Blätter für deutsche und internationale Politik 64 (2019), 4

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 64 (2019), 4
Weiterer Titel 

Erschienen
Berlin 2019: Blätter Verlag
Erscheint 
monatlich
Preis
Jahresabo 75,60 Euro, ermäßigt 58,20 Euro, Auslangszuschläge auf Anfrage, Einzelheft 9 Euro (zzgl. Versand)

 

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Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
c/o
Blätter-Redaktion Berlin Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Dr. Albert Scharenberg Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Julia Schweers

Liebe Leserinnen und Leser,

Die April-Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ erscheint am 29. März 2018.

In dieser fordert die Journalistin Naomi Klein einen Green New Deal und erklärt, warum er das zentrale Thema der Demokraten im Kampf um die US-Präsidentschaftswahlen 2020 werden sollte. Der Sozialpsychologe Harald Welzer plädiert für eine neue Politik der Utopie. Die Journalistin Julia Fritzsche fragt, was wir im globalen Norden vom indigenen Konzept des „Buen Vivir“, des guten Lebens für alle, lernen können. Und »Blätter«- Redakteur Steffen Vogel warnt vor der Illusion, die Gelbwesten seien eine linke Bewegung.

Weitere Themen im April: die neue Klimabewegung, China gegen Indien: Der Kampf um Asien, 70 Jahre Nato: Von der Konfrontation zur Integration und wieder zurück, die Fluchtursachenbekämpfung in Westafrika, Italien: Linker Hoffnungsträger Zingaretti?, Attac ohne Gemeinnützigkeit, Syrien: Krieg ohne Ende, Afghanistans vergessene Frauen, die Chancen der Digitalisierung u.v.m.

Mit freundlichen Grüßen,

Ihre „Blätter“-Redaktion

www.blaetter.de/aktuelle-ausgabe

Inhaltsverzeichnis

Kurzgefasst:

Harald Welzer: Mehr Zukunft wagen. Zeit für Wirklichkeit – aber eine andere, S. 53–64
Über 70 Jahre lang zog die westliche Nachkriegsgesellschaft ihren Antrieb aus der Vorstellung einer erreichbaren wie erstrebenswerten Zukunft. Gegenwärtig mangelt es jedoch an einer derartigen Perspektive. Nach Ansicht des Soziologen Harald Welzer sind wir gefangen in einer Gegenwart aus totalem Konsumismus und der Dystopie einer ökologischen und sozialen Katastrophe. Dagegen benötigen wir dringend wieder attraktiverer Zukunftsbilder, an die eine Politik der Utopie anknüpfen könnte.

Naomi Klein: Nutzen wir unsere letzte Chance! Alexandria Ocasio-Cortez und der Kampf für einen Green New Deal, S. 65–71
Für die dringend erforderliche Klimawende bleiben nur noch wenige Jahre. Doch der amtierende US-Präsident sabotiert durch seine Politik der Leugnung jeglichen Wandel. Donald Trump unterschätze allerdings, so die Globalisierungskritikerin Naomi Klein, wie sehr die amerikanische Öffentlichkeit nach entschlossenem Handeln gegen die Krise dürstet. Bei den Präsidentschaftswahl 2020 müsste die Demokratische Partei daher einen Green New Deal ins Zentrum ihrer Kampagne rücken. Nur mit einem solchen sozial-ökologischen Reformpaket könne möglich werden, was bislang unmöglich scheint.

Julia Fritzsche: Buen Vivir – auch im globalen Norden?, S. 73–83
Wir müssen unsere Lebensweise ändern, wollen wir den Planeten retten – diese Einsicht motiviert die derzeit weltweit für einen konsequenten Klimaschutz demonstrierenden Schülerinnen und Schüler. Doch was bedeutet diese Erkenntnis konkret? Die Journalistin Julia Fritzsche beleuchtet, was wir im globalen Norden vom indigenen Konzept des „Buen Vivir“, des guten Lebens für alle, lernen können. Sie zeigt: Gemeinschaftsgärten, Ernährungsräte und solidarisches Wirtschaften stehen schon heute für ein maßvolles Leben auch hierzulande.

Steffen Vogel: Der Aufstand der Gelbwesten: Eine rechte Revolte?, S. 85–92
Die Gelbwesten, deren Proteste auch nach vier Monaten weiter anhalten, gelten manchen Linken vor allem als klassenkämpferische Bewegung für soziale Gerechtigkeit. Das aber ist eine gefährliche Illusion, warnt „Blätter“-Redakteur Steffen Vogel. Denn obschon die Gilets Jaunes sozialpolitische Forderungen stellen, kursieren bei ihnen doch auch in erheblichem Maße antisemitische Verschwörungstheorien und Demokratieverachtung. Schon jetzt zeigt sich, wer am meisten von dieser Bewegung profitieren wird: die Rechtsextreme Marine Le Pen.

