Die Konzepte des „Überzeugungstäters“ und des „Verräters“ sind enger miteinander verbunden, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Ersteres hat eine unmittelbar strafrechtliche Herkunft: Der bedeutende Rechtsphilosoph und Politiker Gustav Radbruch (1878–1949) bezeichnete Straftäterinnen und Straftäter, die aus wohlüberlegten, aber von den grundlegenden Weltanschauungen eines Staates bzw. einer Gesellschaft abweichenden Überzeugungen handelten, als „Überzeugungsverbrecher“. Allerdings findet sich der werterelativistische Zugang Radbruchs, nach dem die Grundansichten des „Überzeugungsverbrechers“ und des Staates gleichwertig zu behandeln seien, im Alltagsgebrauch des Wortes nicht wieder. Hier erscheinen die sittlichen, religiösen oder politischen Weltbilder, aufgrund derer eine Überzeugungstat begangen wird, meist radikal, die Handlungsweise fanatisch, die Beurteilung meist emotional und apodiktisch.
Auch der Verrat kennt juristische Varianten, die von alltäglicheren Vergehen wie der Preisgabe von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen bis hin zum Straftatbestand des Hochverrats reichen. Doch ist der Verratsbegriff auch stark von der christlichen Tradition geprägt, in der die Figur des Judas als Inbegriff der Niedertracht gilt. Schon daher hat der Vorwurf des Verrats, ebenso wie jener der Überzeugungstat, im allgemeinen Sprachgebrauch meist einen primär moralischen Charakter. Gemeinsam ist beiden Begriffen auch, dass sie sich um das Phänomen der Loyalität drehen. Überzeugungstätern und -täterinnen wird vorgehalten, einer menschenfeindlichen Ideologie oder einem verbrecherischen Regime mit unkritischer oder gar fanatischer Loyalität gedient zu haben. Menschen, die Verrat begehen, wird im Gegenteil ein Mangel an Treue zum Vorwurf gemacht. Wo die einen übertriebene Loyalität zeigten, mangele es den anderen dort an ihr, wo sie angebracht gewesen wäre.
Zuletzt führen die ideologische Überzeugungstat einerseits, der Akt des Verrats andererseits durch ihre Verbindung mit der Frage nach der Loyalität in den Kern der ethnischen und politischen Vergemeinschaftungsprozesse des 20. Jahrhunderts. Was vorher noch als Privatangelegenheit zwischen einzelnen Menschen oder kleinen Gruppen verhandelt werden konnte oder in überkommenen herrschaftlichen Zusammenhängen schlicht als „gottgegeben“ erschien, wurde nun endgültig eine Angelegenheit großer Kollektive. Darum rückt Eric Hoffer in seinem Standardwerk über Überzeugungstäterinnen und -täter die Massenbewegung ins Zentrum. Seiner Meinung nach brächten religiöse Bewegungen, soziale Revolutionen oder nationale Einigungsprozesse „Fanatismus, Enthusiasmus, glühende Hoffnung, Hass und Intoleranz“ hervor und forderten „blinden Glauben und ungeteilte Treue“. Dieser Bezugsrahmen forderte eine besondere Aufmerksamkeit gegenüber jeglicher Abweichung. „Es ist die heilige Pflicht des Überzeugungstäters [true believer], misstrauisch zu sein“, so Hoffer, „er muss ständig auf der Lauer nach Saboteuren, Spionen und Verrätern liegen.“ Verrat ist für Hoffer nicht das Gegenteil von Überzeugungstaten, sondern repräsentiert lediglich eine andere Ausprägung derselben Geisteshaltung. Dabei reduziert Hoffer das Phänomen des Verrats allerdings allzu einseitig auf Renegatinnen und Renegaten, die sich auf die Seite des Gegners schlügen, um „den Niedergang der Welt, die sie hassen, zu beschleunigen.“ Tatsächlich lassen sich weit mehr Formen und Motive des Verrats ausmachen. Der Schriftsteller und Jurist Bernhard Schlink, der in einer erhellenden Studie versucht hat, der Bedeutung des Begriffs „Verrat“ im tatsächlichen Sprachgebrauch auf die Spur zu kommen, hat sechs Spielarten ausgemacht: Verleugnung, Denunziation, Kollaboration, Korruption, Hochverrat/Landesverrat, Renegatentum. Auch die Fragen, ob der Verrat öffentlich oder geheim passiere, ob Verdeckung eine Rolle spiele und ob er durch ein Mitglied der Gruppe oder eine von außen hinzugekommene Person geschehen sei etc. verändern nach Schlink den Charakter eines Loyalitätsbruchs. Standards hat auch Margret Boveris groß angelegte Untersuchung „Der Verrat im 20. Jahrhundert“ gesetzt, die die renommierten Wissenschaftsjournalistin in den Jahren 1956 bis 1960 publizierte. Anhand einer Reihe von Einzelbeispielen behandelt sie so unterschiedliche Phänomene und Institutionen wie Kollaboration und Propaganda, Widerstand und Geheimdienstwesen. Boveri betont, dass nicht nur Einzelne, sondern auch Gruppen als Trägerinnen und Träger von Verrat gelten können, wenn sie beispielsweise als „fünfte Kolonne“ oder Untergrundbewegung agieren. So steht also nicht nur der Verrat, sondern auch die Überzeugungstat in einer unmittelbaren Beziehung zu gedachten Gemeinschaften wie Nationen, ethnischen Gruppierungen oder politischen Bewegungen. Auch diese können Verrat begehen oder ihm zum Opfer fallen. Der Illoyalitätsvorwurf gegen eine bestimmte Gruppe trägt dabei auch zur inneren Festigung der übrigen „Überzeugungsgemeinschaft“ bei.
