Militärgeschichtliche Zeitschrift 66 (2007), 1

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Militärgeschichtliche Zeitschrift 66 (2007), 1
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Erschienen
München 2007: Oldenbourg Verlag
Erscheint 
halbjährlich
Preis
Jahresabonnement: 30,00 €, ermäßigt: 21,00 €. Einzelheft: 18,00 €

 

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Institution
Militärgeschichtliche Zeitschrift
Land
Deutschland
c/o
Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr Redaktion MGZ Zeppelinstraße 127/128 14471 Potsdam Tel. 0331 / 9714-0 Fax 0331 / 9714-509
Von
Jaroschka, Gabriele

Liebe Listenteilnehmer,

das neueste Heft der Militärgeschichtlichen Zeitschrift erscheint in den nächsten Tagen.

Mit freundlichen Grüßen
Gabriele Jaroschka
Oldenbourg Wissenschaftsverlag

Inhaltsverzeichnis

AUFSÄTZE

Sven Radowitz

Die deutsch-schwedischen Beziehungen 1939 1945. Das Kleinstaatsparadigma auf dem Prüfstand

Die bisherigen Forschungsergebnisse zu den deutsch-schwedischen Beziehungen sind in erster Linie dem Kleinstaatsparadigma verpflichtet. Schweden habe als Kleinstaat gegenüber der Großmacht „Deutschland“ nur defensiv auftreten können und lediglich vor der Wahl gestanden, sich entweder anzupassen oder das Schicksal der Okkupation mit den zahlreichen besetzten Länder zu teilen.
Diese aus schwedischer Perspektive durchaus berechtigte Sichtweise erweist sich aber bei einer Analyse der Lage aus der Sicht Berlins als fragwürdig. Der deutsche Handlungsspielraum gegenüber Stockholm variierte zwar während der Kriegsjahre, ermöglichte vor dem Hintergrund der Gesamtkriegslage und -planung jedoch Berlin kein entschiedenes Auftreten gegenüber der schwedischen Sammlungsregierung. Aufgrund kriegswirtschaftlicher Zwänge, der militärisch-strategischen Situation in Skandinavien, dem weltweiten Kriegsverlauf und den insgesamt erfolgreichen schwedischen Bestrebungen zur Erhöhung der militärischen Verteidigungsbereitschaft sowie der Blockadefestigkeit hatte das Deutsche Reich in Schweden und Skandinavien weitaus mehr zu verlieren als die Erzlieferungen.

*

Research findings regarding the German-Swedish relations were hitherto mainly based on a small state paradigm. According to this paradigm, Sweden, being a small state, had to remain defensive against the great power »Germany« and had a choice between adapting itself to the German policies or share the fate of so many occupied states.
This view, however valid it may be from a Swedish perspective, becomes more questionable when the situation is analysed from Berlin's point of view. The German potential for action against Stockholm varied in the course of the war, but against the background of the overall situation and strategy of the war, it was not possible for Berlin to meet the Swedish all-party government with its usual firmness. Owing to war economic constraints, the military and strategic situation in Scandinavia, the global development of the war, and the overall successful Swedish efforts to increase the state's preparedness for military defence, as well as its potential to resist a blockade, the German Reich had a lot more to loose in Sweden and Scandinavia than its iron ore supplies.

Adrian Wettstein

Operation »Barbarossa« und Stadtkampf

Dieser Artikel behandelt mit der Eroberung von Städten anhand der Operation „Barbarossa“, des deutschen Feldzuges gegen Russland, ein von der Militärgeschichte lange vernachlässigtes Thema. Der Autor zeigt auf, dass Städte unter den russischen Verkehrsverhältnissen zu einem der Haupthindernisse für die deutschen Panzervorstöße wurden. Aus logistischen Gründen (Knotenpunkte der Eisenbahn und Strassen) mussten sie erobert werden, aber logistische Gründe sprachen gegen eine Eroberung (hoher Ressourcenverbrauch und Verluste). Außerdem manifestieren sich an Städten die widersprüchlichen Zielsetzungen zwischen Vernichtungskrieg und Blitzkrieg. Thematisiert wird mit der taktische Ebene aber auch die Frage nach der Bewältigung dieses neuartigen Gefechtstyps. Als Fallbeispiel zur Konkretisierung dient die Schlacht um Dnjepropetrovsk (24.8.-30.9.1941).

