Publication Reviews/

Rev. by Daniel Münch, Professur Geschichtsdidaktik, Historisches Institut, Friedrich-Schiller-Universität Jena

Der Beutelsbacher Konsens entstammt dem Abschlussbericht einer politikdidaktischen Tagung von 1976. Hans-Georg Wehling notierte darin, dass trotz aller Differenzen über drei Punkte Einigkeit bestehe: Schüler:innen dürften nicht überwältigt und an der Bildung eines eigenen Urteils gehindert werden; was in Wissenschaft und Politik kontrovers diskutiert werde, müsse auch im Unterricht kontrovers erscheinen; und Schüler:innen müssten befähigt werden, politische Situationen und die eigene Interessenslage zu analysieren, um gegebenenfalls die politische Lage beeinflussen zu können.[1] Diese Punkte wurden später als die drei Grundprinzipien des Beutelsbachers Konsenses bekannt.

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Rev. by Richard Kühl, Heinrich Heine Universität Düsseldorf

„Raus aus den Klappen, hinein in die Straßen!“, heißt es in der legendären Schlussszene von Rosa von Praunheims Film „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“ (1971) – jenem Zeitdokument, das wie kein zweites den Übergang von der Homophilenbewegung der Adenauerjahre zur Schwulenbewegung der 1970er-Jahre markiert.

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Rev. by Jana Matthies, Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Universität Hamburg

Vom Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz und den Prozessen gegen Angehörige des Lagerpersonals, die Fritz Bauer und seine Kollegen in Frankfurt am Main zwischen 1963 und 1968 führten, haben die meisten hierzulande gehört. Dies gilt (vermutlich) weniger für das Massaker in Babyn Jar und den Prozess gegen einige der Täter, den die Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft 1967 in Darmstadt anstrebte und damit Mitglieder des „Sonderkommandos 4a“ der Einsatzgruppe C und ihre Verbrechen vor ein bundesrepublikanisches Gericht stellten.

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Rev. by Ernst-Dieter Hehl, Mainz

Der Band geht auf eine Aachener Tagung von 2014 zurück. Wie die Literaturangaben am Ende der nun gedruckten Beiträge zeigen, spiegelt er jedoch den aktuellen Forschungsstand. Er ist in vier Teile gegliedert. – „Teil I: Einführung ins Thema“ enthält zwei Beiträge. Philippe Depreux und Steffen Patzold nennen in der Einleitung die Hauptgesichtspunkte, die in den Beiträgen aufgegriffen werden sollten: „Ineinander von Religion und Politik“, das „Spannungsgefüge von […] Zentren und Peripherien“, „Kommunikation […] im Vorfeld, […] Ablauf und Themen der Versammlungen“ sowie Ausweitung des den Band dominierenden fränkisch-karolingischen Bereichs, chronologisch auf die Spätantike, räumlich auf Spanien, Britannien und Italien.

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Events/

Workshop
09.04.2025 - 11.04.2025 Museumsakademie Joanneum

Im Jahr 2024 wurden in der Stadt Zürich gleich vier Ausstellungen zur Schweizer Kolonialgeschichte gezeigt, die kolonialen Kontinuitäten in der Gegenwart nachgespürt haben. Dies im Kontext eines regen öffentlichen Interesses und einer vielschichtigen Debatte, in der etwa auch die Dekolonisierung der Museen gefordert wurde.

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Call for Papers
16.03.2026 - 17.03.2026 Zentrum für Telemann-Pflege- und -Forschung der Landeshauptstadt Magdeburg; in Verbindung mit Abteilung Musikwissenschaft, Institut für Musik, Medien- und Sprechwissenschaften, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Im März 2026 findet anlässlich der 27. Magdeburger Telemann-Festtage eine Internationale Wissenschaftliche Konferenz statt.

