Perspektive ländlicher Raum. Leben in Wallmow/Uckermark herausgegeben von Leonore Scholze-Irrlitz
In diesem Band gilt das Interesse einem fast tot geglaubten Lebensumfeld: dem ländlichen Raum und seinen Bewohnern. Neue Arbeits- und Lebensformen bieten heute einer allmählich größer werdenden Zahl von Menschen berufliche und persönliche Perspektiven. Leben auf dem Land bezeichnet ein lebendiges soziokulturelles Handlungsfeld und ist in vielerlei Hinsicht damit ein interessanter Fokus für die Forschung, in dem sich manche der gegenwärtigen gesellschaftlichen Strukturveränderungen zeitlich und räumlich verdichten. Angehende Europäische Ethnologen der Humboldt-Universität zu Berlin haben sich deshalb im Rahmen eines Studienprojektes forschend unter dem Thema: „Nachhaltigkeit als Lebensform“ dem Ort und Umfeld von Wallmow/Uckermark zugewandt und dort die beste-henden kulturellen und sozialen Netzwerke untersucht. Wallmow steht gegen den Trend der Ausblutung ländlicher Räume und für neuartige Formen ländlichen Zusammenlebens: Zuzug bestimmt die Bevölkerungsstruktur, Eigen- und Subsistenzarbeit jenseits der Erwerbsarbeit erlangen neue Bedeutung, eine Freie Schule ohne Schülermangel probiert selbständige Wege. Als offene Frage bleibt: Wie können solche Potenziale genutzt werden, um in Brandenburg jenseits einer Politik mit „Speckgürtel“perspektive die Entwicklung von Lebensqualität und Wertschöpfung in den Regionen zu befördern?
Leonore Scholze-Irrlitz Perspektive ländlicher Raum
Martina Rudolph Gegen den Trend: neue Lebensformen auf dem Land
Anja Decker Eigenarbeit: Chancen nachhaltiger Entwicklung
Andreas Boyke, Mike Schmidt Grundschulen in Aktion
Josephine Links, Christin Weber Musik und Bewegung als Gemeinschaftserlebnis
Mariann Hertel, Jan-Friedrich Klein „Pottkieken“: Essen in Wallmow
Stefan Dietrich Psychiatrie in der Gemeinde: das Beispiel "Land in Sicht e. V.“
Vanessa Pertsch Handwerk im dörflichen Wandel
Paul Buerschaper Dorferneuerung „von unten“?