Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung (2016)

Titel der Ausgabe 
Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung (2016)
Weiterer Titel 
Konspiration und Kommunismus

Erschienen
Berlin 2016: Metropol Verlag
Erscheint 
jährlich
ISBN
978-3-86331-280-0
Anzahl Seiten
288 S.
Preis
€ 29,00

 

Kontakt

Institution
Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung
Land
Deutschland
c/o
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Redaktion JHK Kronenstraße 5 D - 10117 Berlin Tel.: + 49 (0)30 / 31 98 95 – 309 Fax: + 49 (0)30 / 31 98 95 – 224
Von
Meyer, Birte

Gefälschte Papiere und Decknamen waren gang und gäbe, die Überwachung der eigenen Reihen und die Unterwanderung des Gegners gehörten zum Handwerkszeug. Konspiration zählte von Beginn an zu den Grundprinzipien kommunistischer Parteiarbeit. Ende des 19. Jahrhunderts in Europa und im zaristischen Russland selbst politischer Verfolgung ausgesetzt, entwickelte die revolutionäre Linke in ihrer konspirativen Arbeit ungeahnte Dynamiken. Wo immer eine kommunistische Partei die Macht errang, wurden die geheimen Parteistrukturen zum Nukleus von Geheimdiensten, die die eigene Herrschaft absicherten. Kommunistische Parteien sahen sich zeit ihrer Existenz dem Verdacht ausgesetzt, zu taktieren, konspirative Praktiken zu verfolgen und subversiv zu wirken. Dass diese Vorhaltungen berechtigt waren, zeigen auch die Beiträge zum Schwerpunkt des Jahrbuchs für Historische Kommunismusforschung 2016.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Konspiration und Kommunismus

Konspiration – Widerstand – Verrat: Biografische Skizzen

Andreas Herbst: »Ich bin mir keiner parteifeindlichen Handlung bewusst …« Anmerkungen zur Biografie des KPD-Spitzenfunktionärs Wilhelm Hein, S. 1
Udo Grashoff: Widerstand als Farce? V-Männer in der illegalen KPD in Breslau 1935–1939, S. 19
Morten Møller: Kuriere der Komintern – neue Zugänge zum Geheimapparat des Kommunismus, S. 39
Matthias Bürgel: Als trotzkistischer Verschwörer an der sowjetischen Botschaft in Berlin: Der »Bucharinist« Sergej Bessonov und der dritte Moskauer Schauprozess, S. 57
Bodo Hechelhammer: »On His Majesty’s Secret Service«: Heinz Felfe und seine nachrichtendienstliche Tätigkeit für den britischen Geheimdienst gegen die KPD (1947–1950), S. 75
Kimmo Rentola: Der geheime Informant in der Zentrale der Kommunistischen Partei Finnlands, S. 97

Misstrauen – Überwachung – Täuschung: Parteien und Institutionen

Eryk Krasucki: Misstrauen – unausweichliches und zerstörerisches Charakteristikum der Konspiration. Der Fall der Kommunistischen Partei Polens (1918–1938), S. 113
Hans Schafranek: Das 4. illegale Zentralkomitee der KPÖ 1942 – ein Konstrukt der Wiener Gestapo, S. 131
Tobias Kühne: Konspiration als Selbst- und Fremdtäuschung. Das Netzwerk »Neu Beginnen« vor und nach 1945, S. 149
Dieter Bacher: Der Freund meines Feindes ist mein Feind. Die Kommunistische Partei Österreichs im Visier amerikanischer und britischer Nachrichtendienste 1945–1955, S. 163
Ute Caumanns: Verschwörungsdenken in der politischen Führung Polens im Kalten Krieg. Bierut, Berman, Werfel und der »Prozess der Generäle«, S. 181
Thomas Wegener Friis/Astrid Carlsen/Nils Abraham: »Schwierige Völkerfreundschaft im Norden«. Die Freundschaftsgesellschaften mit der DDR in den skandinavischen Ländern im Fokus der Nachrichtendienste Dänemarks, Norwegens und Schwedens, S. 195

Miszellen

Marcel Bois: Thälmanns Gegenspieler: Hugo Urbahns in der frühen Hamburger KPD, S. 217
Jens Niederhut: Anwälte zwischen Politik und Recht. Zur Rolle der Verteidigung in den politischen Prozessen gegen Kommunisten in der Bundesrepublik Deutschland der 1950er Jahre, S. 235
Henrik Bispinck: »Was ist denn nun überhaupt mit Stalin los?« Der XX. Parteitag der KPdSU und die Stimmung der Bevölkerung in der DDR, S. 253

Anhang

Relaunch: International Newsletter of Communist Studies Online, S. 267
Verzeichnis der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, S. 269

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