Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,
soeben ist Heft 164 der Zeitschrift "vorgänge" mit dem Themenschwerpunkt "Von der APO zu Attac: Politischer Protest im Wandel" erschienen. Es kann beim Verlag (mailto:Tatjana.Hellwig@gwv-fachverlage.de, Tel. 0611-7878-151, Fax: 0611-7878-423) zum Preis von 10 Euro bestellt werden. Anbei das Inhaltsverzeichnis sowie weitere Informationen. Am Ende finden Sie eine Vorschau auf die kommenden Hefte "Krise der Urbanität" (März), "Nord-Süd-Konflikt" (Juni) und "Politik und Lüge" (September 2004).
Ideell gewinnbringende Lektüre wünschen aus Berlin Thymian Bussemer und Alexander Cammann
Von der APO zu Attac: Politischer Protest im Wandel
Editorial (S. 1-3)
Dieter Rucht Zum Wandel politischen Protests in der Bundesrepublik Verbreiterung, Professionalisierung, Trivialisierung (S. 4-11)
Ansgar Klein Bewegungsforschung: Quo vadis? Ein Überblick zu Entstehung, Ausprägung und Forschungsstand (S. 12-21)
Holger Nehring Die Anti-Atomwaffen-Proteste in der Bundesrepublik und in Großbritannien Zur Entwicklung der Ostermarschbewegung 1957-1964 (S. 22-31)
Stefan Hemler Soziale Bewegung oder Generationskonflikt? Ein Schlichtungsvorschlag im Deutungskampf um ‚1968‘ (S. 32-40)
Belinda Davis Provokation als Emanzipation 1968 und die Emotionen (S. 41-49)
Jens Ivo Engels Umweltprotest und Verhaltensstile Bausteine zu einer vergleichenden Untersuchung von Protestbewegungen (S. 50-58)
Albrecht von Lucke Die Macht der Geschichte Was APO und Attac wirklich trennt (S. 59-64)
Felix Kolb Massenmedien und soziale Bewegungen Die Entwicklung der Medienstrategie von Attac 2000 bis 2002 (S. 65-73)
Carolin Welzel Neue Medien – Neue Protestformen Bewegungsformation in Echtzeit (S. 74-82)
Christian Hippe/Patrick Ramponi Politische Demonstration im Theater Zur Ästhetik des Demonstrativen bei Bertolt Brecht und Peter Weiss (S. 83-91)
Katharina Albrecht/Thymian Bussemer/Alexander Cammann Revolte revisited Ein aktueller Literaturbericht (S. 92-102) [Dieter Rucht (Hg.): Protest in der Bundesrepublik. Strukturen und Entwicklungen, Frankfurt/Main 2001; Dieter Rucht (Hg.): Berlin, 1. Mai 2002. Politische Demonstrationsrituale, Opladen 2003; Enquete-Kommission Zukunft des bürgerschaftlichen Engagements des Deutschen Bundestages (Hg.): Bürgerschaftliches Engagement in Parteien und Bewegungen, Opladen 2003; Gerd Koenen: Vesper, Ensslin, Baader. Urszenen des deutschen Terrorismus, Köln 2003; Rudi Dutschke: Jeder hat sein Leben ganz zu leben. Die Tagebücher 1963-1979, Köln 2003; Jürgen Busche: Die 68er. Biographie einer Generation, Berlin 2003; Wolfgang Kraushaar: Frankfurter Schule und Studentenbewegung. Von der Flaschenpost zum Molotowcocktail 1946 bis 1995, Hamburg 2003 [CD-Rom]; Heinrich-Böll-Stiftung/Feministisches Institut (Hg.): Wie weit flog die Tomate? Eine 68erinnen-Gala der Reflexion, Berlin 1999; Kristina Schulz: Der lange Atem der Provokation. Die Frauenbewegung in der Bundesrepublik und in Frankreich 1968-1976, Frankfurt/ New York 2002; Ingrid Miethe/Silke Roth (Hg.): Europas Töchter. Traditionen, Erwartungen und Strategien von Frauenbewegungen in Europa, Opladen 2003; Karl Wilhelm Fricke/Peter Steinbach/Johannes Tuchel (Hg.): Opposition und Widerstand in der DDR. Politische Lebensbilder, München 2002; Katja Havemann/Joachim Widmann: Robert Havemann oder Wie die DDR sich erledigte, München 2003; Ilko-Sascha Kowalczuk (Hg.): Freiheit und Öffentlichkeit. Politischer Samisdat in der DDR 1985 – 1989. Eine Dokumentation, Berlin 2002; Dietmar Rothermund: Mahatma Gandhi, München 2003; Testcard. Beiträge zur Popgeschichte #12: linke mythen, Juni 2003, Mainz; Dietmar Hüser: RAPublikanische Synthese. Eine französische Zeitgeschichte populärer Musik und politischer Kultur, Köln u.a. 2003; Heike Walk/Nele Boehme (Hg.): Globaler Widerstand. Internationale Netzwerke auf der Suche nach Alternativen im globalen Kapitalismus, Münster 2002; Ruth Jung (mit Beiträgen von José Saramago, Ignacio Ramonet und Bernard Cassen): Attac: Sand im Getriebe, Hamburg 2002; Claus Leggewie: Die Globalisierung und ihre Gegner, München 2003]
Essay
Heinz Bude Selbständigkeit und Sorge Gemeinsinn in der Gesellschaft der Individuen (S. 103-112)
Kommentare und Kolumnen
Michael Opielka Aktivierung durch Verpflichtung? Von der Pflicht zur Erwerbsarbeit zur Idee eines Sozialdienstes (S. 113-120)
Norbert Reichling „es gibt kein plaz mehr fir uns, nur auf dem fridhof“ Der 28. Oktober 1938 – ein übersehener Jahrestag (S. 121-126)
