Im Fokus des Hefts stehen die Wahlen in der Ukraine und Polen. Rainer Lindner, Mykola Rjabcuk und Gerhard Simon eröffnen Einblicke in die prekäre Stabilität, welche die zweiten Wahlen zum ukrainischen Parlament seit der Orangenen Revolution gebracht haben. Zwar garantiert der Ausgang der vorgezogenen Wahlen erneut keine stabile und handlungsfähige Regierung. Doch es hat sich bestätigt, daß die Ukraine sich dem autoritären Trend im postsowjetischen Raum widersetzt. Damit rückt sie näher an Polen, wo die Niederlage der Populisten und Radikalen Hoffnung auf einen weniger konfrontativen Stil in Innen- und Außenpolitik nährt.

In der Slowakei sitzen Populisten zwar weiter in der Regierung. Wie Silvia Rucinska in Ihrem Beitrag außerhalb des Schwerpunkts zeigt, boomt die slowakische Wirtschaft aber weiter und die Regierung Fico greift weniger in die Wirtschaft ein, als es ihre Rhetorik vermuten läßt. Ganz anders verläuft die Entwicklung in Russland, wie Alexandra Engelfried exemplarisch am Beispiel des Putin-Kults in der russischen Populärkultur demonstriert. Doch wie Manfred Sapper zeigt, werden ausgerechnet jene, die den autoritären roll-back in Rußland präzise analysieren, in Deutschland kaum zur Kenntnis genommen.
Das Heft umfaßt neun Beiträge, 176 Seiten; sieben Farbkarten zu den Wahlen in Polen und der Ukraine sowie zwölf farbige Putin-Porträts schmücken es.