Sehr geehrte Damen und Herren,
Am 25. Februar erscheint die März-Ausgabe der "Blätter":
Mit Beiträgen von: Mohammed Bamyeh, Cilja Harders, Werner Ruf, Rami G. Khouri, Tariq Ramadan, Gudrun Krämer, Dan Diner, Bascha Mika, Ulrich Schneider, Jens Hacke, Heiner Flassbeck, Anne Roth, Susanna Böhme-Kuby, Christa Wichterich, Heinrich Senfft u.v.a.
Zu folgenden Themen: Arabische Diktatorendämmerung, Islam und Europa, Die Feigheit der Frauen, Bundeswehr: Reform ins Blaue, Verhartztes Elend, Zensus 2011, Italia desolata, Das lange Leben des technischen Staates, Indien: Der Preis des Wachstums, Faule Mikrokredite u.v.m. Weitere Informationen erhalten Sie in Kürze auf http://www.blaetter.de.
Diktatorendämmerung: Die arabische Revolution Beiträge von Mohammed Bamyeh, Cilja Harders, Werner Ruf, Jens Heibach und Rami G. KhouriDie Geschehnisse in der arabischen Welt halten die Welt in Atem. Auch wenn die weitere Entwicklung der Proteste nach wie vor offen ist, haben sie die Welt schon jetzt nachhaltig verändert. Die „Blätter“ diskutieren die Perspektiven und Chancen der Demokratiebewegung: Mohammed Bamyeh und Cilja Harders analysieren die Revolution in Ägypten und ihre Hintergründe vor und nach dem Rücktritt Mubaraks und der Machtübernahme des Militärs. Werner Ruf richtet den Blick auf Tunesien und den Maghreb, Jens Heibach zeigt die Spezifika der Situation im Jemen. Abschließend warnt Rami G. Khouri die westlichen Regierungen davor, im Namen von „Stabilität“ für das Militär und gegen die Demokratiebewegung zu optieren.
Ein neues Wir. Der Islam und Europa Ein Vortrag von Tariq Ramadan, kommentiert und diskutiert von Gudrun Krämer und Dan DinerParallel zu den Ereignissen in der arabischen Welt fand am 21. Januar im Berliner „Haus der Kulturen der Welt“ eine Podiumsdiskussion über Deutschlands Muslime und einen europäischen Islam statt. Eingangs stellte der renommierte Islamwissenschaftler Tariq Ramadan seine Thesen zu einem „Euro-Islam“ vor. Dabei ging er auch auf die hiesige Diskussion über die Thesen Thilo Sarrazins ein. Im Anschluss diskutierten der Historiker und „Blätter“-Herausgeber Dan Diner und die Islamwissenschaftlerin Gudrun Krämer Ramadans zentrale Thesen.
Bascha MikaDie Feigheit der Frauen Der Aufbruch der Frauen zu gesellschaftlicher Gleichberechtigung ist ins Stocken geraten – nicht zuletzt deshalb, weil Frauen sich allzu oft in „weibliche“ Rollen zurückdrängen lassen oder sich in diese flüchten, anstatt weiter für ihre berufliche Selbstverwirklichung und Unabhängigkeit zu kämpfen. Diese These vertritt Bascha Mika, Publizistin und frühere Chefredakteurin der „tageszeitung“. Sie setzt der schleichenden Anpassung den Appell an die Frauen entgegen, die traditionellen Rollenbilder endlich hinter sich zu lassen und für eine tatsächliche individuelle und gesellschaftlicheEmanzipation einzutreten.
Ulrich SchneiderVerhartztes Elend: Deutschland am Scheideweg Die monatelang ergebnislosen Verhandlungen zwischen Regierung und Opposition über die Erhöhung der Hartz-IV-Regelsätze waren ein politischer Offenbarungseid. Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider, kritisiert die taktischen Manöver auf Kosten der Ärmsten. Und er fragt nach realistischen Möglichkeiten des Ausbruchs aus wachsender Einkommensarmut und staatlich reglementierter sozialer Not. Seine Kernthese lautet: Nur wenn den Betroffenen eine langfristige Perspektive geboten wird, wird sich die soziale Lage im Land bessern.
Jens HackeStuttgart 21: Das lange Leben des technischen Staates Am 27. März wird im einstigen „Musterländle“ Baden-Württemberg ein neuer Landtag gewählt. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Proteste gegen Stuttgart 21 diskutiert der Politikwissenschaftler Jens Hacke den scheinbaren Gegensatz von Fortschritt und Demokratie und die anhaltende Wirkmächtigkeit technokratischen Handelns. Wie kann zukünftig Legitimation durch Verfahren gewährleistet werden? Und wie können demokratische Gesellschaften die Umsetzung von Großprojekten und die Beteiligung ihrer Bürgerinnen und Bürger miteinander vereinbaren?
Fabian ScheidlerIndien: Der Preis des Wachstums Trotz des anhaltend hohen Wirtschaftswachstums sind in Indien Massenarmut, Korruption und Umweltverschmutzung auf dem Vormarsch. Der Publizist Fabian Scheidler zeigt auf, wie die herrschende indische Politik die Interessen der Großunternehmen vertritt – auf Kosten des sozialen Friedens, der Umwelt und der Demokratie. Sein Fazit: Nur wenn die indische Politik alternative und innovative Entwicklungspfade beschreitet, anstatt die Fehler der westlichen Industrialisierung zu wiederholen, besteht Hoffnung auf eine nachhaltige Besserung der Lage des Landes.
INHALTSVERZEICHNIS
KOMMENTARE UND BERICHTE
Solidarität? Nein Danke! – Albrecht von Lucke S. 5
Merkels Pakt, des Euros Pleite – Heiner Flassbeck S. 9
Zensus 2011: Volkszählung im Verborgenen – Anne Roth und Daniel Leisegang S. 12
Italia desolata – Susanna Böhme-Kuby S. 17
Kaukasischer Krisenkreis – Manfred Quiring
Säbelrasseln in Fernost – Siegfried Knittel S. 24
Mikrokredite: Das Geschäft mit der Armut – Christa Wichterich S. 27
Die weibliche Seite der FARC – Oliver Matz S. 32
ANALYSEN UND ALTERNATIVEN
Diktatorendämmerung: Die arabische Revolution S. 41
Ägyptische Zeitenwende – Mohammed Bamyeh S. 41
Das arabische „1989“ – Cilja Harders S. 46
Tunesien: Fanal für den Maghreb? – Werner Ruf S. 50
Jemen: Protest und Dialog – Jens Heibach S. 53
Das Militär ist nicht die Lösung – Rami G. Khouri S. 56
Ein neues Wir. Der Islam und Europa – S. 59
Europa und die Herausforderung der muslimischen Präsenz – Tariq Ramadan S. 59
Kommentare und Diskussionsbeiträge – Gudrun Krämer und Dan Diner S. 68
Die Feigheit der Frauen – Bascha Mika S. 75
Verhartztes Elend: Deutschland am Scheideweg– Ulrich Schneider S. 86
Stuttgart 21: Das lange Leben des technischen Staates – Jens Hacke S. 97
Indien: Der Preis des Wachstums – Fabian Scheidler S. 109
DEBATTE
Bundeswehr: Reform ins Blaue – Reinhard Mutz S. 36
AUFGESPIESST
Not in Nadelstreifen – Uli Gellermann S. 119
BUCH DES MONATS
Ganz und gar dagegen – Heinrich Senfft S. 121
CHRONIK
Chronik des Monates Januar 2011 – S. 125
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