Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,
erschienen ist ein neues Heft der "Zeitschrift für Genozidforschung" zum Thema "Identität und Krieg". Gastherausgeber des Bandes sind Marta Ansilewska-Lehnstaedt und Stephan Lehnstaedt. Das Heft (136 Seiten) kann zu einem Preis von EUR 19,50 über den Buchhandel oder direkt über den Verlag (<www.velbrueck-wissenschaft.de>) bezogen werden.
Die Zeitschrift für Genozidforschung erscheint halbjährlich. Der Jahresbezugspreis beträgt 41,00 Euro, das Einzelheft 19,50 Euro, incl. MWst., zzgl. Versandkosten. Die Redaktion lädt zur Einsendung von Manuskripten ein, über die Veröffentlichung entscheidet ein peer-review Verfahren. Weitere Informationen zur Zeitschrift finden Sie auf unserer Homepage <www.http://www.idg.rub.de/publikationen/zfg.html.de>
AUS DEM EDITORIAL:
"Mit dem vorliegenden Heft tritt die seit 1999 erscheinende Zeitschrift für Genozidforschung in eine neue Phase ein: die Weiterentwicklung, die die Zeitschrift anstrebt, betrifft eine noch konsequentere Interdisziplinarität sowie das Ziel, Beiträge auch zur internationalen Grundlagenforschung über Formen und Prozesse staatlicher Gewalt zu leisten. Diese Chance eröffnet uns ein Verlagswechsel. Beginnend mit dem Jahrgang 2018 erscheint die Zeitschrift im renommierten Verlag Velbrück Wissenschaft, in dem wir diese erste und bis heute einzige in Deutschland publizierte Zeitschrift zum Themenfeld 'Genozid und staatliche Gewalt' fortführen möchten. [...]
Den ersten Jahrgang in unserem neuen Verlagshaus eröffnet das von Marta Ansilewska-Lehnstaedt und Stephan Lehnstaedt konzipierte und als GastherausgeberInnen betreute Themenheft »Identität und Krieg«. Die Beiträge des Heftes verbinden konzentriert theoretische Fragestellungen zum in jüngerer Zeit in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften intensiv diskutierten Beziehungsfeld 'Identität und Krieg' mit konkreten Fallanalysen. Die Autorinnen und Autoren des Heftes rücken 'Identität' als Kategorie in den Blick, deren Bestimmungen sich in Theorie und lebensweltlichem Alltag gegenseitig beeinflussen. Die Studien plädieren dafür, kollektive und individuelle Identität als ein Fluidum zu verstehen, das sich unter extremen Bedingungen wie Kriegs- und Nachkriegszeiten sowie in den Prozessen von Genoziden verändert, dabei Fremdzuschreibungen erfährt und von diesen Zuschreibungen über die historischen Gewaltereignisse hinaus bestimmt bleibt. Unter diesem Leitgedanken thematisieren die Analysen Fragen danach, welche Rolle (zugeschriebenen) »Identitäten« für jeweilige Gruppen beziehungsweise Personen in Zeiten von Genozid und Krieg zukommt und inwieweit 'Identität' eine Kategorie ist, die gerade in Krieg und Genozid nicht nur instrumentalisiert, sondern auch geschaffen wird."
ARTIKEL
Marta Ansilewska-Lehnstaedt / Stephan Lehnstaedt: Identität durch Krieg oder Krieg wegen Identität? Prolegomena zum Nutzen einer analytischen Kategorie (S. 6–18)
Patrice M. Dabrowski: Poles, Hutsuls, and Identity Politics in the Eastern Carpathians after World War I (S. 19–34)
Winson Chu: »Wir sind keine Deutschen nur dem Volke nach«. Multiethnic Pasts and Ethnic Germans in the German Criminal Police in Lodz during the Second World War (S. 35–56)
Tobias Hof: Extreme Violence and Military Identity. The Italians in the Balkans (1941-1943) (S. 57–84)
Jens Boysen: Identitätspolitik im Kalten Krieg – die DDR und Volkspolen zwischen nationaler Kontinuität und supranationaler Neubestimmung (S. 85–105)
REZENSIONEN
Stephan Lehnstaedt: Neue Forschungen zur »Aktion Reinhardt«. Ein Literaturbericht (S. 107–128)