Jahrbücher für Geschichte Osteuropas 67 (2019), 4

Titel der Ausgabe 
Jahrbücher für Geschichte Osteuropas 67 (2019), 4
Weiterer Titel 

Erschienen
Stuttgart 2019: Franz Steiner Verlag
Erscheint 
vierteljährlich
Anzahl Seiten
167 S.

 

Kontakt

Institution
Jahrbücher für Geschichte Osteuropas
Land
Deutschland
c/o
Redaktion: PD Dr. Katharina Kucher; Redaktion der Jahrbücher für Geschichte Osteuropas, Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung Landshuterstr. 4 D-93047 Regensburg
Von
Schmidt, Anselm

Das vierte Heft des 67. Jahrgangs der „Jahrbücher für Geschichte Osteuropas“ ist ein offenes Heft mit Beiträgen zum 19. und 20. Jahrhundert.

John D. Stanley (Toronto) untersucht die Verhältnisse im Verwaltungssystem des Herzogtums Warschau (1807–1815). Am Beispiel von fünf Behörden, darunter die Verpflegungs- und Bildungskommission sowie die Post, die außerhalb von Ministerien existierten, ihnen aber durch Rechenschaftspflicht verbunden waren, demonstriert er den Versuch, eine effiziente Regierungsführung nach napoleonischem Vorbild zu etablieren. Olli Kleemola (Turku) analysiert die fotografische Darstellung der Evakuierungen aus dem finnischen Teil Kareliens, die während des Winter- und Fortsetzungskriegs (1939–1940, 1941–1944) erfolgten. Auf Basis militärhistorischer Fotobücher thematisiert er die Konstruktion von Bildnarrativen und fragt nach dem Beitrag von Fotografien zur Ausbildung des kulturellen Gedächtnisses. Barbara Martin (Basel) befasst sich mit den samizdat- und tamizdat-Versionen der Zeitschrift Politisches Tagebuch, die der sowjetische Historiker und Dissident Roy Medvedev zwischen 1964 und 1970 herausgab. Dabei beleuchtet sie unter Einbeziehung von Interviews mit Medvedev sowohl die Funktion des Journals als Diskussionsforum reformorientierter Parteimitglieder in der Sowjetunion als auch die Transformation und Rezeption, die Publikation und Herausgeber mit der Veröffentlichung im Ausland erfuhren. Zwei Nachrufe würdigen die 2019 verstorbenen Historiker Mark von Hagen und Jürgen Zarusky.

Ergänzt werden die Artikel von 30 Rezensionen neuer Forschungsliteratur zur Geschichte Osteuropas. 29 weitere Besprechungen sind parallel zum Heft online in den „jgo.e-reviews“ 2019, 2 auf recensio.net erschienen.

Inhaltsverzeichnis

Abhandlungen

John D. Stanley: Developing Agency Accountability in the Duchy of Warsaw – 546

Olli Kleemola: The Karelian Refugees during WWII and Their Photographic Narrative from 1940 to 2002 – 571

Barbara Martin: Roy Medvedev’s Political Diary: An Experiment in Free Socialist Press – 601

Rezensionen

Boris N. Mironov: Rossijskaja imperija. Ot tradicii k modernu. V 3 tomach (rezensiert von Lutz Häfner) – 627

Paul Robert Magocsi: With Their Backs to the Mountains. A History of Carpathian Rus’ and Carpatho-Rusyns (rezensiert von Christophe von Werdt) – 635

Ulf Brunnbauer, Klaus Buchenau: Geschichte Südosteuropas (rezensiert von Karl Kaser) – 637

Rolf Wörsdörfer: Vom „Westfälischen Slowenen“ zum „Gastarbeiter“. Slowenische Deutschland-Migrationen im 19. und 20. Jahrhundert (rezensiert von Harald Heppner) – 639

Kelly O’Neill: Claiming Crimea. A History of Catherine the Great’s Southern Empire (rezensiert von Franziska Davies) – 642

Susan Smith-Peter: Imagining Russian Regions. Subnational Identity and Civil Society in Nineteenth-Century Russia (rezensiert von Curtis Richardson) – 644

David Schick: Vertrauen, Religion, Ethnizität. Die Wirtschaftsnetzwerke jüdischer Unternehmer im späten Zarenreich (rezensiert von Anastasia Surkov) – 646

O. P. Ščenkova, A. S. Ščenkov: Moskovskij centr v Kitaj-gorode XVI–XVII vekov (rezensiert von Carol B. Stevens) – 648

John Bushnell: Russian Peasant Women Who Refused to Marry. Spasovite Old Believers in the 18th–19th Centuries (rezensiert von Georg P. Michels) – 650

David Feest: Ordnung schaffen. Bäuerliche Selbstverwaltungen und Obrigkeit im ausgehenden Zarenreich (1834–1889) (rezensiert von Joachim von Puttkamer) – 652

