Blätter für deutsche und internationale Politik 58 (2013), 5

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 58 (2013), 5
Weiterer Titel 

Erschienen
Berlin 2013: Blätter Verlag
Erscheint 
monatlich
Anzahl Seiten
128 S.
Preis
9,50 Einzelheft, 79,80 Euro im Abo (62,40 erm.)

 

Kontakt

Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
Ort
Berlin
c/o
Blätter-Redaktion Berlin: Anne Britt Arps, Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Steffen Vogel Online-Redaktion: Tessa Penzel Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Arps, Anne Britt

Liebe Leserinnen und Leser,

die Mai-Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ erscheint voraussichtlich am 3. Mai 2013.

mit Beiträgen von: Jürgen Habermas, Elmar Altvater, Rudolf Hickel, Fred Pearce, Avraham Burg, Hans-Jürgen Urban, Ulrich Brand, Bettina Engels, Clemens Knobloch, Veit Straßner, Olaf Miemiec, Norbert Mappes-Niediek, Wieslaw Jurczenko, Behrooz Abdolvand u.v.a.

zu folgenden Themen: Der große Landraub, Der politische Euro, Zypern als Exempel, Slowenien am Ende des Sonderwegs, Das Comeback der Gewerkschaften, Zwölf Jahre Weltsozialforum, Kirche und Macht: Der neue Papst, Syrien und die iranisch-israelische Koalition, Nordkorea und der ungewollte Krieg, Schirrmachers „Ego“, Richard Wagner: Reaktionär und Revolutionär, u.v.m.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre „Blätter“-Redaktion

www.blaetter.de/aktuelle-ausgabe

Fred Pearce:
Der große Raub. Landnahme im 21. Jahrhundert, S. 49–57

Hungersnöte infolge von Landnahmen gehören zu den größten Problemen der Gegenwart. Die NGO Oxfam schätzt, dass Staaten allein 2011 227 Mio. Hektar Land an Konzerne oder andere Staaten verkauften. Der britische Wissenschaftsjournalist Fred Pearce nimmt diese dramatische Entwicklung in den Blick. Seine Prognose: Die explodierende Landnahme wird in den nächsten Jahrzehnten das Problem des Klimawandels noch in den Schatten stellen und Abermillionen von Menschen ihre Lebensgrundlage entziehen.

Jürgen Habermas:
Demokratie oder Kapitalismus? Vom Elend der nationalstaatlichen Fragmentierung in einer kapitalistisch integrierten Weltgesellschaft, S. 59–70

In der April-Ausgabe der „Blätter“ plädierten Wolfgang Streeck und Thilo Bode für die fiskalische Souveränität der EU-Mitgliedstaaten und die Rückkehr zu nationalen Währungen als einzigem Ausweg aus der Eurokrise. „Blätter“-Mitherausgeber Jürgen Habermas hält einen solchen Schritt für politisch hochgefährlich, da er den globalen Akteur Europa auf den Status einflussloser Nationalstaaten zurückstufen würde. Nur ein legitimiertes überstaatliches Gemeinwesen könne den anarchisch-autoritären Tendenzen der Weltgesellschaft wirksam begegnen.

Elmar Altvater:
Der politische Euro. Eine Gemeinschaftswährung ohne Gemeinschaft hat keine Zukunft, S. 71–79

Die ökonomisch umstrittene und zudem politisch dilettantische „Rettung“ Zyperns gab all jenen Aufwind, die für die Rückkehr zu nationalen Währungen plädierten. Elmar Altvater, Professor em. für Politische Ökonomie an der FU Berlin, nennt sechs entscheidende ökonomische Gründe dagegen. Sein Fazit: Der entfesselte globale Kapitalismus ist, wenn überhaupt, nur durch eine sozial und politisch geeinte Europäische Union zu bändigen.

Hans-Jürgen Urban:
Strohfeuer oder Wendepunkt? Gewerkschaftliches Comeback in Zeiten der Krise, S. 83–90

Die Finanzkrise der letzten fünf Jahre hat den Gewerkschaften erstaunliche Erfolge beschert. Die entscheidende Frage ist nur, ob diese auch nachhaltig sind. Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall und „Blätter“-Mitherausgeber, untersucht die aktuelle Revitalisierung der Gewerkschaften. Damit es sich bei ihren Erfolgen nicht um ein bloßes Strohfeuer handelt, müssten sie ihr bisheriges Strategiedefizit anerkennen und sich vor allem mit der Krise Europas auseinandersetzen.

Ulrich Brand:
Transformation tut Not: Zwölf Jahre Weltsozialforum, S. 91–96

Seit es vor zwölf Jahren gegründet wurde, ist es auffällig ruhig geworden um das Weltsozialforum (WSF). Einzelne Kritiker stellen dessen Daseinsberechtigung sogar ganz in Frage. Ulrich Brand, Professor für Internationale Politik in Wien und „Blätter“-Mitherausgeber, fordert dagegen, genauer hinzusehen. Als Debattenforum in einer hoch komplexen, krisenhaften Welt habe das WSF nichts von seiner Bedeutung eingebüßt.