Aus einer historischen Perspektive ist damit nicht nur die jeweils angewendete Definition des Überzeugungstäters oder Verräters von Interesse, sondern auch die Abhängigkeit dieser Zuschreibungen vom jeweiligen Interpretationsrahmen und der damit verbundenen Wandelbarkeit der Konzepte. In diesem Zusammenhang werden die Überschneidungen der beiden Phänomene besonders deutlich sichtbar: Die bedingungslose Loyalität zu einer Monarchin, einem Präsidenten, einem Staat oder einer Ideologie kann als Prinzipienfestigkeit und Treue, aber ebenso als unangemessener Konservatismus, Sturheit oder sogar Fanatismus gedeutet werden – als Grundlage für Überzeugungstaten. Umgekehrt kann ein Wechsel der Loyalität als opportunistischer Winkelzug verurteilt, als legitimer Widerstand eines „Whistleblowers“ bzw. als Heldentat einer Revolutionärin gefeiert, oder schlicht als nötige und alternativlose Adaption an die herrschenden Verhältnisse hingenommen werden. Auch die Unterscheidung zwischen einem verurteilenswürdigen Renegaten und einer durchaus ehrwürdigen Konvertitin ist ganz und gar abhängig von den Bewertungsstandards. Die Entwicklungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als Imperien auseinanderfielen, neue Staaten entstanden und Massenbewegungen um die Definitionshoheit über gesellschaftliche Realitäten wie Visionen konkurrierten, verstärkten diese Uneindeutigkeit erheblich. Der schnelle Wandel der ideologischen und institutionellen Rahmenbedingungen machte sowohl Überzeugungstäter als auch Verräter zu flüchtigen Zuschreibungen. Hinzu kam die allgemeine Ausdifferenzierung des sozialen Lebens, die das Konzept der Loyalität als solches veränderte. Boveri beschreibt, wie die Einbindung der Individuen in ein Netz unterschiedlicher Loyalitäten dazu geführt habe, dass Konflikte zwischen ihnen kaum zu vermeiden gewesen seien. Die Loyalität zum Staat konnte im Widerspruch zu jener zur Familie stehen, freundschaftliche Bindungen ganz andere Handlungslogiken erfordern als politisch-ideologische Standpunkte. Verrat, so der pointierte Schluss Boveris, sei zu einem Dauerzustand des Menschen in der modernen Welt und damit letztlich auch zu einem moralisch neutralen Phänomen geworden.
Es kann als die andere Seite der Medaille gesehen werden, dass die Loyalitätsforderungen totalitärer Staaten und Massenbewegungen in Zeiten des Verlustes von Eindeutigkeit umso absoluter einherkamen. Sie begegneten der Komplexität der Moderne mit einem exklusiven Anspruch auf die Treue ihrer Bürgerinnen und Bürger oder Mitglieder. Dabei forderten sie Anhängerschaft aus Überzeugung, nicht aus Opportunismus, und zogen scharfe Linien zwischen Mitgliedern der eigenen Gruppe und jenen, die sie zu Außenseitern erklärten. Die moderne Ausformung der Zuschreibungen Überzeugungstäter und Verräter waren somit eng verknüpft.
