Expressionismus am Oberrhein

Julia Allerstorfer
Primitivismus und österreichischer Expressionismus

Sylvia Claus
„Eviva Futurista!“ Kunstdiskurse im expressionistischen Berlin

Reflexionen internationaler Verflechtungen

Christine Pappelau
Komplementärformen des internationalen Expressionismus. Das Triptychon Großstadt von Otto Dix, Alfred Döblins Roman Berlin Alexanderplatz und Hendrik Chabots ländliche Motive

Susanne Pocai
Von Menschenfressern und lebenden Leichen. Zum Russland- und Europabild bei Boris Pil′njak

Carmen Gómez García
Das Manifest: Eine literarische Gattung? Die programmatischen Texte im Expressionismus

Internationale Netzwerke

Nanne Buurman
d is for democracy? documenta und die Politik der Abstraktion zwischen Arisierung und Amerikanisierung

Katharina Wolf
Bruno Goetz’ Ästhetik der Selbstüberschreitung. Ein vergessener Kreuzungspunkt expressionistischen Schreibens

Rezensionen

Abbildungsverzeichnis

Vorankündigung: Die kleinen Zeitschriften des Expressionismus

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