Clemens Knobloch:
Schirrmachers „Ego“: Was wird hier mit uns gespielt? S. 97–102

In einem waren sich bei Erscheinen von Frank Schirrmachers neuestem Buch alle einig: dass es sich bei „EGO. Das Spiel des Lebens“ um eine grundlegende Kapitalismuskritik handelt. Der Gießener Germanistik-Professor Clemens Knobloch hält es jedoch gerade für das Gegenteil: Wer den Menschen lediglich als kybernetisch fremdgesteuerte „Nummer 2“ begreift, gibt jede Hoffnung auf intervenierende Weltveränderung auf.

Veit Straßner:
Der argentinische Papst. Zur Ambivalenz von Kirche und Macht in Lateinamerika, S. 103–112

Kaum war Jorge Mario Bergoglio zum neuen Papst gewählt, begannen die Medien auch schon über seine Nähe zur argentinischen Militärdiktatur zu spekulieren. Der Theologe Veit Straßner prüft diesen Vorwurf vor dem Hintergrund der Geschichte von Kirche und Staat in Lateinamerika. Sein Fazit: Seit der Kolonialzeit dienten Kirche und Religion immer wieder beidem – der Legitimierung von Herrschaft, aber auch der Herrschaftskritik.

Olaf Miemiec:
Reaktionär, Revolutionär, Neutöner. Zum 200. Geburtstag Richard Wagners, S. 113–120

Bis heute bewegt sich die Rezeption Richard Wagners zwischen Verachtung und Verherrlichung. Anlässlich seines 200. Geburtstags plädiert der Philosoph Olaf Miemiec für eine Auseinandersetzung, die den Komponisten als Gesamtkunstwerk begreift – ohne die eklatanten Widersprüche aufzuheben. Denn trotz der teilweise höchst reaktionären Inhalte seines Werkes kann Wagners Einfluss auf die Musik nur als revolutionär bezeichnet werden.

Inhaltsverzeichnis

INHALTSVERZEICHNIS

Kommentare und Berichte

Pathologisches Lernen: Zypern als Exempel von Rudolf Hickel, S. 5

„Offshore-Leaks“ und das Versagen der Politik von Wieslaw Jurczenko, S. 9

Auf dem rechten Auge blind: Wo steckt der Antisemitismus? Von Michal Bodemann, S. 13

Slowenien am Ende des Sonderwegs von Norbert Mappes-Niediek, S. 17

Schweden: Migration für Markt und Menschenrechte von Bernd Parusel, S. 21

Nordkorea und der ungewollte Krieg von Siegfried Knittel, S. 25

Syrien und die iranisch-israelische Koalition von Behrooz Abdolvand und David Ramin Jalilvand, S. 29

Aserbaidschan und der Fluch des Öls von Achim Engelberg, S. 33

Gegen das teure Leben: Afrika steht auf von Bettina Engels, S. 37

Debatte

Agenda 2010 – die große Beschäftigungsillusion von Lars Niggemeyer, S. 41

Kolumne

Oslo ist tot: Wie weiter, Israel? Von Avraham Burg, S. 44

Medienkritik

Polnische Mütter, polnische Väter von Albrecht von Lucke, S. 58

Aufgespießt

Gorleben soll leben? Von Uli Gellermann, S. 81

Analysen und Alternativen

Der große Raub Landnahme im 21. Jahrhundert von Fred Pearce, S. 49

Demokratie oder Kapitalismus? Vom Elend der nationalstaatlichen Fragmentierung in einer kapitalistisch integrierten Weltgesellschaft von Jürgen Habermas, S. 59

Der politische Euro. Eine Gemeinschaftswährung ohne Gemeinschaft hat keine Zukunft von Elmar Altvater, S. 71

Strohfeuer oder Wendepunkt? Gewerkschaftliches Comeback in Zeiten der Krise von Hans-Jürgen Urban, S. 83

Transformation tut Not: Zwölf Jahre Weltsozialforum von Ulrich Brand, S. 91

Schirrmachers „Ego“: Was wird hier mit uns gespielt? Von Clemens Knobloch, S. 97

Der argentinische Papst. Zur Ambivalenz von Kirche und Macht in Lateinamerika von Veit Straßner, S. 103

Reaktionär, Revolutionär, Neutöner. Zum 200. Geburtstag Richard Wagners von Olaf Miemiec, S. 113

Buch des Monats

Wie Politik Integration verweigert von Rupert Neudeck, S. 121

Chronik des Monats von März 2013, S. 125

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