Die Verhältnisse in Zentral- und Südosteuropa begünstigten eine solche Polarisierung. Die nationale Identitätsbildung war lange Zeit mehr Projekt als Realität, weshalb die nach dem Ersten Weltkrieg gegründeten Staaten in Abgrenzung zu den „Nationalstaaten“ auch als „nationalisierende“ Staaten bezeichnet worden sind. In jüngster Zeit hat der Historiker Pieter Judson die Kluft zwischen nationalstaatlichem Anspruch und nationalitätenstaatlicher Realität nach dem Ersten Weltkrieg betont. Später mussten sich die Bevölkerungen der neu entstandenen Staaten in Zentral- und Südosteuropa auf unterschiedliche autoritäre und Besatzungsregime einstellen und wurden schließlich in weiten Teilen mit dem großen sozialistischen Experiment konfrontiert. Auf diese Weise gab es nicht nur zwischen den einzelnen Ländern erhebliche Unterschiede. Auch innerhalb ein- und desselben Landes herrschten im Verlauf von wenigen Jahrzehnten unterschiedliche Loyalitätsregime, in denen die Menschen sich zurechtfinden mussten. Die Beiträge in diesem Sammelband nähern sich ihnen mit den Interpretationsfiguren des Überzeugungstäters und des Verräters an. Auf der einen Seite werden im Sinne der Täter- und Täterinnenforschung die Bedingungen untersucht, unter denen Gewalttaten ihre Rechtfertigung in Weltanschauungen fanden. Waren ideologische oder politische Überzeugungen wirklich maßgeblich, und in welchem Verhältnis standen sie zu pragmatisch-opportunistischen oder anderen Motiven? Darüber hinaus setzen sich die Fallstudien mit der Art und Weise, wie bestimmte Menschen oder Kollektive Verrat verübten und/oder zu Verrätern und Verräterinnen stilisiert wurden, auseinander.
Dass sich Überzeugungstäterinnen und -täter am ehesten in kleinen, sich elitär empfindenden Gewaltgemeinschaften finden lassen, zeigt Johannes Thalers Untersuchung des litauischen Wehrverbands „Eiserner Wolf“. Bei dessen Mitgliedern war eine ultranationalistische Überzeugung und große Gewaltbereitschaft zentral, die sich, wie Thaler darlegt, besonders aus dem italienischen Faschismus speiste, jedoch auch spezifische Wesenszüge aufwies. Die ideologische Radikalität des paramilitärischen Verbandes und seine Bindung an die Person des Premierministers Augustinas Voldemaras verhinderte ein Loyalitätsverhältnis zum Staat, das über die Führerfigur einerseits und den Glauben an die abstrakte Nation andererseits hätte hinausgehen können. So gelang es kaum, die ehemaligen Mitglieder nach dem Sturz Voldemaras‘ (1929) und der Auflösung des Eisernen Wolfes im darauffolgenden Jahr in das – freilich diktatorische – Staatswesen zu integrieren.
Wie problematisch die Zuschreibung des Überzeugungstäters in vielen anderen Fällen politischer Radikalisierung sein kann, zeigt Robert Pech am Beispiel des Historikers Fritz Valjavec. Als Südosteuropaexperte nutzte dieser die Karrierechancen, welche das „Dritte Reich“ bot, näherte sich der NSDAP und dem Sicherheitsdienst an und war an der Ausarbeitung ethnischer Neuordnungspläne beteiligt. Darüber hinaus wurde von Historikerinnen und Historikern über seine mögliche Beteiligung an Erschießungen diskutiert. Gleichwohl zeigt Pech, dass Valjavec kaum aus nationalsozialistischer Überzeugung handelte, sondern einer auf das christliche Mittelalter bezogenen Reichsidee anhing und konservativ-katholische Werte vertrat. Sie machten ihn anschlussfähig an das nationalsozialistische Programm, brachten ihn aber auf der anderen Seite auch in die Nähe unterschiedlicher Widerstandsgruppen.
Zweifel an der Wirksamkeit ideologischer Überzeugungen an massenhafter Gewalt äußert Michael Portmann in seiner Untersuchung der Gewaltexzesse in Jugoslawien zwischen 1941 und 1946. Zwar sieht er die Ausrichtung des Denkens und Handelns an ideologisch-politischen (besonders auf Basis „rassischen“ Denkens konstruierten) Kollektiven als wesentliche Vorbedingung für die mörderischen Ausgrenzungsmechanismen. Gerade auf den unteren Ebenen der Befehlshierarchie kann er jedoch keine Dominanz der Überzeugungstäter ausmachen und verweist auf andere Motive für Gewalt, Kollaboration, aber auch Widerstand.