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This article examines the (German) conquest of cities during the German invasion of the Soviet Union, a theme that has been long neglected by military historians. The author shows that cities, due to the nature of Soviet infrastructure, became one of the main obstacles for German armored thrusts. Due to their logistical importance as the junctions for railroads and main roads, it was necessary for these urban areas to be seized; other logistical issues, however, such as a wasteful use of resources and high casualties, argued against capturing cities. The issue of taking cities also highlights the contradictory goals between Vernichtungskrieg and Blitzkrieg. An analysis of the tactical level and its attempt to cope with this new type of warfare is also included. Theses topics are considered in a case-study examination of the battle of Dnepropetrovsk (24.8. 30.9.1941).

Alessandra Ferretti und Patrick Bernhard

Pazifismus per Gesetz? Krieg und Frieden in der westdeutschen Verfassungsdiskussion, 1945—1949

Einer der kontroversesten Punkte in der westdeutschen Verfassungsgebung war das Thema Krieg und Frieden. Der Beitrag zeichnet die ausgesprochen hitzige Debatte um das Verbot des (Angriff-)Kriegs und des Rechts auf Kriegsdienstverweigerung in den Landesparlamenten und im Parlamentarischen Rat nach. Dabei zeigt sich, dass unter dem Eindruck des Kalten Kriegs frühere friedenspolitische Absichten teils stark relativiert wurden. Das gilt besonders für das Grundrecht auf Kriegsdienstverweigerung von 1949, das in den Jahren zwischen 1956 und 1978 teils erhebliche Einschränkungen erfuhr.

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One of the most controversial issues in the West German constitutional process has been the question of war and peace. This article describes the heated debates on the banning of the war (of aggression) and the right on conscientious objection in the State parliaments and the federal constitutional assembly. What can be seen is that under the cold war former peace intentions were partially put into perspective. This is particularly true for the basic right on conscientious objection of 1949 that was gradually restricted between 1956 and 1978.

BERICHT AUS DER FORSCHUNG

Heiner Bröckermann, Torsten Diedrich, Winfried Heinemann, Matthias Rogg und Rüdiger Wenzke

Die Zukunft der DDR-Militärgeschichte. Gedanken zu Stand und Perspektiven der Forschung

MISZELLE

Ralf Blank

Energie für die »Vergeltung«. Die Accumulatoren Fabrik AG Berlin-Hagen und das deutsche Raketenprogramm im Zweiten Weltkrieg

NACHRICHTEN AUS DER FORSCHUNG

Freddy Litten

Von Austerlitz (1805) bis Mukden (1905). Mikroverfilmte Archivalien zur russischen Militärgeschichte in der Bayerischen Staatsbibliothek

Kirstin Schäfer [u.a.]

War Experiences and Identities: The Revolutionary and Napoleonic Wars in Contemporary Perception. Workshop am Deutschen Historischen Institut, London, 24. und 25. Februar 2006

Jürgen Angelow

Die Mittelmächte im Rumänienfeldzug von 1916/17. Kulturelle Transfers und Erinnerungskultur

Gerhard Wettig

Der 17. Juni 1953 in sowjetischer Sicht

BUCHBESPRECHUNGEN

Besatzung. Funktion und Gestalt militärischer Fremdherrschaft von der Antike bis zum 20. Jahrhundert. Hrsg. von Günther Kronenbitter, Markus Pöhlmann und Dierk Walter in Verbindung mit dem Arbeitskreis Militärgeschichte e.V.
Loretana de Libero

Kriegsherren der Weltgeschichte. 22 historische Portraits. Hrsg. von Stig Förster, Markus Pöhlmann und Dierk Walter
Winfried Heinemann

Strabo, Geographica. In der Übers. von A[lbert] Forbiger
Strabons Geographika. Bd 1: Prolegomena, Buch I-IV: Text und Übersetzung. Mit Übers. und Komm. hrsg. von Stefan Radt
Peter Kehne

Martin Luik, Der schwierige Weg zur Weltmacht. Roms Eroberung der Iberischen Halbinsel 218 19 v.Chr.
Loretana de Libero

