Dieses Heft untersucht die Klosteraufhebungen innerhalb der Habsburgermonarchie im ausgehenden 18. Jahrhundert. Im Zuge des sogenannten josephinischen Klostersturms fielen insgesamt zwischen 700 und 800 von rund 2000 Klöstern und Stiften innerhalb von nur fünf Jahren von 1782 bis 1787 der staatskirchlich-aufgeklärten Säkularisation zum Opfer. Damit war ein breitgefächertes Klosterreformprogramm verbunden. Die Reformen gestalteten sich in den verschiedenen habsburgischen Regionen durchaus unterschiedlich und sie entwickelten mitunter eigene Dynamiken und Konturen, die das vorliegende Heft thematisiert und untersucht. Im Vordergrund steht die forschungsleitende Frage nach Funktion, Rolle und Reaktion von Klöstern und Stiften und von (Ex-)Mönchen und (Ex-)Nonnen im Spannungsbogen zwischen etatistischem Reformwillen der Wiener Regierung und dem Geschehen vor Ort. Der räumliche Fokus liegt auf Ungarn, Innerösterreich, Tirol, der Lombardei und dem Großherzogtum Toskana.
Julian Lahner, Maria Teresa Fattori Editorial / Editoriale
Dennis Schmidt „Geistliche bürgerliche Gelehrte“ Überlegungen zu einem Sozialtypus am Beispiel Innerösterreichs
Julian Lahner „Quas patimur multas, Te rogo, pelle Cruces!“ Ordensgeistlicher Widerstand gegen die Landesherrschaft im josephinischen Tirol
Mario Taccolini La soppressione di Monasteri e Conventi nella Lombardia del Riformismo illuminato: alcune evidenze storiografiche
Maria Pia Paoli “Virtù civiche, buona morale e persone ecclesiastiche” Nuovi spunti sulla storia dell’educazione nella Toscana lorenese e sulle “funeste” vicende della Compagnia di Gesù
Katalin Pataki Monastic Prisons in the Eyes of Ecclesiastical and Secular Authorities
FORUM
Giorgio Mezzalira Alexander Langer e il suo archivio
Maurizio Cau, Anna Grillini La mobilità dei trentini tra Otto e NovecentoLa mostra Al lavoro! e il progetto Mapping Mobilities
Daniela Salvucci, Elisabeth Tauber, Dorothy L. Zinn Von Ozeanien nach Oberbozen. Bronislaw Malinowski, der Vater der modernen Ethnographie
Siglinde Clementi Nicht nur Artemisia Gentilesch. iDas Castello del Buonconsiglio widmet der Trentiner Malerin Fede Galizia eine Einzelausstellung – Anmerkungen zu den Lebenswegen frühneuzeitlicher Künstlerinnen
Jessica Reich “Rinchiudere, costringere, allontanare”. Note a margine del workshop internazionale
REZENSIONEN / RECENSIONI
Martin Knoll, Katharina Scharf, Europäische Regionalgeschichte. Eine Einführung (Martin Göllnitz)
Ezio Amistadi, Montanari si diventaStoria di un popolo libero. I Trentini (Giovanni Kezich)
Oliver Auge, Schleswig-Holstein und die Welt. Globale Bezüge einer Regionalgeschichte (Marco Meriggi)
Gustav Pfeifer (Hg.), 1317 – Eine Stadt und ihr Recht. Meran im Mittelalter / Una città e il suo diritto. Merano nel Medioevo (Stefano Malfatti)
Michael Prokosch, Das älteste Bürgerbuch der Stadt Linz (1658–1707). Edition und Auswertung (Philipp Tolloi)
Jana Osterkamp, Vielfalt ordnenDas föderale Europa der Habsburgermonarchie. Vormärz bis 1918 (Andreas Gottsmann)
Elisabeth Malleier, Günther Pallaver, Margareth Lanzinger (Hg.), Erbgesund und kinderreich. Südtiroler Umsiedlerfamilien im „Reichsgau Sudetenland“ (Stefan Lechner)
Armin Mutschlechner (Hg.), Mühlbach bei Franzensfeste 1897–1947 (Leo Hillebrand)
Federico Tenca Montini, La Jugoslavia e la questione di Trieste, 1945–1954 (Nicola Tonietto)
Andrea Sommerauer, Hannes Schlosser, Gründerzeiten. Soziale Angebote für Jugendliche in Innsbruck 1970–1990 (Marcel Amoser)
Lene Faust, Neofaschismus in ItalienPolitik, Familie, Religion in Rom. Eine Ethnographie (Elisabeth Tauber)