Auch Georg Herbstritt sieht in seiner Untersuchung von inoffiziellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die für den rumänischen Geheimdienst Securitate sowie die ostdeutsche Staatssicherheit in Westdeutschland tätig waren, kaum Überzeugungstäter am Werk. Tatsächlich beschäftigten sich die Geheimdienste eingehend und skeptisch mit den oftmals nicht ideologischen Motiven, sich zur Kollaboration zu verpflichten. Letztlich waren sie aber bereit, ein gewisses Maß an ideologischen Gegensätzen in Kauf zu nehmen. Um eine reibungslose Zusammenarbeit zu sichern, suchten sie auf möglichst vielen Ebenen, Abhängigkeit zu schaffen.
Wie instabil ideologische Überzeugungen als Grundlage des politischen Tagesgeschäfts auch auf oberster Ebene sein konnten, zeigt Claudia Weber in ihrem Beitrag über die deutsch-sowjetische Umsiedlungsaktion 1939/40. Schon der Nichtangriffspakt von 1939, mit dem sich Hitlers Deutschland und Stalins Sowjetunion freie Hand für ihre jeweiligen Expansionspläne zusicherten, ließe sich als Verrat an den Ideologien beider Seiten auffassen. Die Umsiedlungsaktion im Winter 1939/40 bedeutete darüber hinaus eine deutsch-sowjetische Kollaboration ganz konkreter Art. Die Treffen zur Aushandlung der Details geschahen bei allem gegenseitigen Misstrauen ruhig und einvernehmlich und zeigen, wie sehr beide Seiten bereit waren, aus strategischen Gründen von weltanschaulichen Prinzipien Abstand zu nehmen. Dass damit allerdings keine stabile neue Basis der Beziehungen zwischen den Diktaturen geschaffen war, sollte der deutsche Angriff auf die Sowjetunion zeigen.
Auch ethnische Kategorien waren nicht so eindeutig, wie es die nationalen Eliten vorgaben. So widmen sich Olev Liivik und Triin Tark jenen Menschen, die im Zuge der „Ethnisierung“ der sozialen Beziehungen in Estland keine klare Zuordnung fanden, da sie aus einer bäuerlichen „Unterschicht“ stammten, jedoch von der vorwiegend deutschen „Oberschicht“ akkulturiert worden waren. In vielen Fällen ließen sie sich als „national indifferent“ bezeichnen. In Zeiten nationaler Radikalisierung wurden sie aber als sogenannte Wacholderdeutsche zu einer negativen Gegenfolie für die gedachte nationale Einheit gemacht – zu Verräterinnen und Verrätern am estnischen Volk.
Pauschalisierende Illoyalitäts- und Verratsvorwürfe trafen auch die jüdische Bevölkerung Polens. Agnieszka Pufelska analysiert den Topos der „Judeo-Kommune“ als wichtiges mobilisierendes Moment für das polnische nationale Selbstbild seit dem Zweiten Weltkrieg. Dabei griffen die Akteurinnen und Akteure auf das alte Feindbild des kommunistischen Juden zurück, der als Sündenbock für das Leiden des polnischen Volkes diente. Das Feindbild des „verräterischen Juden“ wurde der aufbegehrenden und moralisch unkorrumpierbaren polnischen Nationen gegenübergestellt.
Aber auch singuläre Verratsfälle konnten konkreten politischen Interessen zuträglich sein, wie David Feest in seinem Beitrag über den ehemaligen Spion und ersten Sekretär der Kommunistischen Partei Estlands, Karl Säre, zeigt. Säre war während der deutschen Besatzung Estlands gefangengenommen worden, und hatte angeblich die Aufenthaltsorte des gesamten kommunistischen Untergrunds verraten. Der Aufsatz zeichnet nach, wie die kommunistische Parteiführung, aber auch einzelne Funktionäre Säre zum größtmöglichen Verräter stilisierten, um damit ihre jeweils eigenen Zwecke zu fördern.
