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Dörflichkeit und Ländlichkeit
Mit „Dörflichkeit“ erprobt das Heft eine im deutschsprachigen Raum noch ungewohnte Kategorie. Dörflichkeit – so die zugrunde liegende Hypothese – eignet sich, um eine eigene Art sozialer Beziehungen, Verpflichtungen und Ansprüche begrifflich zusammenzudenken. Diese Eigenschaften können auch jenseits eines Dorfes entstehen und praktiziert werden. Unter Dörflichkeit sollen mithin soziale Qualitäten ohne substantielle Vorgaben, wie Abgelegenheit, Bevölkerungsdichte oder Wirtschaftsweise, gefasst werden, also jenen Merkmalen, die im Allgemeinen zur Bestimmung von Dörfern und ländlichen Regionen genutzt werden. Vor diesem Hintergrund loten die vier Aufsätze aus soziologischer, historischer, literaturwissenschaftlicher und medienanalytischer Perspektive das heuristische Potential von „Dörflichkeit“ als einem offenen, theoretisch und empirisch weiter zu füllenden Konzept aus.
INHALT
7–10Claudia Neu, Eva Barlösius:Editorial: Dörflichkeit und Ländlichkeit – Studien über das soziale Leben im Dorf
11–22Claudia Neu:Akteure der Neuen Dörflichkeit
23–40Werner Nell, Marc Weiland:Zwischen Imagination, Projektion und Erfahrung: Topoi des Dörflichen und ihre Funktionen in der Gegenwart
41–53Gisbert Strodrees:Zwischen Landlust und Randfrust – mediale Dorf-Bilder der Gegenwart
55–68Eva Barlösius:Dörflichkeit? Theoretische und empirische Reflexionen über einen heterodoxen Begriff
FORUM
69–73Sarah Heuberger, Fabian Schroth:W-LAN und kein Bus nach sieben – über ein Coworking Space auf dem Land
75–81Sebastian Dräger, Rüdiger Jacob, Johannes Kopp, Nico Richter:Die familiale Lebenswelt von Bauern und Nicht-Bauern
83–87Zora Becker, Insa Cheng, Matthias Galle, Lien Lammers, Ines Lüder, Anja Neubauer-Betz, Maria Rammelmeier, Jessica Schneider, Nicola Seitz, Selay Ünlü, Martin Waßink, Julia Weigt: Dörfer in Verantwortung – Chancengerechtigkeit in ländlichen Räumen, sichern
88–89Abstracts
REZENSIONEN
Renate Blickle: Politische Streitkultur in Altbayern (Werner Troßbach)
Christophe Duhamelle: Die Grenze im Dorf. Katholische Identität im Zeitalter der Aufklärung (Johann Kirchinger)
Johannes Kirchinger: Zwischen barocker Vielfalt und ultramontaner Uniformierung (Siegfried Grillmeyer)
Ulf Morgenstern: Arzt und Abenteurer, Minister und Memoirenschreiber (Clemens Zimmermann)
Henning Türk: Ludwig Andreas Jordan und das Pfälzer Weinbürgertum. Bürgerliche Lebenswelt und liberale Politik im 19. Jahrhundert (Gunter Mahlerwein)
Frank Uekötter (Hg.): Comparing Apples, Oranges, and Cotton (Birgit Metzger)
Julia Paulus (Hg.): „Bewegte Dörfer“. Neue soziale Bewegungen in der Provinz 1970–1990 (Freia Anders)
Editorial und englischsprachige Abstracts der Aufsätze sowie die Inhaltsverzeichnisse aller Hefte der ZAA finden sich unter www.agrargeschichte.de