Historiker interessieren sich für den Wandel in der Zeit, für Brüche und Zäsuren. Zwar beginnen die meisten Revolutionen nicht im Bewusstsein des Neuen, sondern als Verteidigung etalblierter Rechte. Und die wenigsten Revolutionen werden als solche geplant – eher entstehen sie in der Eigendynamik, die irgendwann über die Vorstellung einer Rückkehr in den alten Zustand hinausgeht. Doch in der Retrospektive erscheint die Revolution als der dramatischste Wandel in der Geschichte, als neuer Anfang. In diesem Heft sind drei Reflektionen über Revolutionen versammelt. Jörn Leonhard begibt sich auf die Suche nach einer historischen Theorie von Revolutionen. Keith M. Baker erinnert in „Revolution 1.0“ daran, dass der Begriff der Revolution erst mit der Französischen Revolution revolutioniert und in unser heutiges Verständnis transformiert worden ist. Reinhard Schulze schließlich widmet der sogenannten Arabellion, um festzustellen, dass die Regimewechsel mit dem klassischen Revolutionsbegriff nicht zu fassen sind.
ForumLutz Raphael: Grenzen von Inklusion und Exklusion. Sozialräumliche Regulierung von Fremdheit und Armut im Europa der Neuzeit
On Revolution
Jörn Leonhard: Über Revolutionen
Keith M. Baker: Revolution 1.0
Reinhard Schulze: Vom Ende und Anfang der Revolution – fünf Bemerkungen mit Blick auf die arabische Welt
Artikel
Stefan B. Kirmse: New Courts in Late Tsarist Russia: On Imperial Representation and Muslim Participation