Jakub S. Beneš: Workers and Nationalism. Czech and German Social Democracy in Habsburg Austria, 1890–1918 (rezensiert von Natali Stegmann) – 654

Dietrich Beyrau: Krieg und Revolution. Russische Erfahrungen (rezensiert von Igor’ Narskij) – 657

William Taubman: Gorbatschow. Der Mann und seine Zeit. Eine Biographie (rezensiert von Wolfgang Mueller) – 659

Anne Hartmann: „Ich kam, ich sah, ich werde schreiben“. Lion Feuchtwanger in Moskau 1937. Eine Dokumentation (rezensiert von Fabian Thunemann) – 663

Seth Bernstein: Raised under Stalin. Young Communists and the Defense of Socialism (rezensiert von Corinna Kuhr-Korolev) – 665

Olga Kucherenko: Soviet Street Children and the Second World War. Welfare and Social Control under Stalin (rezensiert von Mirjam Galley) – 667

Yuli Kosharovsky: “We are Jews again”. Jewish Activism in the Soviet Union (rezensiert von Frank Golczewski) – 669

Kate Brown: Manual for Survival. A Chernobyl Guide to the Future (rezensiert von Susanne Schattenberg) – 671

Eva Ingeborg Fleischhauer: Die Russische Revolution. Lenin und Ludendorff (1903–1917) (rezensiert von Kristiane Janeke) – 673

Victor Madeira: Britannia and the Bear. The Anglo-Russian Intelligence Wars, 1917–1929 (rezensiert von Hiroaki Kuromiya) – 676

Anatolij V. Šmelev: Vnešnjaja politika pravitel’stva admirala Kolčaka (1918– 1919) (rezensiert von Nikolaus Katzer) – 678

Prit Buttar: Collision of Empires. The War on the Eastern Front in 1914 (rezensiert von Jeremias Schmidt) – 680

Prit Buttar: Germany Ascendant. The Eastern Front 1915 (rezensiert von Jeremias Schmidt) – 680

Prit Buttar: Russia’s Last Gasp. The Eastern Front 1916–17 (rezensiert von Jeremias Schmidt) – 680

Prit Buttar: The Splintered Empires. The Eastern Front 1917–21 (rezensiert von Jeremias Schmidt) – 680

Olena Petrenko: Unter Männern. Frauen im ukrainischen nationalistischen Untergrund 1944–1954 (rezensiert von Mark Edele) – 684

Hans Koch: Erzählte Erinnerungen an die Weltkriege in der Ukraine. Mit einem Anhang: Erasmus Zöckler: Erinnerungen an meinen Patenonkel Hans Koch (rezensiert von Guido Hausmann) – 686

Viktor Martinovič: Rodina. Mark Šagal v Vitebske (rezensiert von Eva Mäder) – 687

Katrin Reichelt: Der Wald war unser letzter Ausweg. Hilfe für verfolgte Juden im deutsch besetzten Weißrussland 1941–1944 (rezensiert von Jens Hoppe) – 690

Katrin Reichelt: Rettung kennt keine Konventionen. Hilfe für verfolgte Juden im deutsch besetzten Lettland 1941–1945 (rezensiert von Jens Hoppe) – 690

Iva Arakchiyska: Kann ein Mensch dabei untätig bleiben? Hilfe für verfolgte Juden in Bulgarien 1940–1944 (rezensiert von Jens Hoppe) – 690

Stoyan Raichevsky: Bulgarien unter dem kommunistischen Regime 1944–1989 (rezensiert von Gerhard Wettig) – 693

Alexander Soloviev, Vladislav Dorofeyev, Valeria Bashkirova: Heroes of the 90s. The Characters, the Money. A New History of Capitalism in Russia (rezensiert von Stephan Merl) – 695

Klaus Heller: Russlands wilde Jahre. Der neue Kapitalismus in der Ära Jelzin (rezensiert von Stephan Merl) – 695

Mieste Hotopp-Riecke: Die Tataren der Krim zwischen Assimilation und Selbstbehauptung. Der Aufbau des krimtatarischen Bildungswesens nach Deportation und Heimkehr (1990–2005) (rezensiert von Kerstin S. Jobst) – 700

Katja Wezel: Geschichte als Politikum. Lettland und die Aufarbeitung nach der Diktatur (rezensiert von Olaf Mertelsmann) – 702

Chronik

Nachruf

Mark von Hagen (1954–2019) – 706

Jürgen Zarusky (1958–2019) – 708

Rezensionen der „Jahrbücher für Geschichte Osteuropas“ und vollständige Ausgaben der „jgo.e-reviews“ sind unter https://www.recensio.net/rezensionen/zeitschriften/jahrbucher-fur-geschichte-osteuropas/index_html abrufbar.

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