Aus der Banken- und Finanzmarktkrise 2008 ist eine Staatsschuldenkrise geworden, die letztlich das Projekt der Europäischen Union gefährdet. Das Heft beleuchtet diese Krise in historischer Perspektive: Warum und unter welchen Umständen konnte dies geschehen? Kehrt mit der Krise des Euro die deutsche Hegemonie auf den Kontinent zurück? Ist die gegenwärtige Krise mit der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre zu vergleichen? Und erleben wir den Niedergang Europas, des Westens und den Aufstieg des Ostens? Die Annahme, dass immer alles besser wird, hat sich als Illusion erwiesen. Doch dass Europa bald Geschichte sein wird, glauben unsere Autoren nicht: Die Beiträge von Dominik Geppert, Harold James, Hans Kundnani, Jakob Tanner, Peer Vries und Andreas Wirsching sind deshalb auch als politische Interventionen zu lesen.
The European Debt Crisis in Historical Perspectives
Dominik Geppert: Die Rückkehr der deutschen Frage
Hans Kundnani: Europe and the Return of History
Andreas Wirsching: Die Eurokrise in globaler, europäischer und deutscher Perspektive
Jakob Tanner: Europäische Großrechner und nationale Kleinrechner
Harold James: The Great Depression and the Great Recession
Peer Vries: Decline of the West – Rise of the East?
Artikel
Friedrich Lenger: Metropolenkonkurrenz. Die Weltausstellungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
Lucas Hardt: Ferienlager gegen die Rebellion. Jumelages und Colonies de vacances im Algerienkrieg (1959–1962)
Felix Schnell: Die erwartete Nation. Imperien, Bauern und Konjunkturen des Nationalen in der Ukraine (Zarenreich und Sowjetunion)