Unter dem Titel "Kooperation trotz Konfrontation. Wissenschaft und Technik im Kalten Krieg" zeigen 10 Autoren, wie die erbitterte Systemkonkurrenz zwischen kapitalistischer und kommunistischer Ordnung die Globalisierung vorantrieb. Sie demonstrieren, dass die Meteorologie erst zur kriegsrelevanten Wissenschaft gemacht wurde, bevor Wetterwissenschaftler aus Ost und West den menschengemachten Klimawandel entdeckten. Und dass die gemeinsame Forschung zur Bewältigung ökologischer Probleme an den Anfängen jener Technik stand, die zum Symbol der Globalisierung schlechthin geworden ist: des Internets. Darüber hinaus geht es in weiteren Verflechtungsstudien um Kybernetik und Genetik, um Schach und Sport, um Kosmonauten-Kult und Auto-Fetisch.
EditorialDialektik der Aufrüstung 3
Klaus Gestwa, Stefan RohdewaldVerflechtungsstudien. Naturwissenschaft und Technik im Kalten Krieg 5
Boris Belge, Klaus GestwaWetterkrieg und Klimawandel. Meteorologie im Kalten Krieg 15
Slava GerovitchDie Beherrschung der Welt. Die Kybernetik im Kalten Krieg 43
Jens NiederhutGrenzenlose Gemeinschaft? Die scientific community im Kalten Krieg 57
Igor J. Polianski„Das Lied vom Anderswerden“. Lysenko und die Semantik der Vererbung 69
Simon DonigVorbild und Klassenfeind. Die USA und die DDR-Informatik 89
Frank DittmannTechnik versus Konflikt. Datennetze durchdringen den Eisernen Vorhang 101
Klaus Gestwa„Kolumbus des Kosmos“. Der Kult um Jurij Gagarin 121
Andreas NievergeltKunstschach im Kalten Krieg. Kontaktzone zwischen Ost und West 153
Luminita GatejelSozialistische Volkswagen. Trabant, Lada und Dacia im Kalten Krieg 167
Stefan RohdewaldSchneller, höher, weiter. Biomechanik zwischen West und Ost 185