Osteuropa 74 (2024), 1–3

Titel der Ausgabe 
Osteuropa 74 (2024), 1–3
Zeitschriftentitel 
Weiterer Titel 
Bodenprobe. Krieg, Staat und die Völker Russlands

Erschienen
Erscheint 
monatlich
ISBN
978-3-8305-5602-2
Anzahl Seiten
336 S.
Preis
Jahresabo 84 €, Einzelheft 10,00 €, Themenheft je nach Umfang 15,00 € oder 18,00 €, Doppelheft 22,00 € oder 28,00 € zzgl. Porto

 

Kontakt

Institution
Osteuropa
Land
Deutschland
c/o
Redaktion „Osteuropa“ Dr. Manfred Sapper, Dr. Volker Weichsel, Dr. Andrea Huterer, Olga Radetzkaja, Margrit Breuer Schaperstraße 30 10719 Berlin Tel. 030/30 10 45 - 81 / 82 Fax 030/21 47 84 14 E-mail: osteuropa@dgo-online.org
Von
Volker Weichsel, Redaktion, Redaktion OSTEUROPA

Russland versucht mit Waffengewalt sein äußeres Imperium wiederzuerrichten. Dies hat die Frage nach dem inneren Imperium wieder auf die politische Tagesordnung gebracht. Der Band entnimmt 17 Proben aus dem Gewebe der Russländischen Föderation. Es geht um die Geschichte des Vielvölkerreichs, den Sowjetföderalismus, die Deportationen unter Stalin – und vor allem um die Gegenwart. Russland ist auch heute kein Nationalstaat. Es handelt sich um ein Gebilde aus 21 Nationalen Republiken, fünf anderen nationalen Territorien sowie gut 50 nicht national konstituierten Gebieten. Fast 150 Sprachen werden in Russland gesprochen, doch die meisten sind vom Aussterben bedroht. Wirtschaftlich sind die Regionen äußerst disparat, einige nationale Territorien stehen als Rohstoffregionen am oberen Ende der Skala, andere sind Armenhäuser. Zusammengehalten wird das Gebilde mit Zuckerbrot und Peitsche. Regionale Eliten sind in die Machtvertikale integriert, Gegeneliten werden systematisch verfolgt, nationale Aspirationen unterdrückt. Seit dem Überfall auf die Ukraine hat Moskau die Repressionen verschärft. Gleichzeitig befördert der Krieg die Skepsis gegenüber dem Machtzentrum. Doch eine neue Zeitrechnung beginnt erst, wenn der oberste Machtzirkel in Moskau kollabiert.

Inhaltsverzeichnis

Andreas Kappeler
Vielvölkerreich Russland. Historische Voraussetzungen im Zarenreich
5

Egbert Jahn
Nationale Frage und nationale Bewegungen. Die Bedeutung des Sowjetföderalismus
25

Pavel Polian
Bestrafte Völker. Deportationen im Stalinismus
51

Ernst Kausen
Die Sprachen und Völker Russlands. Vom Verschwinden eines Reichtums
65

Andreas Heinemann-Grüder
Russlands inneres Imperium. Zentrum gegen Regionen
123

Roland Götz
Unter Durchschnitt. Russlands nationale Territorien
135

Fallstudien

Nikolay Mitrokhin
Ethnisch, rassistisch, imperial. Formen des russischen Nationalismus
155

Uwe Halbach
Extremfall. Tschetschenien im Vielvölkerstaat Russland
181

Lana Estemirova
„Die offene Wunde Tschetschenien“. Ein Gespräch mit Sergej Lebedev
201

Johannes Rohr
Kolonisiert. Die indigenen Völker in Russland
213

N.N.
Nationalismus, Technokratie und Religion. Das Beispiel Tatarstan
235

„Wir sind das Volk“. Protest und Repression in Baškortostan
237

Darja Kostromina
Ausweitung der Repressionszone. Verfolgung von Hizb-ut-Tahrir-Anhängern in Russland
249

Alexey Golubev, Gleb Yarovoy
Kein Fall für die Nation. Karelien – Geschichte, Sprache, Politik
267

Monika Wingender
Am Beispiel Tatarstans. Sprachpolitik in der Russländischen Föderation
285

Artem Malych
Das langsame Sterben der Sprachen. Das Beispiel des Udmurtischen
299

Michail Bogdanov
Geburtshelfer Ukrainekrieg. Renaissance der burjatischen Nationalbewegung
309

Olaf Leiße
Regionaler Autoritarismus und zentralistischer Fassadenföderalismus. Politik und Gesellschaft in Burjatien
319

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