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Aus dem Editorial
„Ein Gebet ohne Gesang ist wie ein Körper ohne Seele“ heißt es im Vorwort der Studie „Der synagogale Gesang“ von Aron Friedmann von 1904 (S. 2). Aron Friedmann (1855–1936) wirkte über 40 Jahre lang als Kantor in Berlin und beschäftigte sich auch als Komponist und Forscher mit jüdisch-sakraler Musik. Seine Abhandlung „Der synagogale Gesang“ ist eines der ersten Werke der modernen Forschung zur Musik der Synagoge im aschkenasischen Raum. Der Gesang in der Synagoge, eben das „gesungene Gebet“, von dem Friedmann hier spricht, bildet den Kern der jüdischen Musiktradition. Er steht im Mittelpunkt der diesjährigen PaRDeS-Ausgabe, die damit einen neuen Beitrag zu diesem Bereich der Musikwissenschaft und gleichzeitig der Jüdischen Studien leisten möchte.
INHALT
Wissenschaftliche Artikel
Katrin Keßler, Ulrich Knufinke und Mirko Przystawik: Architektur und musikalisch-liturgische Praxis: Orgelsynagogen zwischen Klassizismus und Früher Moderne, S. 13
Martha Stellmacher: Von Budapest nach Straßburg – Der Kantor Marcel Lorand (1912–1988), S. 33
Jascha Nemtsov: Ein jüdischer Synagogenmusiker im Berlin der 1930er Jahre: Jakob Dymont und seine Freitagabendliturgie, S. 47
Daniel S. Katz: Ein erster Blick auf ein geschmackvolles altes Kastanienstück: Transkription einer vergessenen Komposition von Kantor Salomon (1781–1829), genannt Kaschtan (d. h. „Kastanie“), S. 61
Isidoro Abramowicz: Das Jahreskaddisch in der Frankfurter Melodiengestaltung, S. 75Jasmina Huber: Competing Musical Traditions in the Holy Land in the 20th Century and How They Found Their Way into the Synagogue of Belgrade, S. 87
Itamar Drori: The Beruriah Incident: Tradition of Exclusion as a Presence of Ethical Principles, S. 99
Ulrike Kleinecke: Theologien des Judentums im jüdisch-amerikanischen Diskurs des 20. Jahrhunderts, S. 117
Bill Rebiger: Judaistische Anmerkungen zu John Zorns Radical Jewish Culture, S. 133
Rezensionen
Martha Himmelfarb: Between Temple and Torah. Essays on Priests, Scribes, and Visionaries in the Second Temple Period and Beyond (= Texte und Studien zum antiken Judentum, Bd. 151) (Bill Rebiger), S. 151
Ora (Rodrigue) Schwarzwald:Siddur para mujeres en ladino, Salónica, siglo XVI. Edición anotada y traducida (Rafael Arnold ), S. 155
Julia Haarmann: Hüter der Tradition. Erinnerung und Identität im Selbstzeugnis des Pinchas Katzenellenbogen (1691–1767) (= Jüdische Religion, Geschichte und Kultur, Bd. 18) (Rotraud Ries), S. 159
Uta Lohmann: David Friedländer. Reformpolitik im Zeichen von Aufklärung und Emanzipation. Kontexte des preußischen Judenedikts vom 11. März 1812; David Friedländer: Ausgewählte Werke. Herausgegeben von Uta Lohmann. (= Deutsch-jüdische Autoren des 19. Jahrhunderts. Schriften zu Staat, Nation, Gesellschaft. Werkausgaben, Bd. 4) (Dorothea M. Salzer), S. 162
Marc Kiwitt: Les gloses françaises du glossaire biblique B. N. hébr. 301. Édition critique partielle et étude linguistique (= Romanische Texte des Mittelalters, Bd. 2); Alexandra B. Edzard: Varietätenlinguistische Untersuchungen zum Judenfranzösischen (=Bonner Romanistische Arbeiten, Bd. 103) (Rafael Arnold ), S. 167
Juliane Sucker und Lea Wohl von Haselberg (Hrsg.): Bilder des Jüdischen. Selbst- und Fremdzuschreibungen im 20. und 21. Jahrhundert (Sebastian Schirrmeister), S. 171
Dimitry Shumsky: Zweisprachigkeit und binationale Idee. Der Prager Zionismus 1900–1930 (= Schriften des Simon-Dubnow-Instituts, Bd. 14) (Martha Stellmacher), S. 175
Peter Lintl: Fundamentalismus – Messianismus – Nationalismus. Ein Theorievergleich am Beispiel der jüdischen Siedler des Westjordanlandes; Motti Inbari: Messianic Religious Zionism Confronts Israeli Territorial Compromises (Hans-Michael Haußig), S. 177
Liste Ausgewählter Neuerscheinungen, S. 183
Autorinnen und Autoren des Heftes, S. 195