Blätter für deutsche und internationale Politik 61 (2016), 3

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 61 (2016), 3
Weiterer Titel 

Erschienen
Berlin 2016: Blätter Verlag
Erscheint 
monatlich
ISBN
0006-4416
Anzahl Seiten
128 S.
Preis
Jahresabo 84,60 Euro, ermäßigt 67,20 Euro, Auslandszuschläge auf Anfrage, Einzelheft 10 Euro

 

Kontakt

Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
c/o
Blätter-Redaktion Berlin Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Dr. Albert Scharenberg Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Vogel, Steffen

Liebe Leserinnen und Leser,

die März-Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ erscheint am 25. Februar 2016.

Mit Beiträgen u.a. von: Thomas Piketty , Paul Scheffer, Micha Brumlik, Rudolf Hickel, Evi Hartmann, Jürgen Scheffran, Thomas Gebauer, Albrecht von Lucke, Daniel Leisegang, Steffen Vogel u.v.m.

Zu folgenden Themen: Das Denken der neuen Rechten, Reform der Eurozone, Integration und offene Grenzen, 5 Jahre Fukushima, Triumph der AfD, Facebooks Neo-Kolonialismus, moderne Sklavenhaltung, Graphic Novels u.v.m.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre „Blätter“-Redaktion

<http://www.blaetter.de/aktuelle-ausgabe>

Inhaltsverzeichnis

Evi Hartmann:
Wir Sklavenhalter. Warum die Globalisierung keine Moral kennt, S. 41–49
Sklaverei ist ein Phänomen der Antike. Oder doch nicht? Evi Hartmann, Professorin für Betriebswirtschaftslehre, argumentiert: Jeder westliche Bürger in Zeiten der Globalisierung hält durch seinen Konsum Sklaven. Das ist eigentlich auch allen bewusst. Doch um an der gewohnten Lebensweise nichts ändern zu müssen, werden moralische Skrupel verdrängt. Empathisches Handeln sei gefragt, um der Moral endlich zum Durchbruch zu verhelfen.

Thomas Gebauer:
In falscher Sicherheit. Keine Stabilität ohne Menschenrechte, S. 51–60
Sicherheit steht mehr denn je im Fokus internationaler Politik. Dennoch scheint es, als lasse die Sicherheit weltweit immer weiter nach. Thomas Gebauer, GeschaÅNftsführer der Hilfsorganisation medico international, sieht ein zentrales Problem im ausgrenzenden Verständnis von Sicherheit. Sie werde bloß als Schutz der westlichen Bevölkerung und ihres Lebensstils begriffen. Statt einer Versicherheitlichung der Politik in diesem Sinne plädiert er für eine universelle Verwirklichung der Menschenrechte.

Paul Scheffer:
Gesucht wird ein neues Wir. Für einen realistischen Humanismus in der Integrationsdebatte, S. 61–71
Die Integrationsdebatte hat sich erheblich verschärft. Wer darf nach Europa im Allgemeinen und nach Deutschland im Speziellen? Und wen können wir wie integrieren? Der Soziologe Paul Scheffer hinterfragt vor diesem Hintergrund die Politik der offenen Grenzen. Er plädiert für einen Ansatz, der sowohl gegenüber den Flüchtlingen als auch gegenüber der eigenen Gesellschaft moralisch vertretbar ist.

Sebastian Dörfler und Julia Fritzsche:
Die Verachtung der Armen. Vom Bild des faulen Arbeitslosen zur Figur des »Asylschmarotzers«, S. 73–80
Flüchtlinge sollen möglichst schnell in den Arbeitsmarkt integriert werden. Doch zunächst werden viele von ihnen einen Zwischenhalt im Hartz-IV-System einlegen. Dort erwartet sie die große Disziplinierung, kritisieren die Journalisten Sebastian Dörfler und Julia Fritzsche. Dahinter steht eine ideologische Figur, die seit der Industrialisierung zyklisch wiederkehrt: die Verachtung der Armen. 40 Kurzgefasst Blätter für deutsche und internationale Politik 3/2016

Micha Brumlik:
Das alte Denken der neuen Rechten. Mit Heidegger und Evola gegen die offene Gesellschaft, S. 81–92
Rechtes Denken ist in Europa momentan auf dem Vormarsch, wie der Erfolg von nationalistischen Bewegungen und rechtspopulistischen Parteien zeigt. Doch die neue Rechte steht auf einem Fundament alten Denkens, analysiert Micha Brumlik, Mitherausgeber der „Blätter“. Als zentrales Merkmal sieht er eine Politisierung des Raumes im Rahmen einer „eurasischen“ Ideologie sowie eine Sakralisierung der Politik, also eine Ausrichtung auf das Transzendente.

