Heft 2/2017 von Berliner Debatte Initial widmet sich in seinem Schwerpunkt "Kinderrechte – Menschenrechte" theoretischen und historischen Aspekten der Entwicklung der Kinderrechte. Die Idee, Kinder als rechtsfähige Subjekte zu begreifen, reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Und doch hat es rund 200 Jahre gedauert, die Rechte von Kindern weltweit festzuschreiben. Das wichtigste zeitgenössische Dokument hierfür ist die 1989 von der UN verabschiedete Kinderrechtskonvention. Mit ihr liegt ein völkerrechtlicher Rahmen vor, der zum Ausgangspunkt für politische Auseinandersetzungen wie für fachwissenschaftliche Debatten wurde. Im Fokus der Beiträge steht die gängige Annahme, Kinderrechte durch den Bezug auf Menschenrechte begründen zu können. Welche theoretischen und praktischen Konsequenzen diese Annahme hat, ist jedoch offen.
Themenschwerpunkt: Kinderrechte – Menschenrechte
Teresa Behrends, Johanna Mierendorff, Ralf MayerWer ist das Subjekt der Kinderrechte? (S. 3-11)
Lothar KrappmannVorgeschichte und Praxis der völkerrechtlich vereinbarten Kinderrechte. Wo ist das Subjekt? (S. 12-22)
Georg LohmannWohl und Würde. Zum antiautoritären Charakter der Bestimmung des Kindes in der Kinderrechtskonvention (S. 23-31)
Ferdinand Sutterlüty, Sarah MühlbacherPrekäre Autonomie – Kinderrechte zwischen Selbstbestimmung und Fürsorge (S. 32-45)
Fabian KesslKinderrechte als emanzipatorische Menschenrechte? Eine Problematisierung der deutschsprachigen Kinderrechtsdebatte (S. 46-48)
Nicole Balzer, Johannes DrerupDualismen, Dichotomien und Dogmatik. Kritische Anmerkungen zur Debatte über die Begründung der Kinderrechte (S. 59-71)
Allgemeiner Teil
Ahmet CavuldakSolschenizyns Gulag-Schock. Die Abrechnung der französischen Linksintellektuellen mit Kommunismus und Sowjetunion (S. 72-85)
Ulrich van der HeydenEin Versuch zur Befreiung Mandelas (S. 86-95)
Benjamin Sonntag„Kapitalismus reloaded“. Dokumentation eines Kolloquiums (S. 96-98)
Nachlese 500 Jahre „Utopia“
Thomas MöbiusMöglichkeiten der Utopie. Bericht zu zwei Tagungen (S. 99-106)
Monika SteffensTradition und Innovation in Thomas Morus’ „Utopia“ (S. 107-120)
Besprechungen und Rezensionen
Wladislaw HedelerEin Revolutionsjahr und seine Folgen (S. 121-136)
Charles Péguy: Das Geld. Rezensiert von Ulrich Busch (137-138)
Mathias Lindenau, Marcel Meier Kressig (Hg.): Miteinander Leben. Rezensiert von Thomas Möbius (S. 139-141)
Andreas HeyerCirca ein Kilo Morus. Rückblick auf das Utopia-Jahr 2016 (S. 142-148)