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Conference
09.04.2025 - 10.04.2025 Bayerische Museumsakademie

Die hybride Frühjahrstagung der Bayerischen Museumsakademie fragt im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände Nürnberg in Vorträgen, Gesprächsrunden, Workshops und Führungen nach den Strategien von Museen im Umgang mit politischer Einflussnahme und populistischen Angriffen.

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Conference
13.02.2025 - 14.02.2025 University of Vienna; University of Warsaw; Institute for Human Sciences in Vienna (IWM); Schrödinger-Fellowship J 4515-G, Austrian Science Fund (FWF)

Dates: February 13-14, 2025
Venue: Institute for East European History, University of Vienna, Spitalgasse 2, Hof 3, Entrance 3.2 (Campus), 1090 Vienna, Austria
Organizers:
Dr. Martin Rohde, University of Vienna, martin.rohde[at]univie.ac.at
Dr hab. Jagoda Wierzejska, University of Warsaw, j.wierzejska[at]uw.edu.pl

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Exhibition Reviews/

19.10.2024 - 09.02.2025 Kulturzentrum Zamek
Rev. by Jannik Noeske, Institut für Europäische Urbanistik, Bauhaus-Universität Weimar

In der Vergangenheit waren Ausstellungen zum Städtebau im Nationalsozialismus Anlass für Auseinandersetzungen mit dem Gegenstand und Antreiberinnen einer neuen, öffentlichen Erinnerungskultur. Sie waren aber auch Wegmarken, ja Umbrüche in der Historiografie des NS-Städtebaus. Die Ausstellungen „Von Berlin nach Germania“ (Berlin, 1984/85), „Bauen im Nationalsozialismus, Bayern 1933–1945“ (München, 1993/94), „Das Gelände“ (Nürnberg, 2015) oder etwa „Wien: Die Perle des Reiches“ (Wien, 2015) haben die bestehende Geschichtsschreibung sowie die Perspektiven von Erinnerung und Denkmalpflege des baulichen NS-Erbes entscheidend mitgeprägt.

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04.09.2024 - 28.04.2025 Museum der Arbeit Hamburg
Rev. by Nicolas Dittgen, Deutsches Schifffahrtsmuseum / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte, Bremerhaven

Das Poster zur Hamburger Sonderausstellung „Dein Paket ist da! Shoppen auf Bestellung“ ist, ganz dem aktuellen Zeitgeist entsprechend, mit einem KI-generierten Bild gestaltet und zeigt eine unendliche Fülle an Paketen in einer Lagerhalle. Bereits mit diesem Medium wird deutlich, was die Besucher:innen durch die Ausstellung begleiten wird.

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Conference Reports/

07.10.2024 - 09.10.2024 Marius Kraus, Technische Universität Dresden; Christian Jaser, Universität Kassel; Věra Soukupová, ÚČL AV ČR - Akademie věd České republiky; Václav Žůrek, CMS FLÚ AV ČR - Academic Conference Centre (AKC) Praha
By Marius Kraus / Matthias Guckenbiehl, Institut für Geschichte, Technische Universität Dresden; Johannes Willert, Ludwig-Maximilians-Universität München; Věra Soukupová, Prag
 
24.10.2024 - 26.10.2024 DFG-Netzwerk „Lautsphären des Mittelalters“; Gerald Schwedler, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel; Martin Clauss, Technische Universität Chemnitz; Gesine Mierke, Otto-Friedrich-Universität Bamberg
By Madita Tambor, Professur für Germanistische Mittelalterforschung, Schwerpunkt Digital Humanitäres & Neue Medien, Universität Bamberg

Journals/

 

Seit dem 19. Jahrhundert gelangte die Verwissenschaftlichung und Theoretisierung der Wissensproduktion an den Universitäten und Akademien zum Durchbruch. Darüber ergab sich ein vielschichtiges Spannungsverhältnis, denn zum einen mussten die Wissenschaften dank neuer Erkenntnisse ihre Deutungen immer wieder aufs Neue berichtigen.

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