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Herausgeber:innen des Bandes: Jessica Richter, Tim RüttenRedaktion: Elisa Heinrich
Jahrzehntelangen feministischen Kämpfen, Analysen und Errungenschaften zum Trotz sind Männer und Frauen in Arbeitsmarkt, Beschäftigung oder Sozialversicherung keineswegs gleichgestellt. Der Gender Pay Gap oder die Tatsache, dass insbesondere Frauen von (Alters-)Armut betroffen sind, sind nur einige merkliche Auswirkungen der Geschlechterungleichheit, die auch im 21. Jahrhundert nicht an Wirkmächtigkeit verloren hat. Dieser Band macht sich die Geschichte von Geschlechterhierarchien in Arbeitskontexten zum Gegenstand und stellt sich damit in die lange Tradition frauen- und geschlechterhistorischer Forschungen. Die Beiträge untersuchen, wie Ungleichheit zwischen Männern und Frauen historisch immer wieder neu hergestellt, ausgestaltet und abgesichert wurde. Sie zeigen die vielfältigen Wechselbezüge von Arbeit und Geschlecht auf und analysieren die Verschränkungen mit anderen Differenz- und Ungleichheitskategorien, insbesondere mit Stand/Klasse. Dabei stellen die Autor:innen Akteur:innen in den Mittelpunkt ihres Interesses, die an der Durchsetzung von Hierarchien oder an stillen oder lautstarken Protesten um deren Beseitigung beteiligt waren. Die Protagonistinnen der Beiträge sind meist weibliche Arbeitskräfte, die sich ihren Lebensunterhalt vielfach unter äußerst prekären Umständen organisierten. Damit schreiben die Aufsätze die Geschlechtergeschichte von Ungleichheit, Diskriminierung und Prekarität, aber auch von Handlungsmacht und Eigensinn in Arbeitsverhältnissen fort.
Editorial5-10Jessica Richter, Tim RüttenUngleichheit, Prekarität und Eigensinn
Research Papers
11-34Michael PölzlVon Obersthofmeisterinnen, Hofzuckerbäckerinnen und Leibwäscherinnen. Der Wiener Hof als Arbeitsplatz für Frauen – Möglichkeiten und Grenzen (1700–1750)
35-57Tim RüttenEin schmutziges Geschäft
58-78Dagmar WernitznigRauchzeichen: Tabakproduktion und Gender im globalen und historiographischen Kontext
79-100Matthias RuossProduktive Verschuldung Nähmaschinenarbeit im Kapitalismus, 1860–1900
101-123Anna HorstmannFeminisierung als Statusproblem. Der Verein Deutscher Chemiker und seine Berufskonstruktion der Chemikerin
124-143Stephanie MarxEin Mädchen, drei Namen. Die politische Teilhabe neuer Frauen bei Maria Leitner
144-166Verena MeierTäterinnen der Weiblichen Kriminalpolizei bei der NS-Verfolgung von Sinti:ze und Rom:nja
167-192Julia JarrettThe Cultural Work of Artist Gertie Fröhlich: (In)visibility in Viennese Post-war Histories
193-205Stephanie Rieder-Zagkla„… die Magd kam aus dem Hause noch vor ihrer Entbindung“. Narrationen über Dienstmägde in Scheidungsakten zwischen 1800 und 1867