In dem Themenheft zum Jahrhundert der Osteuropaforschung diskutieren Historiker und Slawisten, Politikwissenschaftler und Geographen, Juristen und Religionswissenschaftler Vergangenheit und Zukunft ihres Faches und des deutschen Blicks auf Osteuropa. Es geht um Faszination und Feindschaft, um Annäherung und Abgrenzung, um wissenschaftliche Erkenntnis und Mitwirkung an Krieg und Völkermord.
INHALT
Karl SchlögelDen Verhältnissen auf der Spur Das Jahrhundert deutscher Osteuropaforschung – 7
Ulrich SchmidEnde und Neubeginn der Philologie Perspektiven für die Slavistik – 31
Stefan TroebstSonderweg zur Geschichtsregion Die Teildisziplin Osteuropäische Geschichte – 55
Streit der Fakultäten Debatte: Area Studies und Fachdisziplinen – 81
Karl PinggéraEin Jahrhundert Ostkirchenkunde Aufstieg und Niedergang einer Disziplin – 103
Margareta MommsenParadigmenwechsel 60 Jahre politikwissenschaftliche Osteuropaforschung – 119
„Von Polen können wir lernen“ Rita Süssmuth: Wissenschaft und Politik als Beruf – 137
Anke HilbrennerDie doppelte Nische Historiographie der Juden Osteuropas in Deutschland – 147
Caroline von GallAlles, was Recht ist Vergangenheit und Zukunft der rechtswissenschaftlichen Osteuropaforschung – 171
Symbol des europäischen Wertesystems Angelika Nußberger über den EGRM 185
Susanne Marten-FinnisAtavistische Rituale als Boten der Moderne 100 Jahre Le Sacre du Printemps – 195
Dietrich BeyrauAngst und Neugier Die Sowjetunion in der historischen Forschung der Bundesrepublik während des Kalten Krieges – 211
Hans-Dietrich SchultzNoch Europa oder schon „Halb-Asien“? Die deutsche Länderkunde und Europas Osten – 237
Jan KusberDie Kontinuität der Fremdheit Russland als das „Andere“ – 257
Strategie ist möglich Diplomat Huterer über Deutschlands Ostpolitik – 269
Timm BeicheltVerkannte Parallelen Transformationsforschung und Europastudien – 277
Anne HartmannIm Getümmel Unfrisierte Stimmen aus der universitären Praxis – 295
Otto HoetzschDenkschrift zwecks Gründung einer Deutschen Gesellschaft zum Studium Russlands – 309