Blätter für deutsche und internationale Politik 67 (2022), 12

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 67 (2022), 12

Erschienen
Berlin 2022: Blätter Verlag
Erscheint 
monatlich
Anzahl Seiten
128 S.
Preis
Jahresabo € 93,60; ermäßigt € 74,40; Auslandszuschläge auf Anfrage; Einzelheft € 11,00 (zzgl. Versand)

 

Kontakt

Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
c/o
Blätter-Redaktion Berlin Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Dr. Albert Scharenberg Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Anne Britt Arps

Liebe Leser:innen,

Die Dezember-Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ erschien am 24. November 2022.

In ihr ergründet Serhij Zhadan, wie sich der Krieg in die Sprache einschreibt. Nicole Deitelhoff erklärt, warum im Ukrainekrieg Gespräche dringend geboten sind. Paul Simon beleuchtet die dramatischen Folgen der russischen Luftangriffe für die ukrainische Zivilgesellschaft. Johannes Hillje erläutert die Gründe für den anhaltenden Erfolg der AfD. Seyla Benhabib analysiert die rechtspopulistische Konterrevolution und ihr Gegenstück: einen Kosmopolitismus von unten. Und Sandrine Dixson-Declève, Owen Gaffney, Jayati Ghosh u.a. skizzieren, wie der Weg in eine Wohlergehensökonomie aussehen könnte.

Weitere Themen im Dezember: Midterms gegen Trump: Eine Atempause für die US-Demokratie, Lulas Hypothek: Demokratie auf Bewährung, Frankreich als Exempel: Vom ökologischen Notstand zum politischen Ausnahmezustand?, It‘s the identity, stupid! Wie sich der anhaltende Erfolg der AfD erklären lässt, Bürgergeld: Stimmungsmache auf Stammtischniveau, Der Kampf um den Artenschutz: Die Wildnis als Störfall?, Iran: Die unaufhaltsame Revolution, Katar und der korrumpierte Fußball, Mali: Fassadendemokratie und Fundamentalismus u.v.m.

Mit herzlichen Grüßen

Ihre „Blätter“-Redaktion

Inhaltsverzeichnis

KOMMENTARE

Midterms gegen Trump: Eine Atempause für die US-Demokratie von Thomas Greven
S. 5

Lulas Hypothek: Demokratie auf Bewährung von Claudia Zilla
S. 9

Netanjahus Comeback oder: Der Durchmarsch der Rechten von Markus Bickel
S. 13

Iran: Die unaufhaltsame Revolution von Mina Khani
S. 17

Enttäuschung Ramaphosa: Krise und Korruption in Südafrika von Manuel Neumann
S. 21

Chaos in London: Schottland und Nordirland in der Sackgasse von Matthias Eickhoff
S. 25

Der Kampf um den Artenschutz: Die Wildnis als Störfall? von Heike Holdinghausen
S.29

Triage: Survival of the fittest? von Ulrike Baureithel
S. 33

Bürgergeld: Stimmungsmache auf Stammtischniveau von Christoph Butterwegge
S. 37

DEBATTEN

Katar und der korrumpierte Fußball von Inga Hofmann
S. 41

KOLUMNE

Der Globale Süden in der Zinserhöhungsfalle von Jayati Ghosh
S. 45

ANALYSEN UND ALTERNATIVEN

Nicole Deitelhoff: Verhandlungen unter Feinden. Warum im Ukrainekrieg Gespräche unbedingt geboten sind
S. 49–54
Wie in der Kuba-Krise vor 60 Jahren ist auch im Ukrainekrieg eine atomare Eskalation angesichts der russischen Drohungen nicht ausgeschlossen. Umso mehr sind offene Kommunikationskanäle dringend erforderlich, so die Politikwissenschaftlerin Nicole Deitelhoff. Immerhin gibt es erste Anzeichen einer Verständigung auch auf amerikanisch-chinesischer Ebene – und damit vielleicht die ersten Anzeichen zukünftiger Verhandlungen.

Serhij Zhadan: „Freiheit ist Freiheit. Niedertracht ist Niedertracht“
S. 55–62.
Die russische Armee zerstört in der Ukraine systematisch die materielle Infrastruktur des Landes. Nicht weniger aber steht die „kulturelle Infrastruktur“ unter Beschuss, insbesondere die ukrainische Sprache, so der ukrainische Schriftsteller Serhij Zhadan. Auch wenn es eine Dichtung nach Butscha geben wird, werde diese auf lange Zeit von den Ereignissen des Krieges gezeichnet sein.

