Das Matthias Domaschk gewidmete Sonderheft bietet neben Ergebnissen der seit 2015 tätigen Arbeitsgruppe, die den Tod des 23-Jährigen im Stasi-Kna st 1981 aufzuklären versucht, viele weitere Beiträge, Essays und Interviews über Matz, wie ihn seine Freunde nannten. Neben vielen Fotos und Dokumenten enthält die Ausgabe auch eine DVD. Die vom Historiker Dr. Henning Pietzsch koordinierte Arbeitsgruppe, unterstützt durch die Thüringer Staatskanzlei, hat intensiv an der Rekonstruktion der Todesumstände in der Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit Gera am 12. April 1981 gearbeitet. Sie hat namentlich bekannte Zeugen erneut gesprochen und bisher unbekannte Zeugen ausfindig gemacht und intensiv befragt, verfügbare Quellen und Dokumente in verschiedenen Archiven gesichtet und neu bewertet. Ziel war es, sämtlichen Hinweisen, Widersprüchen und offenen Fragen nachzugehen, die mit dem Tod von Matthias Domaschk zusammenhängen. Die Sonderausgabe ist aber auch der Versuch, eine Zeit zu befragen, in der Menschen bedrängt, erpresst und eingesperrt wurden, weil sie kritische Fragen stellten, einen eigenen Lebensweg wählten, über die Welt offen diskutierten oder sich frei bewegen wollten.
S. 03 Geleitwort Bodo Ramelow
ARBEITSGRUPPE MATTHIAS DOMASCHK
S. 04 Henning Pietzsch – Matthias Domaschk. Ein unvollendetes Leben
S. 14 Henning Pietzsch – Nachtrag: Linke Aktivisten und der Kampf um die Deutungshoheit
S. 16 Akten- und Quellenbestände, Literatur, Presse- und Medienspiegel (1982-2019)
S. 22 Gutachten Michael Tsokos, Annotation
ERINNERUNG
S. 24 „Und hinter mir knallte die Tür zu“ Ein Gespräch mit Peter „Blase“ Rösch über seinen Freund Matthias Domaschk, drei Tage im April 1981 und viele offene Fragen
S. 34 Peter Rösch – Rede am Ehrengrab von Matthias Domaschk auf dem Jenaer Nordfriedhof am 16. April 2016
S. 35 Renate Ellmenreich – Ach Matz!
S. 36 Roland Jahn – Er gehört immer dazu
S. 38 Nina Heike Scholz – Etwas bleibt für immer
S. 40 Cora Bauer – Ich war endgültig und unwiederbringlich fertig mit diesem Land
S. 41 „Wir waren Jugendliche, die sich oppositionell entwickelt haben, keine geborenen Staatsfeinde.“ Matthias Katze über seinen Schul- und Jugendfreund Matze
GEGENWART
S. 44 Gerold Hildebrand – Ja keine Presse! Zur öffentlichen Rezeptionsgeschichte des Todes von Matthias Domaschk
S. 50 Daniel Börner – „ich mache auch keine dummheiten“ Matthias Domaschks Armeebriefe
S. 52 „Es ging um Freiheit und Musik.“ Jochen Wich über sein Musiktheaterstück „Das verlorene Leben des Matthias D.“
S. 56 Christian Hermann / Katharina Kempken – Auf den Spuren von Matthias Domaschk Ein Stadtrundgang in Jena
S. 62 Franziska Hädicke / Frank Karbstein – Aus der Geschichte kann man sich nicht herausmogeln Die Gedenkstätte Amthordurchgang in Gera