Blätter für deutsche und internationale Politik 58 (2013), 2

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 58 (2013), 2
Weiterer Titel 

Erschienen
Berlin 2013: Blätter Verlag
Erscheint 
monatlich
Anzahl Seiten
128 S.
Preis
9,50 Einzelheft, 79,80 im Jahresabo (62,40 erm.)

 

Kontakt

Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
Ort
Berlin
c/o
Blätter-Redaktion Berlin: Anne Britt Arps, Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Steffen Vogel Online-Redaktion: Tessa Penzel Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Arps, Anne Britt

Liebe Leserinnen und Leser,

die neue Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ erscheint voraussichtlich am 1. Februar 2012.

mit Beiträgen von: Richard Slotkin, Bernard Conte, Volker Perthes, Alberto Acosta, Raul Zelik, Michael R. Krätke, Karl-Hermann Flach, Michael Brzoska, Barbara Schönig, Wieslaw Jurczenko, Manfred Quiring, Gabriele Köhler, Frank Deppe, Achim Brunnengräber, Annett Mängel, Daniel Leisegang u.v.a.

zu folgenden Themen: Der Kult um den Colt, Arabische Turbulenzen, Das gute Leben, Die Dritte Welt ist überall, Deutsche Rüstungsexporte nach Mali und Saudi-Arabien?, Venezuela am Scheideweg, Der arktische Ölrausch, Sozialausstieg auf Europäisch, Die Große Transformation der Gewerkschaften, Die neue Wohnungsfrage, »Die Rechte« in Bewegung u.v.m.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre „Blätter“-Redaktion

www.blaetter.de/aktuelle-ausgabe

Inhaltsverzeichnis

Volker Perthes:
Arabische Turbulenzen. Die neue Lage – von Marokko bis Iran, S. 43–51

Seit zwei Jahren halten die arabischen Revolutionen die Welt in Atem; ihre Folgen sind bis heute unabsehbar. Volker Perthes, Direktor der Stiftung Wissenschaft und Politik, analysiert die entscheidenden Faktoren: Demographie, Religion und geopolitische Interessen. Sein Fazit: Die ganze Region steht erst am Anfang komplexer Transformationsprozesse, Rückschläge und Umwege inbegriffen, doch ein dauerhaftes Zurück wird es nicht geben.

Michael Brzoska:
Waffen nach Mali und Saudi-Arabien? Deutsche Rüstungsexporte und die Verschiebung der roten Linien, S. 52–61

Deutschland galt bisher als Land mit restriktiven Regeln, wenn es um die Ausfuhr von Rüstungsgütern ging. Der Aufstieg der Bundesrepublik zum weltweit drittgrößten Rüstungsexporteur stellt dieses Bild jedoch massiv in Frage. Der Friedensforscher Michael Brzoska fragt, ob es tatsächlich eine neue „Merkel-Doktrin“ gibt. Seine Antwort: Keineswegs, denn die roten Linien beim Waffenexport werden seit langem kontinuierlich verschoben.

Richard Slotkin: Der Kult um den Colt. Der große „Gleichmacher“ in Amerikas Tradition und Gegenwart, S. 61-71

Die Vereinigten Staaten beklagen jährlich so viele Todesopfer durch private Schusswaffen wie andere Länder nur durch Aufstände oder Guerillakriege. Der Kulturwissenschaftler Richard Slotkin findet die tieferliegende Ursache für die exorbitant hohe Mordrate im Selbstbild des Amerikaners: Erst das Recht des Einzelnen, eine Waffe zu tragen und diese auch zu gebrauchen, verleiht ihm den Bürgerstatus – der eigene Colt als großer Gleichmacher.

Manfred Quiring:
Putins Olympiade und die vergessenen Tscherkessen, S. 73–79

Wenn 2014 im russischen Sotschi die Olympischen Winterspiele stattfinden, soll nichts dieses Lieblingsprojekt Wladimir Putins stören – und besonders nicht das Volk der Tscherkessen, das den Kaukasus früher bevölkerte. Der langjährige Russland-Korrespondent Manfred Quiring schreibt dessen Geschichte und verdeutlicht, warum die Nachfahren für ein Recht auf Rückkehr und die Anerkennung der brutalen Vertreibung als Völkermord kämpfen – gegen die Ignoranz der russischen Führung.

