Historische Sozialkunde 42 (2012), 3

Titel der Ausgabe 
Historische Sozialkunde 42 (2012), 3
Weiterer Titel 
Geschichte des Hörens

Erschienen
Erscheint 
vierteljährlich
Anzahl Seiten
40 S.
Preis
€ 5,00

 

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Institution
Historische Sozialkunde: Geschichte, Fachdidaktik, politische Bildung
Land
Austria
c/o
Die Zeitschrift wurde Ende des Jahres 2018 eingestellt. Der "Verein für Geschichte und Sozialkunde" ist seit Juni 2019 aufgelöst. Ein Kontakt zu den ehemaligen Herausgebern ist nicht mehr möglich.
Von
Fuchs, Eduard

Das vorliegende Heft der Historischen Sozialkunde greift aus dem weiten Problemfeld dieser „Renaissance des Hörens“ exemplarisch einige Themen heraus. Peter Payer umreißt in seinem Beitrag „Vom Geräusch zum Lärm. Zur Geschichte des Hörens im 19. und frühen 20. Jahrhundert“ den mit der „Industriellen Revolution“ und der Entwicklung von Metropolen einhergehenden, im Vergleich zum Hörumfeld des Mittelalters und der frühen Neuzeit paradigmatischen Wandel der Klangwelten.

Wolfgang Fuhrmann geht in seinem Beitrag über die Geschichte des musikalischen Hörens im bürgerlichen Zeitalter der Frage nach, welche Rolle der Musikproduktion und dem Musikkonsum im 18. und 19. Jahrhundert zukam. Er zeigt die wachsende Rolle des „Produktionsumfelds“ – die Existenz geeigneter Aufführungsstätten, finanzkräftiger Mäzene und Verleger, Orchestrierung und die steigende Bedeutung des Publikums und insbesondere auch der Musikkritik für Tätigkeit und Erfolg der Musikkünstler auf. Es ist also vor allem das „Musikhören“, das zunehmend ins Zentrum des musikwissenschaftlichen Diskurses rückt.

Im Beitrag von Eduard Fuchs wird der Frage nachgegangen, inwieweit gehörlose und hörbehinderte Menschen benachteiligt und ausgegrenzt werden, welche Maßnahmen notwendig sind, um ihnen ein gleichberechtigtes, barrierefreies Leben zu ermöglichen und welcher Stellenwert dabei technischen Errungenschaften insbesondere aus dem Bereich der Computer- und Kommunikationstechnologie zukommen kann und wie neue Informations- und Kommunikationstechnologien beschaffen sein müssen, um auch Menschen mit Hörbehinderungen einen niederschwelligen Zugang und damit eine Erweiterung des Aktionshorizonts mit dem Ziel einer gleichberechtigten Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen und dokumentiert zugleich die Erfahrungen von zwei Betroffenen mit je unterschiedlicher Geschichte ihres Hörverlusts.

Ausgehend von der Tatsache, dass Ton immer noch eine eher vernachlässigte Quellengattung im Unterrichtsgeschehen darstellt, obwohl Radio nach wie vor – auch in Österreich – zu den im Tagesverlauf meistkonsumierten Medien gehört, widmet sich Ewald Hiebl im Fachdidaktik-Beitrag der Erstellung einer Radiosendung. Die einzelnen Schritte der Themenauswahl, Selektion und Strukturierung des akustischen Materials, der Festlegung des Sendungsaufbaus und der abschließenden Kontrolle und Evaluation des Resultats werden am exemplarischen Beispiel eines von ihm selbst realisierten Beitrags für eine Ö1-Radiosendung zum Thema „Das Jahrhundert der Extreme. Das 20. Jahrhundert zwischen Demokratie und Totalitarismus“ im Sendeformat Salzburger Nachtstudio nachgezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Eduard Fuchs
Vorwort, S 2–3

Peter Payer
Vom Geräusch zum Lärm. Zur Geschichte des Hörens im 19. und frühen 20. Jahrhunderts, S 4–13

Wolfgang Fuhrmann
Unterhaltung und Andacht. Schlaglichter auf eine Geschichte des musikalischen Hörens im bürgerlichen Zeitalter, S 14–22

Eduard Fuchs
Hörbehinderungen und neue Informationstechnologien. Hilfestellung für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, S 22–32

Fachdidaktik:
Ewald Hiebl
Vom Hören und Sagen. Hörfunk und Ton als historische Quelle und als mediales Produkt, S 33–40

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