Heft 1/2020 von Berliner Debatte Initial ist dem Thema "Digitale Dystopien" gewidmet. In der Corona-Krise gegenwärtig scheinen digitale Technologien die Retter in der Not zu sein. Kein Anlass mehr zur Kritik, kein Grund zur Sorge? Der Themenschwerpunkt „Digitale Dystopien“ stellt die dunklen Seiten der Digitalisierung in den Mittelpunkt und fragt nach ihrer Reflexion in zeitgenössischen und älteren Zukunftsentwürfen. In den 12 Beiträgen des Heftes werden digitale Dystopien in Literatur und Film im Rückgriff auf soziologische Zeitdiagnosen und philosophische Theorieangebote untersucht. Außerdem werden kultur- und gesellschaftskritische Impulse aus Literatur und Film aufgegriffen, um gesellschaftliche und politische Folgen der Digitalisierung zu analysieren.
Themenschwerpunkt: Digitale Dystopien
Stephanie Freide, Thomas JungWenn Zukunft zu optimierter Gegenwart verkommt. Eugen Ruges Roman „Follower“ zwischen Dystopie und postdigitaler Utopie (S. 6–17)
Jonathan KropfStratifikation in der digitalen Bewertungsgesellschaft. Eine Fallanalyse der Folge „Nosedive“ aus der SF-Serie „Black Mirror“ (S. 18–31)
Johannes DreyerAlgorithmen, die zur Lust zwingen. Ermüdende Erotik in „It Follows“ und „Cam“ (S. 32–46)
Martin HennigFalsche Welten? Simulierte Realitäten im Film (S. 47–58)
Anna Schor-TschudnowskajaZukunft Mensch. Science-Fiction von Artjom Chlebnikov und Robert Ibatullin (S. 59–71)
Thomas CrewErnst Jüngers „Gläserne Bienen“ und der Übergang zur Perfektion (S. 72–84)
Robert Feustel„Homo digitalis“. Figurationen des Menschen zwischen Utopie und Dystopie (S. 85–96)
Magnus Kulke, Christian WadephulDigitale Dystopien utopisch aufheben – durch gesellschaftliche Aneignung (S. 97–110)
Karoline ReinhardtDigitaler Humanismus. Jenseits von Utopie und Dystopie (S. 111–123)
Holger Marcks, Maik FielitzDie offene Gesellschaft und ihre virtuellen Feinde. Über digitalen Faschismus (S. 124–135)
Allgemeiner Teil
Rainer FischbachBig Data – Big Confusion. Weshalb es noch immer keine künstliche Intelligenz gibt (S. 136–147)
Hans ZillmannEine ethische Reflexion am Beispiel der chinesischen CRISPR-Zwillinge (S. 148–158)
Besprechungen und Rezensionen
Karl-Heinz Brodbeck: Die Krise der monetären Vergesellschaftung. Beiträge zur Philosophie des Geldes. rezensiert von Ulrich Busch (S. 159–161)
Gerd Laudert: Der rote Doktor. Arzt, Kommunist, Antistalinist, Autor. Joseph Schölmerich (1913–1995). rezensiert von Wladislaw Hedeler (S. 161–163)
FIPU (Hg.): Rechtsextremismus. Band 3: Geschlechterreflektierte Perspektiven. rezensiert von Jana Schäfer (S. 163–166)
Fatma Aydemir, Hengameh Yaghoobifarah (Hg.): Eure Heimat ist unser Albtraum. rezensiert von Lorenz Narku Laing (S. 166–168)