Bernard Conte:
Die Dritte Welt ist überall, S. 81–90

Im Zuge der Globalisierung erfährt die Welt katastrophale gesellschaftliche Umwälzungen, spitzt sich der Dualismus zwischen Arm und Reich immer mehr zu. Der französische Ökonom Bernard Conte diagnostiziert eine wachsende Polarisierung aller Gesellschaften: Die Eliten bereichern sich, die Mittelschicht schwindet. Was zuvor nur in der Dritten Welt vorherrschte, wird immer mehr global. Diese fatale Entwicklung wird nur durch eines aufzuhalten sein – die demokratische Einhegung und Zivilisierung der Eliten.

Alberto Acosta:
Vom guten Leben. Der Ausweg aus der Entwicklungsideologie, S. 91–97

Die Frage nach dem guten Leben treibt die Menschheit seit Beginn ihrer Existenz an. Will sie jedoch in Einklang mit sich und der Natur leben, ist die aktuelle Antwort – die Mär vom Immer-Mehr und Immer-Weiter – die falsche, so Alberto Acosta, linker Präsidentschaftskandidat in Ecuador. Stattdessen müssen Alternativen gefunden werden – wie das Konzept des Buen Vivir, das den Menschen als von seiner Umwelt abhängiges Wesen begreift.

Frank Deppe:
Vom Klassenkampf zum Wettbewerbskorporatismus. Die Große Transformation der Gewerkschaften, S. 98–110

Die Organisationen der Arbeiterschaft befinden sich in einer tiefen Krise; die Ansteckung durch das neoliberale Dogma belastet die Beziehung zu ihrer Anhängerschaft. Die Gewerkschaften haben sich, so der Politikwissenschaftler Frank Deppe, zu willfährigen Komplizen der Unternehmen entwickelt. Damit räumen sie freiwillig ihre einstige Machtposition und liefern keine eigenständige strategische Antwort auf die globale Krise.

Karl-Hermann Flach:
Kleiner liberaler Katechismus. Noch eine Chance für die FDP, S. 111–119

Mit dem Leihstimmenerfolg in Niedersachsen scheint die FDP endgültig ihre Eigenständigkeit verloren zu haben. Was aber bleibt vom einst so stolzen Liberalismus? Karl-Hermann Flach, Schöpfer der legendären linksliberalen Freiburger Thesen, erkannte bereits 1971 den wirtschaftsliberalen Flügel der FDP als Gefahr für die liberalen Grundwerte – die Freiheit jedes Einzelnen, verteidigt gegen alle ökonomischen und staatlichen Zwänge.

Kommentare und Berichte

Weltmacht an der Klippe von Michael R. Krätke, S. 5

Lauter kriminelle Einzelfälle von Wieslaw Jurczenko, S. 9

»Die Rechte« in Bewegung von Marc Brandstetter, S. 13

Die neue Wohnungsfrage von Barbara Schönig, S. 17

Sozialausstieg auf Europäisch von Olaf Münichsdorfer, S. 21

Venezuela am Scheideweg von Raul Zelik, S. 24

Von Japan bis Südkorea: Die Wiederkehr der Dynastien von Siegfried Knittel, S. 27

Myanmar: Demokratie am seidenen Faden von Gabriele Köhler, S. 31

Debatte

Debakel in Doha: NGOs ohne Biss von Philip Bedall und Achim Brunnengräber, S. 35

Kolumne

Der arktische Ölrausch von Arne Jernelöv, S. 39

Medienkritik

Quotentabu von Annett Mängel, S. 72

Aufgespießt

Sozialarbeiter Broder von Daniel Leisegang, S. 80

Analysen und Alternativen

Arabische Turbulenzen. Die neue Lage – von Marokko bis Iran von Volker Perthes, S. 43

Waffen nach Mali und Saudi-Arabien? Deutsche Rüstungsexporte und die Verschiebung der roten Linien von Michael Brzoska, S. 52

Der Kult um den Colt. Der große „Gleichmacher“ in Amerikas Tradition und Gegenwart von Richard Slotkin, S. 61

Putins Olympiade und die vergessenen Tscherkessen von Manfred Quiring, S. 73

Die Dritte Welt ist überall von Bernard Conte, S. 81

Vom guten Leben. Der Ausweg aus der Entwicklungsideologie von Alberto Acosta, S. 91

Vom Klassenkampf zum Wettbewerbskorporatismus. Die Große Transformation der Gewerkschaften von Frank Deppe, S. 98

Kleiner liberaler Katechismus. Noch eine Chance für die FDP von Karl-Hermann Flach, S. 111

Buch des Monats

Giftzahn gegen das braune Gift von Dietmar Gottfried, S. 121

Chronik

Chronik des Monats Dezember 2012, S. 125

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