Rudolf Hickel:
Macht und Ohnmacht der EZB. Warum Europa eine gemeinsame Finanz- und Wirtschaftspolitik braucht, S. 93–100
Die Europäische Zentralbank steht vor allem in Deutschland seit langem in der Kritik. Ihre Politik des billigen Geldes schade den Sparern, heißt es. Für populistisch hält „Blätter“-Mitherausgeber Rudolf Hickel diese Vorwürfe. Die EZB versuche zu Recht, eine Deflation abzuwenden. Alleine aber könne sie das nicht schaffen. Vielmehr bedürfe es einer europäischen Finanzpolitik, die Investitionen fördert.

Jürgen Scheffran:
Kettenreaktion außer Kontrolle. Vernetzte Technik und die Gefahren der Komplexität, S. 101–110
Unsere Welt und nicht zuletzt die Technik werden immer komplexer. Doch die erhöhte Komplexität hat Auswirkungen auf die Stabilität technischer und sozialer Systeme. Jürgen Scheffran, Professor für Klimawandel und Sicherheit, beschreibt unkontrollierte Kettenreaktionen und daran anschließende Eskalationsdynamiken: Hochtechnisierte Kriege, der Klimawandel und die dadurch ausgelösten Flüchtlingsbewegungen zeugen davon.

Steffen Vogel:
Graphic Novels oder Der Siegeszug des Comics, S. 111–120
Comics erfahren seit einiger Zeit eine erhöhte Akzeptanz bis hinein ins Bildungsbürgertum. Entscheidend dazu beigetragen hat die Vermarktung anspruchsvoller Bände als „Graphic Novel“. Es wäre jedoch falsch, hinter diesem Etikett allein eine kommerzielle Strategie zu sehen, so „Blätter“-Redakteur Steffen Vogel. Vielmehr schafft das Label Graphic Novel einen Freiraum für erzählerische und formale Experimente.

Inhaltsverzeichnis

Kommentare und Berichte

Der Triumph der AfD, von Albrecht von Lucke, S. 5

Integration im Sanktionsmodus, von Anke Schwarzer, S. 9

Dämon Bargeld, von Wieslaw Jurczenko, S. 13

Facebook rettet die Welt, von Daniel Leisegang, S. 17

Frankreich in der Eskalationsspirale, von Rudolf Walther, S. 21

Erdogans »Neue Türkei« und der Krieg gegen die Kurden, von Gülistan Gürbey, S. 25

Nachruf

Lob des langen Atems. Nachruf auf Andreas Buro, von Roland Roth, S. 29

Debatte

Brauchen wir den starken Staat?, von Thomas Feltes, S. 33

Kolumne

Ein New Deal für Europa, von Thomas Piketty, S. 37

Kurzgefasst, S. 39

Aufgespießt

Scham und Charity, von Jan Kursko, S. 72

Analysen und Alternativen

Wir Sklavenhalter. Warum die Globalisierung keine Moral kennt, von Evi Hartmann, S. 41

In falscher Sicherheit. Keine Stabilität ohne Menschenrechte, von Thomas Gebauer, S. 51

Gesucht wird ein neues Wir. Für einen realistischen Humanismus in der Integrationsdebatte, von Paul Scheffer, S. 61

Die Verachtung der Armen. Vom Bild des faulen Arbeitslosen zur Figur des »Asylschmarotzers«, von Sebastian Dörfler und Julia Fritzsche, S. 73

Das alte Denken der neuen Rechten. Mit Heidegger und Evola gegen die offene Gesellschaft, von Micha Brumlik, S. 81

Macht und Ohnmacht der EZB, von Rudolf Hickel, S. 93

Kettenreaktion außer Kontrolle. Vernetzte Technik und die Gefahren der Komplexität, von Jürgen Scheffran, S. 101

Graphic Novels oder Der Siegeszug des Comics, von Steffen Vogel, S. 111

Buch des Monats

Süd vs. Nord: Das andere Europa, von Achim Engelberg, S. 121

Extras

Dokumente, S. 124
Chronik des Monats Januar 2016, S. 125
Zurückgeblättert, S. 128
Impressum und Autoren, S. 128

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