Tierstudien 9 (2020), 18

Titel der Ausgabe 
Tierstudien 9 (2020), 18
Zeitschriftentitel 
Weiterer Titel 
Tiere und/als Medien

Erschienen
Berlin 2020: Neofelis Verlag
Erscheint 
halbjährlich, April und Oktober
ISBN
978-3-95808-315-8
Anzahl Seiten
198 S.
Preis
€ 14,00

 

Kontakt

Institution
Tierstudien
Land
Deutschland
Ort
Berlin
c/o
Neofelis Verlag Kuglerstr. 59 10439 Berlin Redaktion: Jessica Ullrich, jessica.ullrich@neofelis-verlag.de <mailto:jessica.ullrich@neofelis-verlag.de> Vertrieb / Abo: vertrieb@neofelis-verlag.de <mailto:vertrieb@neofelis-verlag.de>
Von
Naumann, Matthias

In den letzten Jahren werden – u.a. angestoßen durch transhumanistische Diskurse und einschlägige Publikationen wie Insect Media (Jussi Parikka) oder Das Internet der Tiere (Alexander Pschera) – Tiere und Medien zunehmend auf produktive Weise zusammengedacht. Tiere sind dabei nicht auf die Rolle eines kulturwissenschaftlich beschreibbaren Motivs beschränkt, sondern sie treten in vielfältiger Weise als Mediennutzer in Erscheinung – etwa in der Animal Computer Interaction, die sich zunehmend als eigene Disziplin gegenüber der Human Computer Interaction positioniert. Medien schaffen eine neue Form der Verbindung zu Tieren und können teilweise sogar für die Tiere selbst von Nutzen sein.

In dieser Ausgabe von Tierstudien wird deshalb der Animal Turn in den Medienwissenschaften beleuchtet und an konkreten Fallbeispielen aus anderen Fachgebieten gezeigt, auf welche Weise und zu welchem Zweck Tiere als Medien bzw. (Ver-)Mittler fungieren oder eingesetzt werden (können). Beiträger*innen u.a. aus der Philosophie, Geschichtswissenschaft, Literatur- und Kulturwissenschaft, aber auch aus Design, Kunst und Computertechnologie analysieren, wie Tiere im Umgang oder im Verbund mit Medien eine spezifische Agency entfalten und welche Rolle diese Agency für gängige Differenzziehungen zwischen den Arten spielt.

Wenn Tieren, Menschen und Technik untrennbar miteinander gekoppelt werden, verändert sich nicht nur das Verständnis von Sozialität und Agency, sondern auch die Dominanz des Anthropozentrismus erfährt durch den Blick auf die technisch-mediale Verfasstheit von Tieren und ihr Eingebundensein in sozio-technische Assemblagen eine Einschränkung.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Editorial

Historische Tiermedien

Silke Förschler
Medium der Verlebendigung. Tierdarstellungen auf Pergament

Matthias Preuss
Der Nährwert des Archivs. Tieraktivitäten in ausgedehnten Medien

Tiere als Medien

Sebastian Vehlken
Atomic Animals. Tiere als Medien nuklearer Forschung

Jens Hauser
Geformt vom Milieu: Frösche als Medien

Medialisierte Tiere in Literatur, Film und Computerspiel

Martin Bartelmus
Eye-Shine und Stroboskop-Effekt. Gequälte Tiere als Medien in Hugo von Hofmannsthals Dämmerung und nächtliches Gewitter

Katharina Alsen
Das Parasitäre als ästhetisches Prinzip. Eine materielle Betrachtung von Insekten in Parasite (2019)

Pascal Marcel Dreier / Thomas Hawranke
Capturing the Wild. Virtuelle Pferde im Computerspiel Red Dead Redemption 2

Mediales Enrichment für Tiere

Fiona French / Clara Mancini / Helen Sharp
Eine Elefantenperspektive

Reinhard Gupfinger / Martin Kaltenbrunner
Über die Gestaltung von Musikinstrumenten für Graupapageien

Emotionale Beziehungen von Menschen zu domestizierten Tieren in den Medien und durch Medien

Philipp Hagemann / Steffen Kreißl / Paul Reinke / Alexander Wagner
„[…] eine Sammelstelle für Tierseelenkunde“. Wie eine Wissenschaftszeitschrift um 1900 die Mensch/Tier-Grenze neu zu ordnen versucht

Friederike Zenker
Bilder der Fürsorge. Visionen und Brüche in den Mensch-Tier-Beziehungen

Ina Bolinski
„Schon mal mit ner Kuh gechattet?“ Zum Sensorjournalismus in der Mensch-Tier-Technik-Beziehung

Künstlerische Positionen

Verena Meis
in Kooperation mit dem Aquazoo Löbbecke Museum Düsseldorf
Übertragungsarten und -raten des Wassers, 2020

Doo-Sung Yoo
Aqua001.c02: Robotic Pig Heart–Jellyfish, 2009

Rezensionen
Abbildungsverzeichnis
Call for Papers: Extinction. Das große Sterben

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