Madeleine Haehl, Les affaires étrangères au temps de Richelieu. Le secrétariat d’État, les agents diplomatiques (1624 1642)
Stephan Theilig

Beate Engelen, Soldatenfrauen in Preußen. Eine Strukturanalyse der Garnisonsgesellschaft im späten 17. und im 18. Jahrhundert
Carmen Winkel

Jürgen Kloosterhuis, Katte. Ordre und Kriegsartikel. Aktenanalytische und militärhistorische Aspekte einer »facheusen« Geschichte
Dirk Reitz

Günter Schneider, 1794 – Die Franzosen auf dem Weg zum Rhein
Heinz Stübig

Ralf Pröve, Militär, Staat und Gesellschaft im 19. Jahrhundert
Martin Rink

Andreas Broicher, Gerhard von Scharnhorst. Soldat – Reformer – Wegbereiter
Heinz Stübig

Theodor von Schön, Persönliche Schriften, Bd 1: Die autobiographischen Fragmente. Mit einer Einf. hrsg. von Bernd Sösemann, bearb. von Albrecht Hoppe
»Sehnlich erwarte ich die morgende Post«. Amalie und Theodor von Schöns Briefwechsel aus dem Befreiungskrieg (1813). Hrsg. und eingel. von Gustava Alice Klausa
Heinz Stübig

Jürgen W. Schmidt, Gegen Rußland und Frankreich. Der deutsche militärische Geheimdienst 1890 1914
Markus Pöhlmann

Boris Barth, Genozid. Völkermord im 20. Jahrhundert. Geschichte – Theorien – Kontroversen
Dirk Sasse

Der Russisch-Japanische Krieg (1904/05). Hrsg. von Josef Kreiner
Rolf-Harald Wippich

Lüder Meyer-Arndt, Die Julikrise 1914: Wie Deutschland in den Ersten Weltkrieg stolperte
Stephen Schröder

Verena Moritz und Hannes Leidinger, Die Nacht des Kirpitschnikow. Eine andere Geschichte des Ersten Weltkrieges
Oliver Stein

Die vergessene Front. Der Osten 1914/15. Ereignis, Wirkung, Nachwirkung. Im Auftr. des MGFA hrsg. von Gerhard P. Groß
Dierk Walter

Reinhard Nachtigal, Kriegsgefangenschaft an der Ostfront 1914 bis 1918. Literaturbericht zu einem neuen Forschungsfeld
Rainer Pöppinghege

Der Krieg zur See 1914 1918. Der Krieg in der Nordsee, Bd 7: Vom Sommer 1917 bis zum Kriegsende 1918. Kritische Edition. Textbd und Kartenschuber. Im Auftr. des MGFA bearb. und neu hrsg. von Gerhard P. Groß unter Mitarb. von Werner Rahn
Axel Grießmer

Petronilla Ehrenpreis, Kriegs- und Friedensziele im Diskurs. Regierung und deutschsprachige Öffentlichkeit Österreich-Ungarns während des Ersten Weltkriegs
Martin Moll

Kaiser Wilhelm II. als Oberster Kriegsherr im Ersten Weltkrieg. Quellen aus der militärischen Umgebung des Kaisers 1914 1918. Bearb. und eingl. von Holger Afflerbach
Michael Fröhlich

Carl Schmitt, Die Militärzeit 1915 bis 1919. Tagebuch Februar bis Dezember 1915. Aufsätze und Materialien. Hrsg. von Ernst Hüsmert und Gerd Giesler
Hans- Erich Volkmann

Anna-Monika Lauter, Sicherheit und Reparationen. Die französische Öffentlichkeit, der Rhein und die Ruhr (1919 1923)
Elisabeth Bokelmann

Dirk Sasse, Franzosen, Briten und Deutsche im Rifkrieg 1921 1926. Spekulanten und Sympathisanten, Deserteure und Hasardeure im Dienste Abdelkrims
Rolf-Dieter Müller

Irene Strenge, Kurt von Schleicher. Politik im Reichswehrministerium am Ende der Weimarer Republik
Eberhard Kolb

Carlos Collado Seidel, Der Spanische Bürgerkrieg. Geschichte eines europäischen Konflikts
Hans-Henning Abendroth