Der Band entstand aus einer Kooperation zwischen dem Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas (IKGS) an der Ludwig-Maximilians-Universität München und dem Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa e.V. (IKGN) an der Universität Hamburg. Er repräsentiert die thematische und räumliche Breite der Arbeit dieser beiden Einrichtungen. David Feest, Lüneburg Florian Kührer-Wielach, München
INHALTSVERZEICHNIS
Editorial
David Feest (Lüneburg), Florian Kührer-Wielach (München) S. 7–13
Georg Herbstritt (Berlin)Inoffizielle Mitarbeiter von Stasi und Securitate in der Bundesrepublik: Überzeugungstäter? S. 13–30
Robert Pech (Leipzig)Zwischen institutioneller Kooperation und persönlicher Negation: Fritz Valjavec und die Südost-Forschung im Nationalsozialismus S. 30–57
Michael Portmann (Wien)Unterschiedliche Ideologien – ähnliche Motive? Jugoslawien zwischen Nationalsozialismus, Faschismus und Stalinismus (1941 bis 1946) S. 57–72
Agnieszka Pufelska (Lüneburg)Jude – Verräter – Kommunist – zur Genealogie eines Topos in Polen S. 72–88
Johannes Thaler (Wien)Litauens „Eiserner Wolf“ als faschistischer Wehrverband S. 88–112
Claudia Weber (Frankfurt a.d. Oder)„Allgemeines Gelächter auf beiden Seiten.“ Die deutsch-sowjetische Umsiedlungsaktion 1939/40 S. 112–126
Olev Liivik, Triin Tark (Tartu)Nationalismus und die „Wacholderdeutschen“: Die Darstellung des Themas des Verrats an der Nation in der estnischen Presse der Zwischenkriegszeit S. 126–152
David Feest (Lüneburg)Karl Säre. Leben und Nachleben eines Verräters S. 152–173
Rezensionen
Dennis Hormuth: Das Memorialbuch der Ältestenbank der Großen Gilde zu Riga 1677–1702 (Carsten Jahnke)S. 173–175
Joachim Bahlcke, Beate Störtkuhl u.a. (Hrsg.): Der Luthereffekt im östlichen Europa. Geschichte – Kultur – Erinnerung (Sebastian Rimestad)S. 175–178
Bernd Müller: Erbprinz Paul Friedrich August von Holstein-Oldenburg in Russland 1811–1816. Exil und Aufhebung der Leibeigenschaft in Estland (Anja Wilhelmi)S. 178–180
Beata Halicka: „Mein Haus an der Oder“ (Imke Hansen)S. 180–182
Lena Gautam: Recht und Ordnung. Mörder, Verräter und Unruhestifter vor spätzaristischen Kriminalgerichten 1864–1917 (Dmytro Myeshkov)S. 182–185
Benjamin Conrad: Umkämpfte Grenzen, umkämpfte Bevölkerung. Die Entstehung der Staatsgrenzen der Zweiten Polnischen Republik 1918–1923 (Kai Willms)S. 185–187
Ekaterina Makhotina: Erinnerungen an den Krieg – Krieg der Erinnerungen. Litauen und der Zweite Weltkrieg (Manuela Brenner)S. 187–190
Uldis Neiburgs: Draudu un cerību lokā. Latvijas pretošanās kustība un Rietumu sabiedrotie (1941–1945) [Im Spannungsfeld von Gefahren und Hoffnungen. Lettlands Widerstandsbewegung und die westlichen Alliierten (1941–1945)] (Tilman Plath)S. 190–193
Hannah Maischein: Augenzeugenschaft, Visualität, Politik. Polnische Erinnerungen an die deutsche Judenvernichtung (Izabela Suszczyńska)S. 193–196
Andrej I. Savin (Hrsg.): Ethnokonfession im Sowjetstaat. Die Mennoniten Sibiriens in den 1940er – 80er Jahren: religiöse Dissidenten. Dokumente und Materialien (Victor Dönninghaus)S. 196–199
Richard Lakowksi: Ostpreußen 1944/45. Krieg im Nordosten des Deutschen Reiches (Joachim Tauber)S. 199–201
M[arina] B[orisovna] Bessudnova: Rossija i Livonija v konce XV veka. Istoki konflikta [Russland und Livland am Ende des 15. Jahrhunderts. Die Ursprünge des Konflikts] (Norbert Angermann)S. 201–203
Werner Greiling, Armin Kohnle, Uwe Schirmer (Hrsg.): Negative Implikationen der Reformation? Gesellschaftliche Transformationsprozesse 1470–1620 (Daniel Bohnert)S. 203–208
Maik Reichel, Hermann Otto Solms, Stefan Zowislo (Hrsg.): Reformation und Politik: europäische Wege von der Vormoderne bis heute (Friedrich Edelmayer)S. 208–211