Der Gartenbau ist ein wichtiges Thema, das in der Agrargeschichtsforschung der vergangenen Jahrzehnte stark vernachlässigt wurde. Eine Besonderheit des Gartenbaus ist gegenüber der übrigen Landwirtschaft die auf die Flächeneinheit bezogene relativ hohe Wertschöpfung. Auch die weitreichende Verflechtung des Gartenbaus mit vielen Phänomenen des kulturellen Lebens ist ein Kennzeichen dieses agrarwirtschaftlichen Bereiches. Dennoch wurde die Gartenbaugeschichte mit Ausnahme der Entwicklung der Gartenkunst lange Zeit wenig betrieben. Insbesondere die Geschichte des Erwerbsgartenbaus, der sich seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig entwickelte, wartet noch auf eine systematische Bearbeitung und Darstellung. Im Kontext dieser Forschungslage hat die “Gesellschaft für Agrargeschichte“ (Frankfurt) in Kooperation mit dem “Deutschen Gartenbaumuseum“ (Erfurt) am 13. und 14. Juni 2008 eine zweitägige Tagung zum Thema “Erwerbsgartenbau im Wandel“ durchgeführt, die auf eine große Resonanz stieß.
INHALTSVERZEICHNIS
Editorial S. 8-9
Heike Düselder: “Von den angenehmen ländlichen Beschäftigungen.“ Die Bedeutung der Gärten des Adels für Gartenkultur und Wirtschaft S. 10-26
Marina Scheinost: Die Bamberger Gärtner. Innen- und Außensicht einer städtischen Berufsgruppe S. 27-42
Harald Bischoff: Faktoren der Nachfrage nach Zierpflanzen S. 43-57
Joachim Schaier: Die Erfurter Großgärtnerei J. C. Schmidt im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts S. 58-75
Eberhard Czekalla: Gärtnerische Aus-, Fort- und Weiterbildung und ihre Bedeutung für die Entwicklung des deutschen Gartenbaus seit dem 19. Jahrhundert S. 76-89
Peter E. Fäßler: Kein Platz für Gärtner? Umweltkonflikt und sozioökonomische Segregation während der Industrialisierung am Beispiel Lichtenbergs S. 90-104
Abstracts: S 105- 107
FORUMDietrich Rieger: Bericht über die Fachtagung und Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Agrargeschichte e. V. (GfA) am 13. und 14. Juni 2008 in Erfurt S. 108-110
Johannes Bracht / Stefan Brakensiek: Bericht über die Sommertagung und die Mitgliederversammlung des Arbeitskreises für Agrargeschichte (AKA) am 27. Juni 2008 S. 111-112
REZENSIONEN S.113-140