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In der fünften Ausgabe von Tierstudien geht es um das Thema „Tiere und Tod“. Alle Tiere sterben. Sie werden Opfer von Krankheiten, Unfällen oder von ‚Altersschwäche‘. Doch die Geschichte des Tier-Mensch-Verhältnisses ist nicht nur geprägt vom natürlichen Tod von Tieren, sondern vor allem vom gewaltsamen Tod. Menschen töten Tiere direkt und indirekt durch ihre Lebensweise: Nicht nur bei der Schlachtung, sondern auch bei Sport und Spiel, im Krieg und in der Forschung, durch Umweltzerstörung oder Gedankenlosigkeit, beim Opferritus oder sogar durch richterlich angeordnete Hinrichtungen. Dabei wird der Tod von Individuen verschiedener Tierspezies unterschiedlich bewertet. Manche Todesfälle werden betrauert, andere nicht. Es wird häufig bezweifelt, dass Tiere überhaupt eine Vorstellung vom Tod haben. So erscheint der Tod eines Tieres oft weniger gravierend als der eines Menschen.
Die Beiträge dieser Ausgabe fragen danach, wie, warum und wo Tiere sterben und wie der Tod von Tieren erlebt, gerechtfertigt, repräsentiert und verarbeitet wird. Dafür setzen sie sich mit Tieropfern, Tiergräbern, Stierkampf, Euthanasie, gestrandeten Walen und der Rolle von Tieren im Krieg auseinander, untersuchen Repräsentationen des Todes von Tieren in der Kunst und im Film oder Verkörperungen des Todes in Tiergestalt sowie den Tod von Tieren aus phänomenologischer Sicht.
INHALT
Editorial
Methoden im Umgang mit dem tierlichen Tod und dessen Repräsentation
Ariane Koller / Anna Pawlak: Spektakel der Neugier. Strandung und Tod eines Wals als mediales Ereignis in der niederländischen Kunst der Frühen Neuzeit
Éric Baratay: Geschichtsschreibung von Seiten der Tiere. Leben und Sterben im Ersten Weltkrieg
Zur Phänomenologie des Todes
Christian Sternad: Den Tod als Tod vermögen. Zum Tod des Tieres aus phänomenologischer Sicht
Martin Huth: Ihr Tod geht uns an. Eine Phänomenologie des Sterbens von Tieren
Opfer und Rituale
Melanie Augstein: Gefährte, Opfer, Statussymbol? Tierdeponierungen im Kontext prähistorischer Bestattungsplätze
Stephanie Zehnle: „Der Leopard spielt mit den Herrschern.“ ‚Leopardenmorde‘ im kolonialen Afrika (ca. 1870–1950)
Theresa Eisele: Sterbende Stiere – oder von der Kunst des aufgeklärten Todes
Bilder vom Tod
Kai Artinger: Schwäche bedeutete Tod. Zum Wandel des Todesbildes in Tierkampfbildern der Malerei
Jan Henschen: Bärenfell und Filmpreis. Zu Inszenierungen getöteter Bären und Verhandlungen des filmischen Dokuments anno 1908
Tiere als Todesboten
Ramona Sickert: Nacht- und Todesvögel. Zur Symbolik der Eule im Mittelalter
Jonathan Kassner: Der Tod als solcher. Kreatürliche Konfusionen in Kleists Das Bettelweib von Locarno
Künstlerische Positionen
Vroni Schwegler: Wandzeichnungen (2013)
John Darwell: Dark Days (2001)
Rezensionen
Abbildungsnachweise
Call for Papers: Zoo