Geoffrey P. Megargee, Hitler und die Generäle. Das Ringen um die Führung der Wehrmacht 1933—1945
Martin Moll

Johannes Hürter, Hitlers Heerführer. Die deutschen Oberbefehlshaber im Krieg gegen die Sowjetunion 1941/42
Enrico Syring

Andreas Zellhuber, »Unsere Verwaltung treibt einer Katastrophe zu ...« Das Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete und die deutsche Besatzungsherrschaft in der Sowjetunion 1941—1945
Hans- Erich Volkmann

Eugen Fritze, Unter dem Zeichen des Äskulap. Tagebuch 1940 1945 eines Soldatenarztes bei der 6. Panzer-Division
Christoph Rass

Erik Ritterbach, Erik Ettrup und Daniel Schellenberger, Festung Stavanger. Der Atlantikwall in Norwegen 1940 1945 und heute
Michael Peters

Günter Neliba, Kriegstagebuch des Flakregiments 155(W) 1943 1945. Flugbombe V 1
Horst Boog

Helmut Schnatz, Der Luftangriff auf Swinemünde. Dokumentation einer Tragödie
Sönke Neitzel

Fragen zu Liechtenstein in der NS-Zeit und im Zweiten Weltkrieg. Flüchtlinge, Vermögenswerte, Kunst, Rüstungsproduktion. Schlussbericht der Unabhängigen Historikerkommission Liechtenstein Zweiter Weltkrieg. Von Peter Geiger [u.a.]
Konrad Fuchs

Monika Jetter, Mein Kriegsvater. Versuch einer Versöhnung
Clemens Heitmann

Wladimir Gelfand, Deutschland-Tagebuch 1945 1946. Aufzeichnungen eines Rotarmisten
Axel Kellmann

Deeskalation von Gewaltkonflikten seit 1945. Hrsg. von Corinna Hauswedell
Winfried Heinemann

Heiße Kriege im Kalten Krieg. Hrsg. von Bernd Greiner, Christian Th. Müller und Dierk Walter
Gerhard Wettig

Reinhard Bettzuege, Der deutsche Militärattachédienst
Heiner Möllers

Johannes Berthold Sander-Nagashima, Die Bundesmarine 1950 bis 1972
Dieter Hartwig

Klaus Kropf, Jet-Geschwader im Aufbruch. Erste Jets der Bundeswehr in Luftwaffe und Marine
Heiner Möllers

Der Élysée-Vertrag und die deutsch-französischen Beziehungen 1945 1963 2003. Hrsg. von Corine Defrance und Ulrich Pfeil
Anja Becker

Rolf Steininger, Der vergessene Krieg. Korea 1950 1953
Gerhard Wettig

Hartmut Soell, Helmut Schmidt 1918 1969
Bruno Thoß

Dokumente zur Deutschlandpolitik. VI. Reihe, Bd 3: 1. Januar 1973 bis 31. Dezember 1974. Bearb. von Monika Kaiser [u.a.]
Ursula Hüllbüsch

Henry Leide, NS-Verbrecher und Staatssicherheit. Die geheime Vergangenheitspolitik der DDR
Clemens Heitmann

Klaus Behling, Der Nachrichtendienst der NVA
Klaus Storkmann

Thomas Wegener Friis, Den usynlige front. DDR's militære spionage i Danmark under den kolde krig
Michael F. Scholz

Wolfgang Grandhagen, Von der Grenzpolizei zu den Grenztruppen der DDR
Jochen Maurer

Hans-Georg Löffler, Soldat der NVA von Anfang bis Ende
Werner Knoll

Dieter Schulze, Das große Buch der Deutschen Volkspolizei
Clemens Heitmann

Heinz Josef Wagner, Die Militärjustiz der DDR. Unter besonderer Berücksichtigung der Rechtsprechung der Militärgerichte
Rüdiger Wenzke

Johannes Kandel, Der Nordirland-Konflikt
Winfried Heinemann

Lennart W. Frick och Lars Rosander, Bakom hemligstämpeln. Hemlig verksamhet i Sverige i vår tid
Michael F. Scholz

Gennadij Trošev, Moja vojna. Čečenskij dnevnik okopnogo generala
Gennadij Trošev, Čečenskij recidiv. Zapiski komandujuščego
Georg Wurzer

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