Tierstudien 11 (2022), 22

Titel der Ausgabe 
Tierstudien 11 (2022), 22
Zeitschriftentitel 
Weiterer Titel 
Kohabitation, Koexistenz, Konvivialität

Erschienen
Berlin 2022: Neofelis Verlag
Erscheint 
zweimal jährlich im April und Oktober
ISBN
978-3-95808-356-1
Anzahl Seiten
200 S.
Preis
Einzelheft: € 14,00; Jahresabonnement: € 25,00; Förderabonnement: € 36,00

 

Kontakt

Institution
Tierstudien
Land
Deutschland
Ort
Berlin
c/o
Neofelis Verlag Kuglerstr. 59 10439 Berlin Redaktion: Jessica Ullrich, jessica.ullrich@neofelis-verlag.de <mailto:jessica.ullrich@neofelis-verlag.de> Vertrieb / Abo: vertrieb@neofelis-verlag.de <mailto:vertrieb@neofelis-verlag.de>
Von
Claudine Oppel, Neofelis Verlag

In dieser Ausgabe von Tierstudien geht es um Praktiken, Theorien und Visionen des Zusammenlebens der Arten. Dabei sollen das Miteinander- oder Beieinanderwohnen von Menschen und anderen Tieren und die Koexistenz unterschiedlicher Spezies in kulturellen Räumen im Fokus stehen. Alle Tiere richten sich auf ihre Art in der Welt ein und sind auf ihre Weise in ihr zuhause. Dies geschieht immer in relationalen Zusammenhängen. Sie lassen sich an Orten nieder, die nie ganz unbesetzt sind, oder arrangieren sich in Räumen, die ihnen zugewiesen wurden. Das soziale Zusammenleben wird dann jeweils im gemeinsamen Wohnen organisiert.

Es stehen vor allem domestizierte Tiere, verwilderte Haustiere und Kulturfolger:innen wie beispielsweise Hunde, Pferde und Tauben im Zentrum der Aufmerksamkeit der einzelnen Beiträge, aber auch Tiere in Zoos. Diese Tiere leben mit Menschen gezwungenermaßen oder freiwillig auf problematische oder auch auf gelingende Art und Weise in geteilten Räumen zusammen. Auch wenn die Stadt oft als ausschließlich menschlicher Raum imaginiert wird, waren Tiere immer schon Teil eines gemeinsam konstituierten urbanen Umfelds. Das wird zunehmend in der Stadt- und Freiraumplanung und in Architekturprojekten berücksichtigt. Auch künstlerische Projekte entwerfen kreative Möglichkeiten eines solidarischeren Zusammenlebens der Arten und in wissenschaftlichen Diskursen spielt eine gerechte Koexistenz von Menschen und anderen Tieren vermehrt eine Rolle.

Für die Diskussion des Zusammenlebens der Arten werden drei unterschiedliche Begrifflichkeiten produktiv gemacht: Während „Kohabitation“ vor allem das gemeinsame Wohnen meint, bezeichnet „Koexistenz“ das Nebeneinanderbestehen verschiedener Arten im gleichen Lebensraum unter Ausschluss von Konkurrenz. „Konvivialität“ hingegen wird als freundliche Form des Miteinanders und der Gemeinschaftlichkeit verstanden, als eine ethische Praxis in Multispeziesgesellschaften, Orte und Räume auf aufmerksame und bedeutungsvolle Weise miteinander zu teilen.

Inhaltsverzeichnis

Editorial

Grundlagen und Perspektiven

Kurt Kotrschal
Warum wir einander verstehen und gut zusammenleben könn(t)en

Fahim Amir
Kohabitation. Ein Manifest für Solidarität von Tieren und Menschen im Stadtraum

Anne Hölck / Christina Katharina May
Zoo-Wissen und Kohabitation. Territorien als speziesübergreifende Multi-Layer-Räume

Problematische Nachbarschaft

Ulf Wendler
Kohabitation als Problem. Haustiere als Gefahrquelle in Pestzeiten

Michael K. Schulz
Nutztierhaltung und Nachbarschaft in einer modernen Stadt. Posen 1900–1925

Kerstin Weich
Parasite lost. Wohnen im Unbewohnbaren

Habitat Stadt

Annette Voigt / Janne Thomsen / Stefanie Hennecke / Thomas E. Hauck
Wildtiere am falschen Ort? Vom Umgang mit Schädlingen, Nachbar:innen und Anpassungskünstler:innen in Stadträumen

Sarah Oechslin
Problemtiere oder Wahlverwandte? Zusammenleben von Menschen und Tauben im urbanen Raum

Fahim Amir
Fassadenwerk. Auf der Suche nach der „Methode m“

Praktiken und Theorien eines gelingenden Zusammenlebens?

Kerstin Jürgens / Markus Kurth / Sarah Mönkeberg
Konviviales Leben mit Haustieren? Eine empirische Spurensuche

Tamara Nili-Freudenschuß
Das Zusammenleben von Mensch und Tier im Islam

Ästhetik und Ethik der Kontaktaufnahme

Matthias Lewy / Helena Simonett
Das Dilemma der Modernen Mensch-Vogel-Beziehung akustisch

Elisabeth Luggauer
Aus der Perspektive eines lutalice. Imaginationen städtischer Multispezies-Konvivialitäten

Susanne Karr
Nicht mehr „still wie eine Zündschnur“. Überlegungen zu Laura Jean McKays The Animals in That Country

Künstlerische Positionen

L. A. Watson
The Roadside Memorial Project, seit 2013

Semâ Bekirović
For the Birds, 2020

Lee Deigaard
Quarantine Drawings, 17. März–19. Mai 2020

Rezensionen

Abbildungsverzeichnis

Call for Papers: Tiere und Geschlecht

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