August Pradetto: 70 Jahre Nato: Von der Konfrontation zur Integration und wieder zurück, S. 93–102
Zu ihrem 70. Geburtstag wird sich die Nato als das erfolgreichste Militärbündnis der Geschichte feiern. Gleichzeitig befindet sie sich angesichts massiver politischer Spannungen und Konflikte, im Innern wie im Äußeren, in der vielleicht schwierigsten Phase ihrer Existenz, so der Politikwissenschaftler August Pradetto. Neben integrativen Phasen werde die Geschichte der Nato aber vor allem auch durch ihre Konfrontationspolitik gekennzeichnet. Um das Bündnis wie die Welt zu stabilisieren, helfe dagegen nur eines: eine globale Sicherheitspolitik basierend auf einem gemeinsamen völkerrechtlichen Fundament.

Olaf Bernau: Westafrika: Fluchtursachen bekämpfen – aber richtig, S. 103–112
Wenn es um die Bekämpfung der Fluchtursachen in Afrika geht, dann liegt der politische Fokus in aller Regel auf punktuellen Interventionen im gesamtafrikanischen Raum. Um zu einem tieferen Verständnis der Fluchtursachen zu gelangen, muss nach Ansicht des Soziologen Olaf Bernau jedoch die langfristige regionale Entwicklung der afrikanischen Gesellschaften betrachtet werden. Am Beispiel Westafrikas analysiert er die Eckpunkte der Entwicklung und stellt acht Forderungen für wirkungsvollere Maßnahmen zur Debatte.

Uwe Hoering: China gegen Indien: Der Kampf um Asien, S. 113–120
Ende Februar eskalierte erneut der Kaschmir-Konflikt. Das Verhältnis zwischen Indien und Pakistan ist seit jeher angespannt, es wird jedoch zu Unrecht als eine rein indisch-pakistanische Angelegenheit verstanden. Nach Auffassung des Politikwissenschaftlers Uwe Hoering verbirgt sich dahinter der Machtkampf zwischen China und Indien. Die Beziehung der beiden Atommächte ist eine zutiefst konfliktgeladene – und wird durch Chinas Neue Seidenstraße noch schwieriger. Dieser Kampf um die Hegemonie droht die ganze Region in die Krise zu stürzen.

Inhaltsverzeichnis

KOMMENTARE UND BERICHTE

Greta gegen AKK: Die Republik in Bewegung von Albrecht von Lucke, S. 5

Attac ohne Gemeinnützigkeit: Ein Angriff auf die Zivilgesellschaft von Rupert Graf Strachwitz, S. 9

ARD und Co.: Raus aus der Wagenburg! von Norbert Schneider, S. 13

§ 219a: Der ungeliebte Kompromiss von Julia Lorenz, S.17

Italien: Linker Hoffnungsträger Zingaretti? von Andrea Affaticati, S. 21

Portugal: Anti-neoliberal zum Erfolg von Michael R. Krätke, S. 25

Nord-Mazedonien: Neuer Name, neues Glück? von Wolf Oschlies, S. 29

Algerien: Abschied von den Mumien von Claus Leggewie, S. 33

Israel: Der Auftritt der Generäle von Tsafrir Cohen, S. 37

Syrien: Krieg ohne Ende von Bente Scheller, S. 41

DEBATTE

Wider den Alarmismus: Die Chancen der Digitalisierung von Hauke Behrendt, S. 45

KOLUMNE

Afghanistans vergessene Frauen von Anne-Marie Slaughter und Ashley Jackson, S. 49

ANALYSEN UND ALTERNATIVEN

Mehr Zukunft wagen Zeit für Wirklichkeit – aber eine andere von Harald Welzer, S. 53

Nutzen wir unsere letzte Chance! Alexandria Ocasio-Cortez und der Kampf für einen Green New Deal von Naomi Klein, S. 65

Buen Vivir – auch im globalen Norden? von Julia Fritzsche, S. 73

Der Aufstand der Gelbwesten: Eine rechte Revolte? von Kate Manne, S. 85

70 Jahre Nato: Von der Konfrontation zur Integration und wieder zurück von August Pradetto, S. 93

Westafrika: Fluchtursachen bekämpfen – aber richtig! von Olaf Bernau, S. 103

China gegen Indien: Der Kampf um Asien von Uwe Hoering, S. 113

AUFGESPIESST

Chemnitz setzt Maßstäbe von Jan Kursko, S. 72

BUCH DES MONATS

Parlamentarismus am Nullpunkt von Rudolf Walther, S. 121

EXTRAS

Kurzgefasst, S. 51

Dokumente, S. 124

Chronik des Monats Februar 2018, S. 125

Zurückgeblättert, S. 128

Impressum und Autoren, S. 128

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