Paul Simon: Zivilgesellschaft im Fadenkreuz. Die Ukraine vor dem Winter der Zermürbung
S. 63–68
In vielen Regionen der Ukraine befinden sich die russischen Truppen auf dem Rückzug. Doch über die Frontlinien hinaus nehmen die russischen Drohnen- und Raketenangriffe die Zivilgesellschaft ins Visier, so der Journalist Paul Simon. Russland zerstört so nicht nur die überlebensnotwendige Infrastruktur der Menschen vor Ort, es demonstriert auch eine Macht der Willkür, welche sich die auf internationale Hilfe angewiesene Ukraine niemals wird leisten können.

Olaf Bernau: Fassadendemokratie und Fundamentalismus. Dschihadismus in Mali und das Versagen des Staates
S. 69–76
Es ist besser eine schwache als überhaupt keine Demokratie zu haben, lautet die herrschende Meinung. Dem widerspricht mit Blick auf die Lage in Mali der Soziologe Olaf Bernau. Denn eine zentralistische Demokratisierung, die die Landbevölkerung und ihre Traditionen missachtet, treibt diese in die Hände dschihadistischer Gruppen. Der Sahel steht also vor der Wahl: Demokratisierung entweder ganz oder gar nicht.

Felix Heidenreich: Frankreich als Exempel: Vom ökologischen Notstand zum politischen Ausnahmezustand?
S. 77–82
Solange sich in Frankreich Linkspopulisten und Rechtsextreme weiterhin selbst disqualifizieren, müsste Emmanuel Macron eigentlich leichtes Spiel haben. Faktisch aber zwingen sie den Präsidenten durch ihre Blockaden in der Nationalversammlung zu autoritären Mitteln, so der Politikwissenschaftler Felix Heidenreich – gerade angesichts der Klimakrise.

Johannes Hillje: It’s the identity, stupid! Wie sich der anhaltende Erfolg der AfD erklären lässt
S. 83–88
Spaltet die Identitätspolitik die Linke?, lautet die gängige Frage. Allzu oft wird dabei übersehen, dass gerade die Rechte erfolgreich über Identitätsfragen mobilisiert, so der Politikwissenschaftler Johannes Hillje. Dann werde das Schnitzel politisch und müsse von „den ganz normalen Deutschen“ vor dem Ersatz durch eine vegetarische Alternative geschützt werden.

Seyla Benhabib: Konterrevolution gegen den Kosmopolitismus. Der Hass auf Frauen, die Natur und das Andere
S. 89–96
Rechte Ideologen sind ersichtlich auf dem Vormarsch, verkünden dabei aber das Gegenteil: Die angebliche Bedrohung, das sind „die Anderen“. Dieses Spiel sollten wir nicht mitspielen, so die Philosophin Seyla Benhabib, denn es favorisiert die misogynen, heldenhaften Führerfiguren. Worauf es daher ankommt, ist eine plurale, linke Gegenstrategie.

Wolfgang Sachs: Frugaler Wohlstand, Teil II. Warum wir weniger Reichtum für wenige und mehr gerechte Freiheit für alle brauchen
S. 97–106
Zu den Errungenschaften unserer Epoche gehört die enorme Beschleunigung – in Form von Digitalisierung, Globalisierung und Mobilität. Dabei beschert sie keinesfalls nur ökonomischen Wohlstand, so der Theologe und Klimaexperte Wolfgang Sachs. Vielmehr treibe uns der Beschleunigungswahn immer schneller in die zukünftigen ökologischen wie humanitären Katastrophen.

Sandrine Dixson-Declève u.a.: Eine Erde für alle. Für eine Wohlergehensökonomie statt Wachstum ohne Grenzen
S. 107–121
„System change, not climate change!” ist eine viel skandierte Parole der ökologischen Protestbewegungen. Weit weniger klar sind dagegen die Stellschrauben, die den Systemwandel verhindern. Die Autoren aus dem Umfeld des Club of Rome zeigen auf, an welchen Hebelpunkten anzusetzen ist, um die größtmögliche Veränderung in Richtung einer Wohlergehensökonomie zu erreichen.

BUCH DES MONATS

Revolusi von David van Reybrouck
S. 121

EXTRAS

Kurzgefasst
S. 47

Dokumente
S. 124

Chronik des Monats Oktober 2022
S. 125

Zurückgeblättert
S. 12

Impressum und Autoren

S. 128

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