Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, erschienen ist ein Heft der »Zeitschrift für Genozidforschung« zum Thema »›Raum‹ und ›Körper‹ im Kontext der Holocaust und Genozidforschung«. Gastherausgeberinnen des Bandes sind Janine Fubel, Alexandra Klei und Annika Wienert. Das Heft kann zu einem Preis von EUR 24,90 über den Buchhandel oder direkt über den Verlag (<www.velbrueck-wissenschaft.de>) bezogen werden. Die Zeitschrift für Genozidforschung erscheint halbjährlich. Der Jahresbezugspreis beträgt ab dem Jahrgang 2022 EUR 79,90 Euro, das Einzelheft 39,90 Euro, incl. MWst., zzgl. Versandkosten. Die Redaktion lädt zur Einsendung von Manuskripten ein, über die Veröffentlichung entscheidet ein peer-review Verfahren. Weitere Informationen zur Zeitschrift finden Sie auf unserer Homepage www.ruhr-uni-bochum.de/idg/zeitschrift/index.shtml INHALT Aus dem Editorial: Dass »Raum« eine der zentralen Kategorien ist, die der nationalsozialistischen Ideologie zugrunde lagen, gilt in der wissenschaftlichen Beschäftigung mit Nationalsozialismus und Holocaust inzwischen als Gemeinplatz. Auch die Kategorie »Körper« taucht in der Rhetorik und Politik des Nationalsozialismus immer wieder explizit und implizit auf, sei es die Rede vom »Volkskörper« oder das Konzept von menschlichen »Rassen«, das untrennbar mit der Klassifizierung von Körpern verbunden ist. Dennoch blieb eine kritische Auseinandersetzung mit den Körper- und Raumpraktiken sowie mit den damit verbundenen Diskursen in der Forschung zu Geschichte und Nachgeschichte des Nationalsozialismus lange Zeit ein Desiderat. Während »Raum« in den letzten zehn Jahren als Analysekategorie und Untersuchungsgegenstand an Gewicht gewonnen hat, ist die Bedeutung der Kategorie »Körper« im Nationalsozialismus seltener explizit zum Untersuchungsgegenstand gemacht worden. Hier setzt das von Janine Fubel, Alexandra Klei und Annika Wienert als Gastherausgeberinnen konzipierte und kuratierte Themenheft »Körper« und »Raum« im Kontext der Holocaust- und Genozidforschung an, indem die Beiträge des Heftes diese beiden Kategorien in Bezug zueinander zu setzen und für die Forschung fruchtbar zu machen suchen. Ausgehend von der Überlegung, dass eine untrennbare Verbindung zwischen »Raum« und »Körper« besteht, wobei einerseits (menschliche) Körper auf Raum angewiesen sind, um zu existieren, der Raum andererseits jedoch – im Sinne eines relationalen Verständnisses – erst durch die Bewegungen von Körpern entsteht, strukturiert wird und sich verändert, fragen die Beitrage des Themenheftes danach, welche spezifische Bedeutung die Kategorien »Raum« und »Körper« für die Erforschung des Holocaust und NS-Genozids gewinnen (können).
INHALT
Janine Fubel / Annika Wienert »Körper« und »Raum« im Kontext der Holocaust- und Genozidforschung. Eine multiperspektivische Einführung (159-188)
Judith Kasper Der Raum des Realen. Wenn der Körper spricht und das Trauma liest (189-202)
Alexandra Natoli Bodily Matters: Remembering the Auschwitz-Birkenau Latrines (203-221)
Gintarė Malinauskaitė Anwesende und abwesende Körper im Gerichtssaal der sowjetischen Kriegsverbrecherprozesse (222-250)
Rezensionen (251-276) Autor:innen (277-278)