„100 Jahre Hyperinflation“ – die Beiträge des Themenschwerpunkts von Berliner Debatte Initial 2/2023 betrachten die deutsche Kriegs- und Nachkriegsinflation von 1914 bis 1923 im Lichte der inflationären Prozesse von heute. Die Beiträge zeigen sowohl Parallelen als auch Unterschiede zwischen beiden Inflationen auf. Ferner geht es um die Analyse der damaligen und gegenwärtigen Inflationsursachen und um die Strategien zu ihrer Bekämpfung, um die Wahrnehmung und Reflexion von Preisniveauveränderungen, um die Bedeutung des Vertrauens in die Währung für deren Stabilität, um die sozialen Folgen einer Inflation, um die Kritik der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, um die Perspektive eines digitalen Euro und um John Law als einem Vorläufer europäischer Geld-, Finanz- und Inflationspolitik. Das Heft gibt einen Überblick über die gegenwärtige Debatte zur Inflation und die offenen Fragen einer Stabilisierung des Preisniveaus und der Währung unter den gegenwärtigen Verhältnissen.
Schwerpunkt: 100 Jahre Hyperinflation
Ulrich BuschDie Hyperinflation von 1922/23 und die gegenwärtige Teuerung (S. 5-19)
Christian Müller, Michael GraffDie „Fiscal theory of the price level“ und die Hyperinflation 1923 (S. 20-32)
Anselm KüstersHyperinflation erinnern. Eine digitale korpuslinguistische Analyse des Twitter-Diskurses (S. 33-49)
Georg QuaasDie gegenwärtige große Inflation in Europa und die Suche nach den Ursachen (S. 50-63)
Claus George, Sören HettlerDrehbuch für den Digitalen Euro der EZB (S. 64-75)
Friedrun QuaasDas Papiergeldsystem von John Law (S. 76-88)
Jürgen LeibigerSozialisierung. Debatten und Bewegungen in der Weimarer Republik (S. 89-103)
Allgemeiner Teil
Carsten NickelDas Trilemma des bürgerlichen Politikbegriffs (S. 104-115)
Simon ClemensDas Politische des Erinnerns. Rancière, Spivak und NS-Gedenken (S. 116-127)
Besprechungen und Rezensionen
Ulrich BuschInflation in Geschichte und Theorie (S. 128-133)
Stéphane Courtois, Galia Ackerman (Hg.): Schwarzbuch Putin rezensiert von Wladislaw Hedeler (S. 134-135)
Dirk Oschmann: Der Osten: eine westdeutsche Erfindung rezensiert von Lukas Meisner (S. 136-139)
Jürgen Kaube, André Kieserling: Die gespaltene Gesellschaft rezensiert von Daniel Watermann (S. 140-144)
Emmanuel Droit, Nicolas Offenstadt (Hg.): Das rote Erbe der Front. Der Erste Weltkrieg in der DDR rezensiert von Reinhold Zilch (S. 144-146)
Peter Brandt, Hans-Joachim Gießmann, Götz Neudeck (Hg.): „…aber eine Chance haben wir“. Zum 100. Geburtstag von Egon Bahr rezensiert von Dieter Segert (S. 146-148)