Jörg Bernig/Tomas Kafka Wenn der Dichter ganz dicht dran ist ... Deutsch-tschechische Lyrik-Dialoge per E-Mail und in Fortsetzungen (S. 127)
Kritik
Matthias Zimmer Unser Adorno. Ein Wegweiser durch die Publikationsflut im 100. Geburtsjahr des Philosophen (S. 128-133) [Lorenz Jäger: Adorno. Eine politische Biographie, München 2003; Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie, Frankfurt/M. 2003; Detlev Claussen: Theodor W. Adorno. Ein letztes Genie, Frankfurt/M. 2003; Theodor W. Adorno: Kindheit in Amorbach. Bilder und Erinnerungen, Frankfurt/M./Leipzig 2003; Adorno in Frankfurt. Ein Kaleidoskop mit Texten und Bildern, Frankfurt/M. 2003; „So müsste ich ein Engel und kein Autor sein“. Adorno und seine Frankfurter Verleger. Der Briefwechsel mit Peter Suhrkamp und Siegfried Unseld, Frankfurt/M. 2003; Adorno. Eine Bildmonographie, Frankfurt/M. 2003; Roger Behrens: Adorno-ABC, Leipzig 2003]
Dokumentation
Fritz-Bauer-Preis an Dieter Schenk (S. 134-144)
Vorschau auf die kommenden "vorgänge"-Ausgaben:
Vorschau auf Heft 165 (Heft 1/2004 – März): „Die Krise der Urbanität“
Die Kommunen sind finanziell am Ende, städtische Strukturen lösen sich auf und werden zugleich immer weniger steuerbar. Das bedeutet auch eine Infragestellung bisheriger Lebensformen. Welche Bedeutung hat das für die lokale Politik vor Ort? Gibt es künftig nur noch Megastädte und ausgedünnte Dörfer? Was bedeuten diese Prozesse für traditionelle lokale Gesellschaftsmodelle? Welche zukunftsweisenden Projekte und Theorien bieten sich zur Bewältigung dieses Strukturwandels an? Muss man kommunale Beziehungen künftig neu definieren – und welche Formen der Bürgerbeteiligung kann es dafür geben? Beiträge u.a. von Warnfried Dettling (kommunale Sozialpolitik), Hartmut Häußermann/Walter Siebel (Migrantenintegration in der Stadt), Hellmut Wollmann (Die Bürgergemeinde und die Chancen lokaler Demokratie), Nils Leopold (Videoüberwachung), Uwe-Jens Walther (Die soziale Stadt), Carsten Krebs (Kommune und Kommerz in Wolfsburg), Lena Schulz zur Wiesch (Geteilte Städte - das Beispiel Jerusalem). Unser Essay: Michael Th. Greven über das Werk von Claus Offe
Vorschau auf Heft 166 (Heft 2/2004 – Juni): „Nord-Süd-Konflikte in deutscher Perspektive“
Es ist noch keine fünfzehn Jahre her, da prägte die Situation der Dritten Welt viele politische Diskussionen in Deutschland. Heute scheint die Südhalbkugel für die Bundesrepublik nur noch eine untergeordnete Rolle zu spielen – paradoxerweise parallel zum Aufstieg der globalisierungskritischen Bewegung. Wie hat sich die Wahrnehmung der Dritten Welt über die Jahre verändert? Was für Konsequenzen hatte dies für die praktische Nord-Süd-Zusammenarbeit? Mit welchen Theorien wird die Situation der Dritten Welt heute modelliert, welche Handlungsaufforderungen leiten sich daraus ab?
Vorschau auf Heft 167 (Heft 3/2004 – September): „Politik und Lüge – Politik der Lüge“
Lüge und Politik – diese alte symbiotische Konstellation erlebte zuletzt eine eigentümliche Renaissance in ganz unterschiedlicher Ausprägung: auf den Lügenausschuß des Bundestags und Colin Powells Dia-Show im Sicherheitsrat sei verwiesen. Denker wie Machiavelli umgab ohnehin seit jeher das Odium der Amoral, ob zu Recht oder Unrecht. Nun ist durch die amerikanischen Neocons um George W. Bush auch Leo Strauss in Verruf geraten: lassen sich Geheimnis, Täuschung, Betrug und Lüge in der Politik wieder rechtfertigen? Doch es ist keineswegs nur ein altes moralphilosophisches Problem, das neu durchdacht werden muß. Sondern es steht ganz praktisch die Frage im Raum: Kann sich die offene Gesellschaft gegen die Lüge wehren? Oder müssen wir unser normatives Koordinatensystem überdenken? Wie stark unterminiert die Unwahrheit in der Politik das Vertrauen als Ressource für moderne Gesellschaften, die allenthalben beschworen wird?
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Erscheinen und Bezugsbedingungen:
Die Zeitschrift "vorgänge" erscheint vierteljährlich mit einem jeweiligen Umfang von ca. 130 Seiten. Das Einzelheft kostet 10 €. Im Abonnement kostet die Zeitschrift jährlich 36 € zuzüglich Versand- und Vertriebskosten; für Studierende, Referendare, Wehr- und Zivildienstleistende und Arbeitslose 27 € zuzüglich Versand- und Vertriebskosten.
Redaktion:
Redaktion vorgänge Thymian Bussemer und Alexander Cammann (verantwortliche Redakteure) Haus der Demokratie und Menschenrechte Greifswalder Str. 4 10405 Berlin Tel.: 030 / 3435 1900 Fax.: 030 / 2045 0257 e-mail: TBussemer@compuserve.com CammannA@geschichte.hu-berlin.de Internet: http://vorgaenge.humanistische-union.de/