Dass die Digitalisierung in alle Lebensbereiche eingreift und Herausforderungen verschiedenster Art (politisch, kulturell, ökologisch etc.) mit sich bringt, wird seit Jahren breit diskutiert. Der Themenschwerpunkt von Berliner Debatte Initial 3/2021 geht unter dem Titel „digital arbeiten“ der Frage nach: Was bedeutet es, digital zu arbeiten? Wer profitiert von der digitalen Transformation? Wer und was kommt dabei zu kurz? Die Autor*innen setzen sich mit Konzepten und Ansprüchen dieser „schönen neuen“ Arbeitswelt auseinander, geben empirisch fiundierte Einblicke in das digitale Arbeiten, legen aktuelle Entwicklungstendenzen offen und diskutieren politische und normative Fragen, die sich aus der Digitalisierung der Arbeit ergeben. Außerdem im Heft: Birgit Dahlke nimmt den 20. Todestag von Thomas Brasch zum Anlass, sich neu mit dem Werk des Dichters und Dramatikers auseinanderzusetzen. Und Jakob Ole Lenz zeigt, welche Bedeutung der jüdische Spätaufklärer Saul Ascher für Peter Hacks’ Abrechnung mit der Romantik hatte.
Themenschwerpunkt: „digital arbeiten“
Dirk BaeckerAgilität am Bildschirm (S. 5-18)
Stefan SauerProjektarbeit: Potenziale und Risiken der „schönen neuen Arbeitswelt“ (S. 19-30)
Timo DaumDas Agilitäts-Dispositiv. Die Coder-Klasse zwischen Selbstermächtigung und digitalem Taylorismus (S. 31-40)
Markus HertwigPlattformarbeit im Kräftefeld alter und neuer Institutionen (S. 41-50)
Oliver Nachtwey, Simon SchauppDienstleistungsplattformen als dualistische Meta-Organisationen. Eine ethnografische Analyse von Kontingenzarbeit und ihren Organisationskulturen (S. 51-64)
Janis EwenDas Ende der Gig Economy? Plattformlieferdienste zwischen Ausdehnung und Arbeitskonflikten (S. 65-77)
David GreifenbergDigitale Sexarbeit. Ausbeutung und Amateurisierung auf Sex-Cam-Plattformen (S. 78-88)
Susanne Draheim, Stefan MeißnerCompanion Technology und Convenience – Konzepte jenseits von Entfremdung und Emanzipation (S. 89-101)
Nora S. StampflLebenswelt Küchentisch. Vom Arbeiten in Zeiten des Homeoffice (S. 102-112)
Karsten UhlIndustriearbeit im Zeitalter der Computerisierung (S. 113-123)
Allgemeiner Teil
Birgit DahlkeThomas Brasch – zwei Jahrzehnte nach seinem Tod gelesen (S. 124-138)
Jakob Ole LenzAscher gegen Fichte. Zu Peter Hacks’ Ascher-Rezeption (S. 139-151)
Besprechungen und Rezensionen
Walter Otto Ötsch, Theresa Steffestun (Hg.): Wissen und Nichtwissen der ökonomisierten Gesellschaft rezensiert von Ulrich Busch (S. 152-154)
Alfred Eisfeld u. a. (Hg.): Der „Große Terror“ in der Ukraine. Die „Deutsche Operation“ 1937–1938 rezensiert von Wladislaw Hedeler (S. 154-158)
Stefano Zangrando: Kleiner Bruder. Leben, Lieben, und Werke des Peter B. rezensiert von Thomas Möbius (S. 159-161)
Jens Nordalm: Der schöne Deutsche. Das Leben des Gottfried von Cramm rezensiert von Hans Joachim Teichler (S. 162-165)